Leimbach möchte durch die Studie erkennbar machen, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen […]“ (Leimbach 2015, S.6) und inwiefern sie sich bewusst sind, wie sie für eine erfolgreiche Schulkarriere handeln können. Dementsprechend fokussiert sich Leimbach auf die subjektive Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler. Es geht um deren Sichtweisen, Erfahrungen und Erwartungen im Bezug auf die Lernsituation, den Schulabschluss und das Elternhaus (vgl. Leimbach 2015, S.7).
Er erklärt darauf hin ausführlich warum er sich für die Gruppe der Schüler/-innen mit türkischem Migrationshintergund entschieden hat und verdeutlicht die Wichtigkeit verschiedener zu beachtender Faktoren. Seine Ergebnisse sollen verdeutlichen, ob eine Verbesserung der Schüler/-innen in den Bereichen Selbstständigkeit und Selbstwertgefühl möglich ist und ob die Unterstützung der Eltern gesteigert werden kann, sodass sich die allgemeinen Lernbedingungen verbessern. Dazu führt er eine explorative Studie mit Hilfe eines problemzentrierten Leitfadeninterview durch und unterstützt seine Vorgehensweise mit Belegen anderer Autoren.
Um die Schüler/-innen in ihrer Ganzheit zu verstehen, ist für Leimbach deren subjektive Sichtweise die Grundvoraussetzung. Ihre Äußerungen müssen unverfälscht und komplett dokumentiert werden (vgl Leimbach 2015, S.48).
Damit er dies erreicht, überlegt Leimbach im Vorfeld einzelne Studien- und Interviewschritte.Zunächst stellt er seine methodischen Überlegungen dar und verdeutlicht, was die Gründe für eine qualitative Studie sind. Neben dem geeigneten problemzentrierten Leitfadeninterview zählt Leimbach auch die weniger geeigneten Alternativen auf, wodurch nachvollziehbar wird wieso er sich so entscheidet.
Er beachtet wichtige Auswahlkriterien für die Institution in der er seine Interviewpartner findet (vgl. Leimbach 2015, S. 76/77) und zählt einige Gesichtspunkte auf unter denen er den geeignetesten Interviewer auswählt. Dieser ist jemand, der ohne Vorurteile und wenig Einfluss auf die Schüler/ -innen hat, jedoch wissenschaftlich vorgeht und keinen kurzfristigen Rollenwechsel hat, wie Leimbach es in dieser Situation haben würde (vgl. Leimbach 2015, S.78/79). Aufgrund dessen entscheidet sich Leimbach für einen promovierten Mitarbeiter der Universität Oldenburg, „[…] der sich bereits mit dem Themenfeld ‚Jugendliche mit Migrationshintergrund‘ und ‚Türkische Migranten der zweiten Generation‘ beschäftigt […]“ (Leimbach 2015, S.79).
Seine Interviewpartner sollten eine nicht zu homogene Gruppe bilden, damit neue Erkenntnisse zu gewinnen sind und sollen vor allem die größtmögliche Qualität und Tiefe an Information liefern (vgl. Leimbach 2015, S.74). Über ein stufenweises Informations- und Annäherungsverfahren wurden fünf Freiwillige (2 männlich, 3 weiblich) zwischen dreizehn und vierzehn Jahren als Probanden bestimmt. Des Weiteren wurden dann mit Hilfe eines Datenblatts „zur explorativen Interviewvorbereitung […]“ (Leimbach 2015, S.83) erste Informationen über die Probanden ermittelt. Dieses Datenblatt gleicht einem Kurzfragebogen, welcher typisch für ein problemzentriertes Interview ist (vgl. Flick 1995, S.210). Anhand dieses Datenblatts beschreibt Leimbach die Stichprobe genauer(vgl. Leimbach 2015, S.84).
