Fähnrich fokussiert in seiner Studie besonders auffällige Straftäter unter 21 Jahren. Er stellt hierbei besonders die Biographie und die Selbstreflexion der Jugendlichen in den Vordergrund. Er versucht herauszufinden, wie sich die Lebensgeschichte und die aktuelle Situation der Jugendlichen auf ihre Straffälligkeit auswirken.
Bisherige Theorien liefern bewährte Erklärungsmuster zur Begründung von Jugendkriminalität, berücksichtigten jedoch - laut Fähnrich - die Eigenreflexion der Jugendlichen, sowie deren individuelle Hintergründe zu wenig (Fähnrich, Oliver, Jugendkriminalität. Biografische Kontexte Kontexte straffälliger Jugendliche, S.102, 2010). Auf diese Selbstdeutungsmuster legt Fähnrich den Fokus seiner Untersuchung.
Im Rahmen der Studie behandelt Fähnrich zwei Forschungsfragen. Diese lauten:
1.„Wie deuten die Jugendlichen ihre aktuellen Lebensumstände und biografischen Erfahrungen (einschließlich ihrer Straftaten) selbst?“
2.„Lassen sich typische Selbstdeutungsmuster der Jugendlichen bezüglich ihrer aktuellen Lebensumstände sowie biografischen Erfahrungen (einschließlich Straftaten) feststellen?“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.103)
Seine primären Forschungsziele sind es, „herauszufinden, wie und unter welchen Bedingungen die Jugendlichen aufgewachsen sind“, „zu beschreiben, wie die Jugendlichen ihre biografischen Erfahrungen und aktuellen Lebensumstände deuten und ihre Straftaten rechtfertigen“ sowie „Anregungen zur aktuellen Diskussion“ zu liefern (Fähnrich, Oliver, 2010, S.104).
Zur Aquise von Probanden kontaktierte Fähnrich ein hessisches Polizeikommissariat, dass sich hauptsächlich mit „besonders auffälligen Straftätern unter 21 Jahren“ - oder kurz: BASU 21 - beschäftigt und diese betreut. Nach der Auswertung biographische und demographische Daten wählte Fähnrich einige Jugendliche aus. Diese durchliefen Interviews mit dem Ziel der Typenbildung. Diese Typenbildung erfolgte auf zwei Ebenen, nämlich auf der Ebene der aktuellen Lebenssituation und der Ebene der biographischen Erfahrungen (Fähnrich, Oliver, 2010, S.107). Aufgrund geringer Teilnehmerzahl wurden auch andere Einrichtungen zu Probandenquise herangezogen (Fähnrich, Oliver, 2010, S.121).
Zur Sammlung der Daten wurde qualitative Sozialforschung eingesetzt. Aufgrund der zu geringer Teilnehmerzahl wurde auf ein selektives Sampling verzichtet, sodass nicht von einer Zufallsstichprobe gesprochen werden kann. Fähnrich orientierte sich bei seiner weiteren Vorgehensweise an dem von Uwe Flick proklamierten Verfahren der thematischen Kodierung. Dieses Verfahren beinhaltet zwölf Punkte. Zunächst erfolgt eine Datenerhebung mit Hilfe eines Interviews, eine Transkription, sowie die Aufbereitung eventuell vorhandener sonstiger Daten. Nach der Erstellung von kurzen Einzelfallportraits und der Sequentierung kommt es zur Bildung von Kategorien und Subkategorien. Danach werden diese Kategorien auf den nächsten Fall beziehungsweise auf alle Fälle angewendet. Hiernach können ausführliche Fallportraits gebildet werden und die Fälle unter Bildung von Synopsen nach ähnlichen Merkmalen eingeteilt werden. Anhand der biographischen Erfahrung können sowohl Zeittafeln gebildet als auch nach Merkmalen der biographischen Daten gesucht werden. Zum Abschluss folgt die Typenbildung und die Verbindung von aktueller Situation und biographischen Erfahrungen sowie eine Prüfung auf inhaltliche Zusammenhänge (Fähnrich, Oliver, 2010, S.126 ff.; Flick, Uwe, 2009, S.172 ff.).
Fähnrich erstellte drei Lebenslagentypen, den „subkulturell verhafteten Typ“, den „biografisch belasteten und subkulturell verhafteten Typ“ und den „biografisch belasteten Typ mit ausstiegsorientierten Tendenzen“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.214).
Die Situation des ersten Typen beschreibt er wie folgt: Bei ihm lassen sich keine nennenswerten familiären Schwierigkeiten feststellen, die Familie ist hilfreich für eine förderliche Erziehung. Anders beim zweiten Typen: Bei diesem lässt sich eine biographisch belastende Leidensphase ausmachen; sein familiäres pädagogisches Milieu ist seiner Erziehung nicht förderlich. Der dritte Typ verfügt ebenfalls über eine familiär stark belastende Biographie, ebenso ist ein familiär pädagogisches Milieu nicht vorhanden (Fähnrich, Oliver, 2010, S.203 ff.).
