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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem05

Tandem 05

  • Tandempartner*in 1: Denizil; Hikmet Nur
  • Tandempartner*in 2: Tunakan; Suheda

Entwurfsfassung

Burkhard Leimbach nimmt an, dass SchülerInnen, Objekte in der Schule-Eltern-Interaktion sind. Dies hat negative Folgen für den Schulerfolg. Unter dieser Vorstellung analysiert er bei dieser Studie, ob SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund im Alter von 13-14 Jahren, Selbstgestaltende ihrer Schulkarrieren sind. Darüber hinaus ob und in welchem Umfang diese, Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarierre benennen und wahrnehmen können. Außerdem wird untersucht welche Rolle diese im Eltern-Schule-SchülerIn Verhältnis haben, um den Schulerfolg in Zusammenarbeit mit den Eltern zu verbessern. Der Autor wählt zur Methode Interviews. Bei den Befragungen mit den SchülerInnen stellt sich u.a. heraus, dass selbstkritisch sehen und eine andere Wahrnehmung haben, was ihre eigene Schul-und Lebenssituation betrifft.

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Das Interesse Leimbachs liegt darin zu klären, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, […]“ (Leimbach 2015, S.6). Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Frage in welchem Umfang sie dabei Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule-SchülerIn für eigenes Handeln sehen , um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können. (Leimbach, 2015, S. 45). Die Möglichkeiten der Eltern bilden einen wesentlichen Einflussfaktor auf die Schulkarriere der SchülerInnen (vgl. Leimbach, 2015, S. 6). Nach Leimbach zeigen Familien mit Migrationshintergrund erhöhte Schwierigkeiten um sich an der Schullaufbahn ihrer Kinder zu beteiligen (vgl. Leimbach, 2015, S. 6). Dazu untersucht Leimbach den Stellenwert von Schule bei den Eltern sowie den Einfluss von Eltern bzw. der Familie auf die Schule und die Bedeutungszuschreibung von SchülerInnen im Beziehungsfeld Schule-Eltern und Familie. Dies ist eine explorative Studie, d.h. Leimbach versucht mit dieser Studie neue Erkenntnisse in einem wenig erforschten Gebiet zu erlangen. Leimbach verwendet dazu ein qualitatives Untersuchungsdesign (vgl. Leimbach, 2015, S. 49) und ein leitfadengestütztes problemzentriertes Interview (vgl. Leimbach, 2015, S. 66)

Annäherung ans Feld

Forschern wird vorgeworfen eine spezifische Rolle in der Forschung zu übernehmen und Ihnen kann keine Neutralität zugewiesen werden, weil sie ein gewisses Vertrauensverhältnis aufbauen und keine vorurteilsfreie Untersuchung durchführen können (vgl. Flick,2014, S. 154). Somit wählt Leimbach für seine Forschung einen promovierten Mitarbeiter der Universität Oldenburg als Interviewer aus. Die darauf folgende Auswahl der Interviewpartner sei „ein heikles Unterfangen“ (Leimbach, 2015, S.80). Wenn über die schulischen Leistungen der türkischen MitschülerInnen gefragt wird, könnten schnell Vorurteile und Diskriminierung in den Klassen entstehen. „Es setzt voraus, dass die Werbung um Interviewpartner mit großem Einfühlungsvermögen und Offenheit erfolgt, um die genannten kontraproduktiven Effekte zu vermeiden oder zu mindern“ (Leimbach, 2015, S.80). Nach Informations- und Annäherungsverfahren und den ersten Gesprächsrunden war es den SchülerInnen freigestellt ob sie sich als SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund identifizieren und „ohne Fremdbeeinflussung darüber entscheiden, ob sie an dieser Studie teilnehmen möchten oder nicht“ (Leimbach, 2015, S.81). Der Schwerpunkt lag auf der Qualität der Informationen, deshalb schien die Teilnahme von insgesamt 5 türkischen SchülerInnen, im Alter von 13-14 Jahren, eines Gymnasiums, ausreichend zu sein (vgl. Leimbach,2015, S.81).