Wie anfangs erwähnt, benutzt Leimbach das problemzentrierte Leitfadeninterview mit dem Zusatz von einem Kurzfragebogen, da diese Vorgehensweise genug Spielraum in der Äußerung lässt, aber trotzdem eine grobe Struktur vorgibt. Dies bezeichnet er als ein deduktives und induktives Vorgehen. Der Leitfaden wird nach bestimmten Kriterien aufgestellt. Er muss bspw. in einer angemessen Sprache verfasst sein und folgt dem Aufbau von Warm-Up, Haupt- und Ausklangsfragen (vgl. Leimbach 2015, S.95). Drei Bereiche bilden den Fragehorizont, der zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen soll (Leimbach 2015, S.98f). Neben dem Leitfaden stehen dem Interviewer auch ad-hoc-Fragen zu.
Das Interview wird über zwei Fragerunden ausgeführt, wobei sämtliche Äußerungen in ihrer Ganzheit und unverfälscht dokumentiert werden sollen. Insgesamt werden also die fünf Teilnehmer zwei mal befragt, sodass zehn Interviews zu den Ergebnissen führen.
Die Interpretation des Datenmaterials erfolgt in vier Auswertungsschritten. Dies ist eine Methode, die eine Zusammenfassung und Kategorisierung des Datenmaterials erzielt (vgl. Flick 2011, S.387). Im ersten Schritt werden zehn Interviews auf deduktive Methode zugeordnet. Interviews, die nicht eingeordnet werden konnten, werden anhand induktiver Form in neue Kategorien gegliedert (vgl. Leimbach 2015, S.111). In der zweiten Auswertungsstufe wird zu jedem Resultat eines Interviews aus dem ersten Auswertungsschritt ein Kommentar verfasst (vgl. Leimbach 2915, S.113). Durch die Ausarbeitung der Häufigkeit und Intensität der Antworten der Schüler und Schülerinnen spiegelt der Kommentar jeden Befragten wieder (vgl. Leimbach 2015, S.113f.). Anschließend werden die Kommentare in der dritten Stufe „[…]im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung ausgewertet und […] verglichen“ (Leimbach 2015, S.114). Hierbei ist nicht mehr der Interviewte im Fokus, sondern die Kommentare werden einzelnen Kategorien zugeschrieben und so verallgemeinert (vgl. Leimbach 2015, S.114). Danach werden zusammengehörige Kommentare einer Untersuchungskategorie zusammengefasst, die im weiteren Verlauf als Grundlage dienen generalisierende Vermutungen anzunehmen (vgl. Leimbach 2015, S.114 f.). Dies wird dann im vierten Auswertungsschritt thematisiert, indem die Zusammenfassungen aus Stufe drei miteinander verglichen und ausgewertet werden und ausgearbeitet wird, ob man hierbei auf eine Verallgemeinerung schließen kann (vgl. Leimbach 2015, S.115).
Die beiden klassischen Gütekriterien, Reliabilität und Validität, einer Geltungsbegründung sind in der Studie Leimbachs vertreten. Objektivität ist hier auch vorhanden. Sowohl durch die Überprüfung der Leitfäden, als auch durch die Kodierung, wird die Reliabilität erhöht (vgl. Flick 2011, S.491f.). Dies ist bei Leimbach durch die Überprüfung (vgl. Leimbach 2015, S.103) und der Reduzierung der Leitfragen gegeben (vgl. Leimbach 2015, S.106). Die Validität überprüft, inwieweit die Authentizität der Schüler und Schülerinnen im Interview erhalten bleibt (vgl. Flick 2011, S.494). Dies schafft Leimbach damit, dass er vorgefertigte Leitfragen hat, die den Befragten trotzdem Freiraum in der Beantwortung (vgl. Leimbach 2015, S.98) lassen und er auf die Situation die während des Interviews entsteht, eingeht (vgl. Leimbach 2015, S.106). Die Objektivität ist hier allerdings nur bedingt gegeben, da das Aufbauen von Vertrauen sowohl positive, als auch negative Auswirkungen haben kann (vgl. Leimbach 2015, S.78). Da der Interviewer selber einen türkischen Migrationshintergrund hat (vgl. Leimbach 2015, S.79), kann dies Einfluss auf die Befragung nehmen und somit kann nicht auf vollkommene Objektivität geschlossen werden.
