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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem25

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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem25 [2017/09/15 23:43]
tandem25a [Sammlung der Daten]
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem25 [2017/09/15 23:48]
tandem25a [Geltungsbegründung]
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 Voraus geht ein Kurzfragebogen, welcher die Daten des sozioökonomischen Status, die Familienstruktur oder der Sprachkompetenz erhebt und dabei das Interview entlasten soll (ebd., S.69). In der ersten Interviewdurchführung wird der Leitfaden erprobt und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Dadurch werden schon vereinzelt individuelle Ansichten erkennbar. Dadurch können im zweiten Interviewzyklus die Fragen modifiziert und differenziert werden, so dass sie dem Gesprächsverlauf angepasst sind. Hierbei wendet Leimbach eine nicht standardisierte Befragung durch ein Leitfaden-Interview an. Dieses hat laut Flick (2009, S.113 f.) die Möglichkeit von den Fragen abzuweichen und/oder die Reihenfolge zu variieren. Voraus geht ein Kurzfragebogen, welcher die Daten des sozioökonomischen Status, die Familienstruktur oder der Sprachkompetenz erhebt und dabei das Interview entlasten soll (ebd., S.69). In der ersten Interviewdurchführung wird der Leitfaden erprobt und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Dadurch werden schon vereinzelt individuelle Ansichten erkennbar. Dadurch können im zweiten Interviewzyklus die Fragen modifiziert und differenziert werden, so dass sie dem Gesprächsverlauf angepasst sind. Hierbei wendet Leimbach eine nicht standardisierte Befragung durch ein Leitfaden-Interview an. Dieses hat laut Flick (2009, S.113 f.) die Möglichkeit von den Fragen abzuweichen und/oder die Reihenfolge zu variieren.
  
-Aufgrund des Interviews ist die Datensammlung „[…] schnell und umfassend erhältlich und diese Informationen sind dauerhaft als Video-, Audio- und Transkriptdatei verfügbar, was Auswertung und Interpretation sowie intersubjektive Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse erleichtert“ (ebd., S.59). +
 ==== Fixierung der Daten==== ==== Fixierung der Daten====
  
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 ==== Interpretation der Daten==== ==== Interpretation der Daten====
  
-Leimbach nimmt seine Analyse in vier Stufen vor (2015, S.111). Dabei verwendet er in abgewandelter Form die Valenz- und Intensitätsanalyse an. Im ersten Schritt wird untersucht, ob die Interviews den vorher festgelegten Auswertungskategorien Leimbachs zugeordnet werden können. Zusätzlich wird ermittelt, ob neue Kategorien hinzugefügt werden müssen (ebd.).Dies stimmt auch mit der Beschreibung Mayrings (2015, S.15) überein, dieser beschreibt den Vorgang durch die "Bestimmung der Skalenpunkte". Wobei die Kategorienzuordnung individuell und durch die interpretierende Person geschieht.+Leimbach nimmt seine Analyse in vier Stufen vor (2015, S.111). Dabei verwendet er in abgewandelter Form die Valenz- und Intensitätsanalyse an. Im ersten Schritt wird untersucht, ob die Interviews den vorher festgelegten Auswertungskategorien Leimbachs zugeordnet werden können. Zusätzlich wird ermittelt, ob neue Kategorien hinzugefügt werden müssen (ebd., S.89). Dies stimmt auch mit der Beschreibung Mayrings (2015, S.15) überein, dieser beschreibt den Vorgang durch die "Bestimmung der Skalenpunkte". Wobei die Kategorienzuordnung individuell und durch die interpretierende Person geschieht.
  
-Die darauffolgende Stufe bündelt die Ergebnisse  in einem Kommentar, um so „[…] die Häufigkeit der Nennung und Bedeutung […]“ (Leimbach, 2015, S.112) für jeden einzelnen Interviewpartner darzulegen. Die Kommentare werden in einem Kategoriensystem strukturiert dargestellt. Dadurch gibt die Anmerkung individuelle Informationen über die Schüler_innen. Darauffolgend werden die Anmerkungen hinsichtlich der gesetzten Ziele analysiert und miteinander verglichen (ebd., S.113f). Dadurch soll die "Skalierung der Auswertungseinheiten nach dem Kategoriensystem" gesichert werden und die Kodierung garantiert werden (Mayring, 2015, S.16) +Die darauffolgende Stufe bündelt die Ergebnisse  in einem Kommentar, um so „[…] die Häufigkeit der Nennung und Bedeutung […]“ (Leimbach, 2015, S.112) für jeden einzelnen Interviewpartner darzulegen. Die Kommentare werden in einem Kategoriensystem strukturiert dargestellt. Dadurch gibt die Anmerkung individuelle Informationen über die Schüler_innen. Darauffolgend werden die Anmerkungen hinsichtlich der gesetzten Ziele analysiert und miteinander verglichen (ebd., S.113 f.). Dadurch soll die "Skalierung der Auswertungseinheiten nach dem Kategoriensystem" gesichert werden und die Kodierung garantiert werden (Mayring, 2015, S.16) 
  