Sammlung der Daten

Leimbach nutzt zur Datenerhebung die Methode des leitfadengestützten problemzentrierten Interviews (vgl. Leimbach, 2015, S. 66). Nach Flick wählt er damit ein rekonstruktives Verfahren anstelle eines interpretativen Verfahrens (vgl. Flick, 2014, S. 56).Diese Art von Interviews haben den Vorteil, dass diese zwar strukturiert sind aber dennoch genug Offenheit für die subjektiven Verhaltensweisen zulässt. Das heißt, laut Reinders wirken diese „verführerisch“ und lassen somit eine alltägliche Gesprächssituation zu(vgl. Leimbach, 2015 S.59). Andere Erhebungsmethoden wie Beobachtungsstudie oder Experimente sind ausgeschlossen, da deren Methode keine repräsentativen Antworten auf diese Fragestellung geben könnten(vgl. Leimbach, 2015 S.60).Die schriftlichen und mündlichen Äußerungen, sowie das Verhalten muss in Ganzheit dokumentiert werden (vgl. Leimbach, 2015 S. 48). Leimbach führt nicht selbst die Interviews durch, sondern wählt gezielt Interviewende die auch einen türkischen Migrationshintergrund besitzen. Somit lässt es eine höhere Chance auf vertrauensvolle und offene Gespräche zu (vgl. Leimbach, 2015, S. 69).Das Interview muss auf einer intrinsisch motivierten Basis laufen. Dazu ist die Auswahl der Interviewpartner wichtig(vgl. Leimbach, 2015, S. 81). Es werden zehn Einzelinterviews in einem zweizyklen Rythmus mit je zwei Schülern und drei Schülerinnen durchgeführt.

Fixierung der Daten

Zur Fixierung seiner Daten verwendet Leimbach Tonbandaufnahmen. Die 10 Interviews, mit jeweils 20 Minuten, werden aufgenommen und verschriftlicht. (Leimbach, 2015, S. 84). Um biografische Grundkenntnisse der SchülerInnen zu ermitteln, werden vorab Kurzfragebögen ausgefüllt (vgl. Leimbach 2015, S.67). Somit stellt man laut Flick sicher, dass die Personen in den untersuchten Sozialstatus passen (vgl. Flick 2009, S.137). Um einen Überblick der Daten zu verschaffen werden die Ergebnisse in einer Tabelle festgehalten und statistisch ausgewertet (vgl. Leimbach, 2015, S. 105). Leimbach führt „Gedächtnisprotokolle“ indem bei jedem Interview Eindrücke und Kommentare verfasst werden. (vgl. Leimbach 2015, S.67)

Interpretation der Daten

Leimbach wertet die Daten in vier Stufen aus, die wie folgt aufgebaut sind. 1. Stufe: Es werden vier Auswertungskategorien, die von deduktiv auf Grundlage von gegenstandsbezogener Forschungsliteratur gewählt wurden, gebildet und anhand dessen die Interviews sortiert (vgl. Leimbach, 2015, S. 111). 2. Stufe: Es erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus der ersten Stufe und zu jedem Interview wird ein Kommentar verfasst (vgl. Leimbach, 2015, S.113). 3. Stufe: Im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung werden die Kommentare der Interviews ausgewertet und verglichen. Zuschreibungen, die für eine generalisierende Typisierung verwendet werden können, werden festgehalten (Leimbach,2015, S.114). 4. Stufe: Die Ergebnisse aus der Stufe 3 werden ausgewertet. Das Ziel hierbei ist Belege für die Zuschreibung der generalisierenden Typisierung zu finden (vgl. Leimbach, 2015, S. 115). Jedoch konnte Leimbach, aufgrund der kleinen Datenmenge, keine Bedeutungszuschreibungen herausarbeiten. Es ließ lediglich die Äußerung von Vermutungen „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, […]“ (Leimbach 2015, S.6), zu. Die Offenheit der Studie wurde gewährleistet, da nicht nur Fragen aus dem Fragekatalog gestellt wurden, sondern auch Fragen, die der Situation angepasst wurden.