Ranking: 1. Platz, 2. Platz, 3. Platz, 4. Platz (jeweils Tandem-Nummer eintragen)
Tandem 04 liegt für uns auf Platz 1, da wir der Meinung sind, dass die Analyse inhaltlich ausführlich bearbeitet wurde und die wichtigsten Punkte durch einfache und präzise Sprache nachvollziehbar dargestellt wurden. Im Vergleich zu den Entwürfen der anderen Tandems ist bei diesem die Interpretation und Balancierung am besten gelungen, wobei die Interpretation etwas detaillierter sein könnte. Auch der Umgang mit wissenschaftlicher Literatur ist sinnvoll und korrekt. Allerdings fehlt leider die Angabe der Quelle Reinders im Literaturverzeichnis.
Formal ist der Entwurf dieses Tandems genau so gut wie Platz 1. Viele Belege und das Erklären mancher Begriffe sorgen für Klarheit. Besonders positiv fanden wir die Erklärung, weshalb Leimbach genau die eine Methode für die Datensammlung anwendet und keine andere. Jedoch finden wir, dass die Interpretation inhaltlich ausbaufähig ist. Verbesserungsfähig wäre, dass man mehr Bezug zu wissenschaftlicher Literatur herstellen könnte.
Tandem 30 belegt den dritten Platz, da wir die Abschnitte „Annäherung ans Feld“ und „Geltungsbegründung“ als nicht vollständig empfinden, da beim Ersteren keine Vorgehensschritte dokumentiert wurden und beim Zweiten die „klassischen Gütekriterien“ fehlen. Außerdem könnte man bei der Interpretation der Daten noch die einzelnen Stufen von Flick erläutern. Sehr gut sind hier die Belege mit einheitlicher Zitation (einziger Makel: fehlende Jahreszahl bei Zitaten von Flick) und der einfache Satzbau, wodurch alles nachvollziehbar erscheint.
Bei Tandem 25 fällt als erstes das Fehlen des Abschnittes „Geltungsbegründung“ und die falsch formulierte Fragestellung auf. Als Fragestellung wurde hier der Titel der Studie genommen. Auch inhaltlich ist besonders die „Interpretation der Daten“ ausbaufähig. Des Weiteren ist die Zitation nicht einheitlich (Autor fehlt) und es gibt nur wenig Bezug auf wissenschaftliche Literatur. Durch einige Rechtschreibfehler leidet die Lesbarkeit und an manchen Stellen leider auch die Nachvollziehbarkeit. Gut fanden wir, dass die wichtigsten Punkte größtenteils herausgearbeitet und keine vermeidbaren Füllwörter verwendet wurden.
In der 2015 veröffentlichten Studie „Verschenkte Chancen – Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren?“ von Burkhard Leimbach wird das Thema Migration behandelt. Der Schwerpunkt liegt bei Schülern und Schülerinnen, die einen türkischen Migrationshintergrund haben. Leimbach betrachtet deren Beziehungen zu den Eltern, der Schule und sich selbst in diesem Umfeld. Im Folgenden wird die Studie anhand Flicks Kriterien zur qualitativen Sozialforschung analysiert, um zu prüfen wie aussagekräftig die Studie ist.
Mit seiner Studie möchte Leimbach neue Kenntnisse zur Gestaltung der Zusammenarbeit von Schulen, Schülern und Schülerinnen und Eltern gewinnen (vgl. Leimbach 2015, S.28). Im Fokus stehen dabei diejenigen mit türkischem Migrationshintergrund. Dazu wendet er das Prinzip der Offenheit an, welches in Flicks Einführung als Zurückstellen der Strukturierung des Gegenstandes gesehen wird. Stattdessen soll sich die Strukturierung durch die Forschungssubjekte entwickeln (vgl. Flick 2014 (A), S.124). Um dem Prinzip gerecht zu werden, stellt Leimbach die Studie den Klassen vor. Außerdem ist während des Interviews der Interviewer neuen Fragen nicht verschlossen und die entstehenden Erkenntnisse werden offen dargelegt. Auffällig ist, dass Leimbach nicht nach dem üblichen Vorgehen Flicks eine Theorie entwickelt, sondern ein Konzept (vgl. Leimbach 2015, S.87).