Eine Geltungsbegründung im eigentlichen Sinne stellt Fähnrich nicht zur Verfügung. Stattdessen begründet er seine Annahmen mit seiner Erfahrung und den von ihm durchgeführten Interviews mit den Jugendlichen.
Die Kommunikation zwischen Interviewer und den befragten Jugendlichen verlief im Rahmen von mehreren Interviews, im Zuge derer Fähnrich viel Input von dem befragten Jugendlichen erhielt. Die hieraus gewonnenen Informationen nutzte Fähnrich ausschließlich um Typen zu bilden, allerdings gab er den Teilnehmern offensichtlich kein Feedback über seine gewonnenen Erkenntnisse. Dies wird deutlich, wenn man sich den Verlauf der Interviews ansieht (Fähnrich, Oliver, 2010, S.235 ff.). Demnach kann man festhalten, dass Fähnrich keinen Diskurs im engeren Sinne zuließ und somit lediglich Informationen von den Teilnehmern einholte.
Ranking: 1. Platz, 2. Platz, 3. Platz, 4. Platz (jeweils Tandem-Nummer eintragen)
Tandem 29 erhält in unerer Bewertung den ertsen Platz, die wir die Analyse für sehr ausführlich, gut struktueriert und verständlich wahrnehmen konnten. Die Anaalyse beinhaltet reichlich viele belegte Aussagen mit Bezug auf Flicks Forschungsmethoden. Besonders positiv ist uns der erwähnte Kritikpunkt von Flick im letzten Textabscnitt aufgefallen, der jedoch argumentativ wieder ausgeschlossen werden kann. Bis auf den Textabschnitt „Fragestellung, Forschungsperspektive“ wurde eine einheitliche Literatur vergeben.
Tandem 33 wird in unserem Ranking mit dem zweiten Platz bewertet, da die Analyse gut strukturiert und einheitlich verfasst wurde. Im allgemeinen ist die Forschungsanalyse verständlich dargestellt mit ausreichend belegten Aussagen in Bezug zu Flicksforschungsmethoden. Bsonders Lobenswert ist anzumerken, dass eigene Gedadanken vom Tandem differenziert miteingebracht wurden.
Tandem 32 bewerten wir mit dem dritten Platz in unserem Ranking. Das Tandem hat sich deutlich viel Mühe bei der Analyse gegeben. Daher lässt sich im allgemeinen eine gute Analyse herauszuschließen. Jedoch ist zu bemängeln, dass sehr lange Sätze den Text für den Leser schwer verständlich erscheinen können.
Tandem 38 bewerten wir mit dem vierten Platz in unserer Bewertung. Wir haben eine positive und negative Bemerkung an das Tandem. Zum einen finden wir, dass es dem Tandem gelungen ist, Fähnrich zu zitieren. Zum anderen, hätten wir uns uns als „Leser“ gewünscht dass, das Team einige Zitate in eigenen Worten umschreiben hätte, da es die eigene Veständlichkeit des Autors wiederspiegelt und der Text dem Leser so interessanter bzw. abwechslungsreich empfinden kann.
Fähnrich fokussiert in seiner Studie besonders auffällige Straftäter unter 21 Jahren. Er stellt hierbei besonders die Biographie und die Selbstreflexion der Jugendlichen in den Vordergrund. Er versucht herauszufinden, wie sich die Lebensgeschichte und die aktuelle Situation der Jugendlichen auf ihre Straffälligkeit auswirken.
Bisherige Theorien liefern bewährte Erklärungsmuster zur Begründung von Jugendkriminalität, berücksichtigten jedoch - laut Fähnrich - die Eigenreflexion der Jugendlichen, sowie deren individuelle Hintergründe zu wenig (Fähnrich, Oliver, Jugendkriminalität. Biografische Kontexte straffälliger Jugendliche, S.102, 2010). Auf diese Selbstdeutungsmuster legt Fähnrich den Fokus seiner Untersuchung.
Im Rahmen der Studie behandelt Fähnrich zwei Forschungsfragen. Diese lauten:
1.„Wie deuten die Jugendlichen ihre aktuellen Lebensumstände und biografischen Erfahrungen (einschließlich ihrer Straftaten) selbst?“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.103)
2.„Lassen sich typische Selbstdeutungsmuster der Jugendlichen bezüglich ihrer aktuellen Lebensumstände sowie biografischen Erfahrungen (einschließlich Straftaten) feststellen?“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.103)
Seine primären Forschungsziele sind es, „herauszufinden, wie und unter welchen Bedingungen die Jugendlichen aufgewachsen sind“, „zu beschreiben, wie die Jugendlichen ihre biografischen Erfahrungen und aktuellen Lebensumstände deuten und ihre Straftaten rechtfertigen“ sowie „Anregungen zur aktuellen Diskussion“ zu liefern (Fähnrich, Oliver, 2010, S.104).