Geltungsbegründung

Es gibt drei Güterkriterien, die Reliabilität, die Validität und die Objektivität, der Geltungsbegründung. Die Reliabilität, auch bekannt als Verlässlichkeit, gibt den Grad der Messgenauigkeit an (vgl. Flick, 2014, S.262). Durch die leitfadengestützte Interviewvariante, in dieser Studie, ist dieser Grad relativ genau, da die Interviews in Kategorien sortiert wurden. Die Validität, auch bekannt als Gültigkeit, gibt die Genauigkeit der Ergebnisse, die vorhergesagt wurden und den tatsächlichen Ergebnissen, an (vgl. Flick, 2014, S.264). In dieser Studie wurde ein Interviewbogen erstellt, der aber auch auf die Individualität der SchülerInnen angepasst wurde. Die Objektivität, auch bekannt als Unabhängigkeit der Forschungsergebnisse, soll gewährleisten, dass die Studie keinen Einflüssen ausgesetzt wird, die die Ergebnisse verfälschen könnte (vgl. Flick, 2014, S. 269). In Leimbachs Studie sind Faktoren, die Einflüsse auf das Ergebnis haben könnten, vorzufinden. Hierbei könnte ein Einflussfaktor sein, dass der Interviewer auf die SchülerInnen sympatisch oder eben auch antipatisch wirkt. Somit lässt sich sagen, dass die Objektivität in Leimbachs Studie nur teilweise gegeben ist. Eine allgemeingültige Aussage lässt sich unterbinden.

Forschung als Diskurs

Literatur

  • Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg. (2014).
  • Leimbach, Burkhard (2015): Verschenkte Chancen - Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1082346985 (Letzter Zugriff: 05.06.2017)

Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen

Ranking: 1. Platz: Tandem 04, 2. Platz: Tandem 06, 3. Platz: Tandem 30, 4. Platz: Tandem 25

Tandem 04, Platz 1

Unserer Einschätzung nach belegt die Analyse von Tandem 04 den ersten Platz. Diese Gruppe hat unserer Meinung nach die Analyse der Studie am ausführichsten bearbeitet und diese sprachlich korrekt und verständlich niedergelegt. Allerdings würden wir die Literaturangaben bemägeln, da diese nicht einheitlich und fehlerhaft ( Quelle „Reinders“ nicht im Verzeichnis aufgeführt) sind. Die Einleitung ist relativ kurz, jedoch gleicht sich diese durch die ausführliche Forschungsperspektive aus.

Tandem 06, Platz 2

Die Analyse von Tandem 06 belegt unserer Einschätzung nach den zweiten Platz. Inhaltlich ist die Analyse des Tandem 06 genau so gut aufgezeigt wie das Tandem 04. Die Einleitung fehlt, wurde aber in die Forschungsperspektive intigriert. Die ausführliche Forschungsperspektive bietet dem ahnungslosen Leser einen direkten ersten Eindruck in die Analyse. Allerdings fehlen an manchen Stellen Quellenverweise.

Tandem 30, Platz 3

Den dritten Platz und somit ein befriedigendes Ergebnis hat Tandem 30 für uns erreicht. Der Aufbau der Analysenbewertung ist gut strukturiert und es wurden weitestgehend alle relevanten Punkte ausgearbeitet. Allerdings wird deutlich, dass manche Abschnitte nicht ausführlich genug bearbeitet wurden u.a. „Geltungsbegründung“. Auch die „Annäherung an das Feld“ wurde sehr kurz beschrieben. Dies könnte man noch ausbauen. Zum anderen hätte man bei der Interpretation der Daten auf die Stufen eingehen können. Außerdem wurde nicht korrekt zitiert (Jahreszahl fehlt).

Tandem 25, Platz 4

In unserer Bewertung belegt Tandem 25 den vierten Platz. Diese Gruppe hat ihre Analyse weitestgehend inhaltlich gut gestaltet. Die gute Einleitung verschafft Orientierung in die Thematik. Jedoch fehlt bei der Erarbeitung der ersten Entwurfsfassung der Abschnitt „Geltungsbegründung“, welches in der zweiten Endfassung bearbeitet wurde. An manchen Stellen wurde nicht korrekt zitiert (Bsp. Autor fehlt) und Rechtschreibfehler erschweren die Lesbarkeit und das Verständnis. Zudem wurde die Fragestellung nicht korrekt widergegeben.