Leimbach möchte durch die Studie erkennbar machen, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen […]“ (Leimbach 2015, S.6) und inwiefern sie sich bewusst sind, wie sie für eine erfolgreiche Schulkarriere handeln können. Dementsprechend fokussiert sich Leimbach auf die subjektive Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler. Es geht um deren Sichtweisen, Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf die Lernsituation, den Schulabschluss und das Elternhaus (vgl. Leimbach 2015, S.7). Er erklärt darauf hin warum er sich für die Gruppe der Schüler/-innen mit türkischem Migrationshintergrund entschieden hat und verdeutlicht die Wichtigkeit zu beachtender Faktoren.
Seine Ergebnisse sollen verdeutlichen, ob eine Verbesserung der Schüler/-innen in den Bereichen Selbstständigkeit und Selbstwertgefühl möglich ist und ob die Unterstützung der Eltern gesteigert werden kann, sodass sich die allgemeinen Lernbedingungen verbessern. Dazu führt er eine explorative Studie mit Hilfe eines problemzentrierten Leitfadeninterviews durch, was ein oft angewandtes Verfahren für eine qualitative Studie ist (vgl. Flick 2014 (A), S.210) und unterstützt seine Vorgehensweise mit Belegen anderer Autoren.
Um die Schüler/-innen in ihrer Ganzheit zu verstehen, ist für Leimbach deren subjektive Sichtweise die Grundvoraussetzung. Ihre Äußerungen müssen unverfälscht und komplett dokumentiert werden (vgl. Leimbach 2015, S.48).
Damit er dies erreicht, überlegt Leimbach im Vorfeld einzelne Studien- und Interviewschritte. Zunächst stellt er seine methodischen Überlegungen dar und verdeutlicht, was die Gründe für eine qualitative Studie sind. Neben dem geeigneten problemzentrierten Leitfadeninterview zählt Leimbach auch die ungeeigneten Alternativen auf, wodurch nachvollziehbar wird wieso diese Variante sinnvoll ist.
Er beachtet wichtige Auswahlkriterien für die Institution in der er seine Interviewpartner findet (vgl. Leimbach 2015, S. 76f.) und zählt Gesichtspunkte auf unter denen er den geeignetsten Interviewer auswählt. Dieser soll ohne Vorurteile sein und wenig Einfluss auf die Schüler/ -innen haben, jedoch wissenschaftlich vorgehen und keinen kurzfristigen Rollenwechsel haben, wie Leimbach es in dieser Situation haben würde (vgl. Leimbach 2015, S.78/79). Aufgrund dessen entscheidet sich Leimbach für einen promovierten Mitarbeiter der Universität Oldenburg, „[…] der sich bereits mit dem Themenfeld ‚Jugendliche mit Migrationshintergrund‘ und ‚Türkische Migranten der zweiten Generation‘ beschäftigt […]“ (Leimbach 2015, S.79).
Seine Interviewpartner sollten eine weniger homogene Gruppe bilden, damit neue Erkenntnisse zu gewinnen sind und die größtmögliche Qualität und Tiefe an Information liefern (vgl. Leimbach 2015, S.74). Über ein stufenweises Informations- und Annäherungsverfahren wurden fünf Freiwillige (2 männlich, 3 weiblich) zwischen dreizehn und vierzehn Jahren als Probanden bestimmt. Des Weiteren wurden dann mit Hilfe eines Datenblatts „zur explorativen Interviewvorbereitung […]“ (Leimbach 2015, S.83) erste Informationen über die Probanden ermittelt. Dieses Datenblatt gleicht einem Kurzfragebogen, welcher nach Witzel für ein problemzentriertes Interview ein Bestandteil ist um Daten zu erheben, die weniger relevant jedoch von Bedeutung sind (vgl. Flick 2014 (A), S.212). Anhand dieses Datenblatts beschreibt Leimbach die Stichprobe genauer (vgl. Leimbach 2015, S.84).