 Beim dritten Schritt erfolgt ein Perspektivwechsel, indem nicht mehr nur das einzelne Interview untersucht wird, sondern die Zuordnung der Aussagen in die entsprechenden Kategorien. Durch das verdeutlichen von Zitaten werden Bedeutungszuschreibungen unterstützt und die Folgerung von Affinität und Differenz werden aufgezeigt. Dahingehen kann dieser Schritt laut Mayring (2015, S.16) als Verrechnung benannt werden. Dort werden die Häufigkeiten der Nomierungen mit einander verglichen. In seiner letzten Analysestufe werden alle Resümee miteinander vergleichen, ob diese ausreichende „[…] Belege für generalisierende Vermutungen oder gar Typisierungen enthalten […]“ (Leimbach, 2015, S.115). Beim dritten Schritt erfolgt ein Perspektivwechsel, indem nicht mehr nur das einzelne Interview untersucht wird, sondern die Zuordnung der Aussagen in die entsprechenden Kategorien. Durch das verdeutlichen von Zitaten werden Bedeutungszuschreibungen unterstützt und die Folgerung von Affinität und Differenz werden aufgezeigt. Dahingehen kann dieser Schritt laut Mayring (2015, S.16) als Verrechnung benannt werden. Dort werden die Häufigkeiten der Nomierungen mit einander verglichen. In seiner letzten Analysestufe werden alle Resümee miteinander vergleichen, ob diese ausreichende „[…] Belege für generalisierende Vermutungen oder gar Typisierungen enthalten […]“ (Leimbach, 2015, S.115).
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 Die Geltungsbegründung wird von Mayring kritisiert, da laut ihm die beiden klassischen Gütekriterien Validität und Reliabilität nicht mehr nur für die qualitative Forschung ausreichen. Daher hat Mayring sechs Kriterien verfasst, um sie als allgemeine Kriterien in der qualitativen Forschung einzusetzen. Die Verfahrensdokumentation setzt eine detaillierte Dokumentation voraus, welche auf angewandte Verfahren und Methoden verweist. Laut Mayring werden die Methoden für den jeweiligen Kontext spezialisiert (2002, S.145). Die Geltungsbegründung wird von Mayring kritisiert, da laut ihm die beiden klassischen Gütekriterien Validität und Reliabilität nicht mehr nur für die qualitative Forschung ausreichen. Daher hat Mayring sechs Kriterien verfasst, um sie als allgemeine Kriterien in der qualitativen Forschung einzusetzen. Die Verfahrensdokumentation setzt eine detaillierte Dokumentation voraus, welche auf angewandte Verfahren und Methoden verweist. Laut Mayring werden die Methoden für den jeweiligen Kontext spezialisiert (2002, S.145).
  
-Leimbach hat die Analyse seiner Daten modifiziert (2015, 89), indem er „[…]mit Hilfe deduktiv abgeleiteter Kategorien eine bestimmt Struktur aus dem Material […] (herausfiltert) und durch Ankerbeispiele […]“ belegt hat(ebd., S.89). Dadurch deckt er das Kriterium der Regelgeleitetheit ab. Eine Struktur bewahrt er dennoch trotz der Modifizierung. Die Argumentative Interpretationsabsicherung zeigt sich, dass die Erkenntnisse aus der Datenanalyse argumentativ begründet sein sollen (Mayring, 2002, S.145). Die Nähe zum Gegenstand, behält Leimbach bei, indem er ins Forschungsfeld geht und die Interviewpartner_innen über den Sinn der Studie, dem Ablauf und dem Thema bekannt macht (2015, S.103). +Leimbach hat die Analyse seiner Daten modifiziert (2015, 89), indem er „[…] mit Hilfe deduktiv abgeleiteter Kategorien eine bestimmt Struktur aus dem Material […] (herausfiltert) und durch Ankerbeispiele […]“ belegt hat (ebd., S.89). Dadurch deckt er das Kriterium der Regelgeleitetheit ab. Eine Struktur bewahrt er dennoch trotz der Modifizierung. Die Argumentative Interpretationsabsicherung zeigt sich, dass die Erkenntnisse aus der Datenanalyse argumentativ begründet sein sollen (Mayring, 2002, S.145). Die Nähe zum Gegenstand, behält Leimbach bei, indem er ins Forschungsfeld geht und die Interviewpartner_innen über den Sinn der Studie, dem Ablauf und dem Thema bekannt macht (2015, S.103). 
  
 Die kommunikative Validierung wird erbracht, indem die Schüler_innen sich mit der Thematik vertraut machten und sich eine Meinung bilden konnten. Die Triangulation wurde von Leimbach eingehalten, da er keine Übereinstimmung der Daten erlangen wollte, sondern die Interviews systematisch ausgewertet und miteinander verglichen hat. Die kommunikative Validierung wird erbracht, indem die Schüler_innen sich mit der Thematik vertraut machten und sich eine Meinung bilden konnten. Die Triangulation wurde von Leimbach eingehalten, da er keine Übereinstimmung der Daten erlangen wollte, sondern die Interviews systematisch ausgewertet und miteinander verglichen hat.
lehre/sose2017/sozialwissmeth/analysen/leimbach/tandem25.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:41 (Externe Bearbeitung)