Dritter Text: Endfassung

Einleitung

Burkhard Leimbach nimmt an, dass SchülerInnen, Objekte in der Schule-Eltern-Interaktion sind. Dies hat negative Folgen für den Schulerfolg. Unter dieser Vorstellung analysiert er in der Studie „Verschenkte Chancen- Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? (2015)“ , ob SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund im Alter von 13-14 Jahren, Selbstgestaltende ihrer Schulkarrieren sind. Darüber hinaus ob und in welchem Umfang diese, Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarierre benennen und wahrnehmen können. Außerdem wird untersucht welche Rolle diese im Eltern-Schule-SchülerIn Verhältnis haben, um den Schulerfolg in Zusammenarbeit mit den Eltern zu verbessern. Der Autor wählt zur Methode Interviews. Bei den Befragungen mit den SchülerInnen stellt sich u.a. heraus, dass selbstkritisch sehen und eine andere Wahrnehmung haben, was ihre eigene Schul-und Lebenssituation betrifft.

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Bei einer Studie sollte ein Modell entwickelt werden, welches auf der Literatur oder den empirisch belegten Zusammenhängen beruht. Leimbach hat mit seiner Dissertation zunächst das Ziel neue Erkenntnisse und Sichtweisen zu gewinnen und darüber hinaus sein Forschungsfeld zu erweitern. Zu Beginn der Studie lässt sich keine Theorie herausfiltern, wohl aber ein Konzept (vgl. Leimbach,S.87). Außerdem geht Leimbach in seiner Forschung nach dem Prinzip der Offenheit. Dazu wurden Eltern informiert, das Thema der Studie in den Klassen vorgestellt und Erkenntnisse offengelegt. Zudem bestehen die Interviewfragen aus offenen und steuernden Fragen. Hierbei dienen die offenen Fragen zur Erkenntnis- und Ideengewinnung, was zusätzlich die Offenheit der Studie darstellt.

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Das Interesse Leimbachs liegt darin zu klären, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, […]“ (Leimbach 2015, S.6). Darüber hinaus beschäftigt er sich mit der Frage in welchem Umfang sie dabei Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule-SchülerIn für eigenes Handeln sehen , um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können. (Leimbach, 2015, S. 45). Die Möglichkeiten der Eltern bilden einen wesentlichen Einflussfaktor auf die Schulkarriere der SchülerInnen (vgl. Leimbach, 2015, S. 6). Nach Leimbach zeigen Familien mit Migrationshintergrund erhöhte Schwierigkeiten um sich an der Schullaufbahn ihrer Kinder zu beteiligen (vgl. Leimbach, 2015, S. 6). Dazu untersucht Leimbach den Stellenwert von Schule bei den Eltern sowie den Einfluss von Eltern bzw. der Familie auf die Schule und die Bedeutungszuschreibung von SchülerInnen im Beziehungsfeld Schule-Eltern und Familie. Dies ist eine explorative Studie, d.h. Leimbach versucht mit dieser Studie neue Erkenntnisse in einem wenig erforschten Gebiet zu erlangen. Leimbach verwendet dazu ein qualitatives Untersuchungsdesign (vgl. Leimbach, 2015, S. 49) und ein leitfadengestütztes problemzentriertes Interview (vgl. Leimbach, 2015, S. 66).

Annäherung ans Feld

Forschern wird vorgeworfen eine spezifische Rolle in der Forschung zu übernehmen und Ihnen kann keine Neutralität zugewiesen werden, weil sie ein gewisses Vertrauensverhältnis aufbauen und keine vorurteilsfreie Untersuchung durchführen können (vgl. Flick,2014, S. 154). Somit wählt Leimbach für seine Forschung einen promovierten Mitarbeiter der Universität Oldenburg als Interviewer aus. Die darauf folgende Auswahl der Interviewpartner sei „ein heikles Unterfangen“ (Leimbach, 2015, S.80). Wenn über die schulischen Leistungen der türkischen MitschülerInnen gefragt wird, könnten schnell Vorurteile und Diskriminierung in den Klassen entstehen. „Es setzt voraus, dass die Werbung um Interviewpartner mit großem Einfühlungsvermögen und Offenheit erfolgt, um die genannten kontraproduktiven Effekte zu vermeiden oder zu mindern“ (Leimbach, 2015, S.80). Nach Informations- und Annäherungsverfahren und den ersten Gesprächsrunden war es den SchülerInnen freigestellt ob sie sich als SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund identifizieren und „ohne Fremdbeeinflussung darüber entscheiden, ob sie an dieser Studie teilnehmen möchten oder nicht“ (Leimbach, 2015, S.81). Der Schwerpunkt lag auf der Qualität der Informationen, deshalb schien die Teilnahme von insgesamt 5 türkischen SchülerInnen, im Alter von 13-14 Jahren, eines Gymnasiums, ausreichend zu sein (vgl. Leimbach,2015, S.81).