Leimbach benutzt eine Methode der verbalen Datenerhebung. Wie anfangs erwähnt, handelt es sich dabei um das problemzentrierte Leitfadeninterview mit dem Zusatz von einem Kurzfragebogen, da diese Vorgehensweise genug Spielraum in der Äußerung lässt, aber trotzdem eine grobe Struktur vorgibt. Der Leitfaden wird nach bestimmten Kriterien aufgestellt. Er muss bspw. in einer angemessenen Sprache verfasst sein und folgt dem Aufbau von Warm-Up, Haupt- und Ausklangsfragen (vgl. Leimbach 2015, S.95). Drei Bereiche bilden den Fragehorizont, der zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen soll. Diese umfassen den Stellenwert der Schule bei den Eltern, den Einfluss der Eltern und die Bedeutungsselbstzuschreibung der Schüler/-innen (Leimbach 2015, S.98f.). Neben dem Leitfaden stehen dem Interviewer auch ad-hoc-Fragen zu.
Flick selbst beschreibt den Leitfaden als Grundlage dafür, um dem Interview bei einem Stocken eine Wendung zu geben (vgl. Flick 2014 (A), S.210). Auch Leimbach möchte den Leitfaden als „Orientierungsrahmen“ betrachten (vgl. Leimbach 2015, S.97).
Das Interview wird über zwei Fragerunden ausgeführt, wobei sämtliche Äußerungen in ihrer Ganzheit und unverfälscht dokumentiert werden sollen. Insgesamt werden die Teilnehmer zwei Mal befragt, sodass zehn Interviews zu den Ergebnissen führen.
Um die Daten der Interviews zu fixieren, werden diese mit Hilfe von Tonbandaufnahmen festgehalten (vgl. Leimbach 2015, S.69). Unteranderem werden auch Kurzfragebögen verwendet, um so biografische Grunddaten fest zu halten (vgl. Leimbach 2015, S.67). So wird festgestellt, ob die Personen in den Sozialstatus passen, der untersucht werden soll (vgl. Flick 2009, S.137). Zusätzlich werden Beobachtungbögen genutzt, die die ersten Eindrücke und wichtige Bemerkungen wiedergeben (vgl. Leimbach 2015, S.67). Dies hilft im späteren Verlauf sich an Situationen zu erinnern und dienen als „Gedächtnisprotokolle“, wie Flick diese bezeichnet (vgl. Flick 2009, S.138). Des Weiteren kann auch ein „Nachinterview-Protokoll“ erstellt werden, falls im Nachhinein relevante Informationen einfallen (vgl. Leimbach 2015, S.69). Durch die Abwesenheit einer Schülerin müsste ein Interview schriftlich erfolgen (vgl. Leimbach 2015, S.133). Diese Aufzeichnung und Verschriftlichung eines Interviews sieht Flick als wesentliche Punkte an, um diese Daten zu fixieren (vgl. Flick 2014 (A), S.371).
Die Interpretation des Datenmaterials erfolgt in vier Auswertungsschritten. Dies ist eine Methode, die eine Zusammenfassung und Kategorisierung des Datenmaterials erzielt (vgl. Flick 2014 (A), S.387). Im ersten Schritt werden zehn Interviews auf deduktive Methode zugeordnet. Interviews, die nicht eingeordnet werden konnten, werden anhand induktiver Form in neue Kategorien gegliedert (vgl. Leimbach 2015, S.111). In der zweiten Auswertungsstufe wird zu jedem Resultat eines Interviews aus dem ersten Auswertungsschritt ein Kommentar verfasst (vgl. Leimbach 2015, S.113). Durch die Ausarbeitung der Häufigkeit und Intensität der Antworten der Schüler und Schülerinnen spiegelt der Kommentar jeden Befragten wieder (vgl. Leimbach 2015, S.113f.). Anschließend werden die Kommentare in der dritten Stufe „[…]im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung ausgewertet und […] verglichen“ (Leimbach 2015, S.114). Hierbei ist nicht mehr der Interviewte im Fokus, sondern die Kommentare werden einzelnen Kategorien zugeschrieben und so verallgemeinert (vgl. Leimbach 2015, S.114). Diese thematischen Bereiche werden abgeglichen, wodurch eine Struktur entsteht, welche die anschließende Vergleichbarkeit und Generalisierungen erhöht (vgl. Flick 2009, S.173). Danach werden zusammengehörige Kommentare einer Untersuchungskategorie zusammengefasst, die im weiteren Verlauf als Grundlage dienen generalisierende Vermutungen anzunehmen (vgl. Leimbach 2015, S.114 f.). Dies wird dann im vierten Auswertungsschritt thematisiert, indem die Zusammenfassungen aus Stufe drei miteinander verglichen und ausgewertet werden und ausgearbeitet wird, ob man hierbei auf eine Verallgemeinerung schließen kann (vgl. Leimbach 2015, S.115).
Die beiden klassischen Gütekriterien, Reliabilität und Validität, einer Geltungsbegründung sind in der Studie Leimbachs vertreten. Objektivität ist hier vorhanden. Sowohl durch die Überprüfung der Leitfäden, als auch durch die Kodierung, wird die Reliabilität erhöht (vgl. Flick 2014 (A), S.491f.). Dies ist bei Leimbach durch die Überprüfung (vgl. Leimbach 2015, S.103) und der Reduzierung der Leitfragen gegeben (vgl. Leimbach 2015, S.106). Die Validität überprüft, inwieweit die Authentizität der Schüler und Schülerinnen im Interview erhalten bleibt (vgl. Flick 2014 (A), S.494). Dies schafft Leimbach damit, dass er vorgefertigte Leitfragen hat, die den Befragten trotzdem Freiraum in der Beantwortung (vgl. Leimbach 2015, S.98) lassen und er auf die Situation die während des Interviews entsteht, eingeht (vgl. Leimbach 2015, S.106). Die Objektivität ist hier nur bedingt gegeben, da das Aufbauen von Vertrauen sowohl positive, als auch negative Auswirkungen haben kann (vgl. Leimbach 2015, S.78). Da der Interviewer selbst einen türkischen Migrationshintergrund hat (vgl. Leimbach 2015, S.79), kann dies Einfluss auf die Befragung nehmen weshalb nicht auf vollkommene Objektivität geschlossen werden kann. Die Objektivität bei einer Studie dieser Art zu gewährleisten erweist sich als etwas schwieriger, da es auf die Sicht der Forscher ankommt. Kommen die gleichen Ergebnisse bei unterschiedlichen Forschern raus, ist die Objektivität gegeben (vgl. Flick 2014 (A), S.499). Dies kann bei dieser einen Studie nicht genau festgelegt werden.
Wegen der schmalen Datenbasis erkennt Leimbach, dass keine „tragfähigen Generalisierungen oder Typisierungen“ erstellt werden können (Leimbach 2015, S.304). Durch die Interviews aber entsteht ein kommunikativer Prozess in Form eines direkten Austauschs. Die subjektive Sicht der Schüler/-innen und deren Beziehungen zu Schule und Eltern wird deutlich, weshalb auf die Ergebnisse in Abschnitt 4.4 (vgl. Leimbach 2015, S.304/305) zurückgeschlossen werden kann und durch die Funktion der Schüler/-innen als Bindeglied zwischen Eltern und Schule Vorschläge über die Verbesserung deren Zusammenarbeit gesammelt werden konnten.