Sammlung der Daten

Leimbach nutzt zur Datenerhebung die Methode des leitfadengestützten problemzentrierten Interviews (vgl. Leimbach, 2015, S. 66). Nach Flick wählt er damit ein rekonstruktives Verfahren anstelle eines interpretativen Verfahrens (vgl. Flick, 2014, S. 56).Diese Art von Interviews haben den Vorteil, dass diese zwar strukturiert sind aber dennoch genug Offenheit für die subjektiven Verhaltensweisen zulässt. Das heißt, laut Reinders wirken diese „verführerisch“ und lassen somit eine alltägliche Gesprächssituation zu(vgl. Leimbach, 2015 S.59). Andere Erhebungsmethoden wie Beobachtungsstudie oder Experimente sind ausgeschlossen, da deren Methode keine repräsentativen Antworten auf diese Fragestellung geben könnten(vgl. Leimbach, 2015 S.60).Die schriftlichen und mündlichen Äußerungen, sowie das Verhalten muss in Ganzheit dokumentiert werden (vgl. Leimbach, 2015 S. 48). Leimbach führt nicht selbst die Interviews durch, sondern wählt gezielt Interviewende die auch einen türkischen Migrationshintergrund besitzen. Somit lässt es eine höhere Chance auf vertrauensvolle und offene Gespräche zu (vgl. Leimbach, 2015, S. 69).Das Interview muss auf einer intrinsisch motivierten Basis laufen. Dazu ist die Auswahl der Interviewpartner wichtig(vgl. Leimbach, 2015, S. 81). Es werden zehn Einzelinterviews in einem zweizyklen Rythmus mit je zwei Schülern und drei Schülerinnen durchgeführt.

Fixierung der Daten

Zur Fixierung seiner Daten verwendet Leimbach Tonbandaufnahmen. Die 10 Interviews, mit jeweils 20 Minuten, werden aufgenommen und verschriftlicht. (Leimbach, 2015, S. 84). Bei der Transkription der Interviews ist es wichtig, eine objektive Sichtweise beizubehalten (Vgl. Flick, 2009, S. 139). Um biografische Grundkenntnisse der SchülerInnen zu ermitteln, werden vorab Kurzfragebögen ausgefüllt (vgl. Leimbach 2015, S.67). Somit stellt man laut Flick sicher, dass die Personen in den untersuchten Sozialstatus passen (vgl. Flick 2009, S.137). Um einen Überblick der Daten zu verschaffen werden die Ergebnisse in einer Tabelle festgehalten und statistisch ausgewertet (vgl. Leimbach, 2015, S. 105). Leimbach führt „Gedächtnisprotokolle“ indem bei jedem Interview Eindrücke und Kommentare verfasst werden. (vgl. Leimbach 2015, S.67)

Interpretation der Daten

Leimbach wertet die Daten in vier Stufen aus, die wie folgt aufgebaut sind. 1. Stufe: Es werden vier Auswertungskategorien, die von deduktiv auf Grundlage von gegenstandsbezogener Forschungsliteratur gewählt wurden, gebildet und anhand dessen die Interviews sortiert (vgl. Leimbach, 2015, S. 111). 2. Stufe: Es erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus der ersten Stufe und zu jedem Interview wird ein Kommentar verfasst (vgl. Leimbach, 2015, S.113). 3. Stufe: Im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung werden die Kommentare der Interviews ausgewertet und verglichen. Zuschreibungen, die für eine generalisierende Typisierung verwendet werden können, werden festgehalten (Leimbach,2015, S.114). 4. Stufe: Die Ergebnisse aus der Stufe 3 werden ausgewertet. Das Ziel hierbei ist Belege für die Zuschreibung der generalisierenden Typisierung zu finden (vgl. Leimbach, 2015, S. 115). Jedoch konnte Leimbach, aufgrund der kleinen Datenmenge, keine Bedeutungszuschreibungen herausarbeiten. Es ließ lediglich die Äußerung von Vermutungen „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, […]“ (Leimbach 2015, S.6), zu. Die Offenheit der Studie wurde gewährleistet, da nicht nur Fragen aus dem Fragekatalog gestellt wurden, sondern auch Fragen, die der Situation angepasst wurden.

Geltungsbegründung

Es gibt drei Güterkriterien, die Reliabilität, die Validität und die Objektivität, der Geltungsbegründung. Die Reliabilität, auch bekannt als Verlässlichkeit, gibt den Grad der Messgenauigkeit an (vgl. Flick, 2014, S.262). Durch die leitfadengestützte Interviewvariante, in dieser Studie, ist dieser Grad relativ genau, da die Interviews in Kategorien sortiert wurden. Die Validität, auch bekannt als Gültigkeit, gibt die Genauigkeit der Ergebnisse, die vorhergesagt wurden und den tatsächlichen Ergebnissen, an (vgl. Flick, 2014, S.264). In dieser Studie wurde ein Interviewbogen erstellt, der aber auch auf die Individualität der SchülerInnen angepasst wurde. Die Objektivität, auch bekannt als Unabhängigkeit der Forschungsergebnisse, soll gewährleisten, dass die Studie keinen Einflüssen ausgesetzt wird, die die Ergebnisse verfälschen könnte (vgl. Flick, 2014, S. 269). In Leimbachs Studie sind Faktoren, die Einflüsse auf das Ergebnis haben könnten, vorzufinden. Hierbei könnte ein Einflussfaktor sein, dass der Interviewer auf die SchülerInnen sympatisch oder eben auch antipatisch wirkt. Somit lässt sich sagen, dass die Objektivität in Leimbachs Studie nur teilweise gegeben ist. Eine allgemeingültige Aussage lässt sich unterbinden.

Forschung als Diskurs

Leimbachs Untersuchung stützt sich auf eine schmale Datenbasis, mit insgesamt nur zehn Interviews, deshalb können keine Generalisierungen oder Typisierungen formuliert werden (vgl. Leimbach, S.304). Dennoch bietet seine Forschung Vorschläge, um die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrerinnen zu verbessern ebenso die Interaktion mit SchülerInnen. Dies konnte er erreichen, indem SchülerInnen nach ihrer subjektiven Sicht in Bezug auf ihre Eltern, Schule und LehrerInnen befragt wurden. Somit wurde ein kommunikativer Prozess zwischen Forscher und Beforschtem ermöglicht. Somit ist festzuhalten, dass in den Interviews besonders auf die subjektive Sicht der SchülerInnen eingegangen wurde und ein direkter Austausch stattfand (vgl. Leimbach, S.51,305). Zusammenfassend ist nach Ansicht der Interviewten zu sagen, dass Eltern in ihren Grenzen fast „alles richtig“ machen; die Schule eine Institution ist, die die Erwartungen der Schülerinnen im Wesentlichen erfüllt; Schülerinnen sich bereits im Erheblichen Maße als verantwortungsbewusste Gestalter ihrer Schulkarrieren begreifen (vgl. Leimbach, S.305). „Will man die Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern und Schülerinnen und Schülern optimieren, so sind Kommunikationswege zu wählen, die die individuellen Interessen und Vorstellungen von Schülerinnen und Schülern in Form und Inhalt berücksichtigen. Will man die Lernbereitschaft von Schülerinnen und Schülern steigern, so sind individuelle Gesprächs- und Beratungsangebote auszuweiten und zu differenzieren“ (Leimbach, S.306).

Literatur

  • Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014)
  • Leimbach, Burkhard (2015): Verschenkte Chancen - Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1082346985 (Letzter Zugriff: 02.09.2017)

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