Zur Aquise von Probanden kontaktierte Fähnrich ein hessisches Polizeikommissariat, dass sich hauptsächlich mit „besonders auffälligen Straftätern unter 21 Jahren“ - oder kurz: BASU 21 - beschäftigt und diese betreut. Nach der Auswertung biographischer und demographischer Daten wählte Fähnrich einige Jugendliche aus. Diese durchliefen Leitfadeninterviews mit dem Ziel der Typenbildung. Diese Typenbildung erfolgte auf zwei Ebenen, nämlich auf der Ebene der aktuellen Lebenssituation und der Ebene der biographischen Erfahrungen (Fähnrich, Oliver, 2010, S.107). Aufgrund geringer Teilnehmerzahlen wurden auch andere Einrichtungen zu Probandenquise herangezogen (Fähnrich, Oliver, 2010, S.121).
Zur Sammlung der Daten wurde qualitative Sozialforschung eingesetzt. Aufgrund der zu geringer Teilnehmerzahl musste Fähnrich von einem selektiven sampling Abstand nehmen, sodass er von „einer Art „Zufallsstichprobe““ spricht (Fähnrich, Oliver, 2010, S.121). Fähnrich orientierte sich bei seiner weiteren Vorgehensweise an dem von Uwe Flick proklamierten Verfahren der thematischen Kodierung (Fähnrich, Oliver, 2010, S.126 ff.). Dieses Verfahren beinhaltet zwölf Punkte. Zunächst erfolgt eine Datenerhebung mit Hilfe eines Interviews, eine Transkription, sowie die Aufbereitung eventuell vorhandener sonstiger Daten. Nach der Erstellung von kurzen Einzelfallportraits und der Sequentierung kommt es zur Bildung von Kategorien und Subkategorien. Danach werden diese Kategorien auf den nächsten Fall beziehungsweise auf alle Fälle angewendet. Hiernach können ausführliche Fallportraits gebildet werden und die Fälle unter Bildung von Synopsen nach ähnlichen Merkmalen eingeteilt werden. Anhand der biographischen Erfahrung können sowohl Zeittafeln gebildet als auch nach Merkmalen der biographischen Daten gesucht werden. Zum Abschluss folgt die Typenbildung und die Verbindung von aktueller Situation und biographischen Erfahrungen sowie eine Prüfung auf inhaltliche Zusammenhänge (Flick, Uwe, 2009, S.172 ff.).
Fähnrich erstellte drei Lebenslagentypen, den „subkulturell verhafteten Typ“, den „biografisch belasteten und subkulturell verhafteten Typ“ und den „biografisch belasteten Typ mit ausstiegsorientierten Tendenzen“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.214).
Die Situation des ersten Typen beschreibt er wie folgt: Bei ihm lassen sich keine nennenswerten familiären Schwierigkeiten feststellen, die Familie ist hilfreich für eine förderliche Erziehung. Anders beim zweiten Typen: Bei diesem lässt sich eine biographisch belastende Leidensphase ausmachen; sein familiäres pädagogisches Milieu ist seiner Erziehung nicht förderlich. Der dritte Typ verfügt ebenfalls über eine familiär stark belastende Biographie, ebenso ist ein familiär pädagogisches Milieu nicht vorhanden (Fähnrich, Oliver, 2010, S.203 ff.).
Konsultiert man Flick, gelangt man zu der Erkenntnis, dass für die Gültigkeit einer Forschungsarbeit mehrere Kriterien relevant sind. Zunächst sollte auf eine Möglichkeit der Verallgemeinerung quantitativer Forschungsergebnisse wert gelegt werden (Flick, Uwe, 2009, S.274 f.). Die von Fähnrich erhobene „Zufallsstichprobe“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.121) begünstigt dies, jedoch ist zu hinterfragen, ob in diesem konkreten Fall genügend Probanden verfügbar waren. Weiterhin sollten die qualitativen Forschungsergebnisse verallgemeinert werden können (Flick, Uwe, 2009, S.275 ff.). Fähnrich erreicht dies durch die von Flick so bezeichnete „Idealtypenbildung“ (Flick, Uwe, 2009, S.277). Darüber hinaus erhebt Flick den Anspruch, dass die Forschung für Dritte transparent gemacht wird (Flick, Uwe, 2009, S.259). Dieses Kriterium erfüllt Fähnrich, indem er seine Ergebnisse „an die zuständige Stelle“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.105) weitergibt.
Die Kommunikation zwischen Interviewer und den befragten Jugendlichen verlief im Rahmen von mehreren Interviews, im Zuge derer Fähnrich viel Input von dem befragten Jugendlichen erhielt. Die hieraus gewonnenen Informationen nutzte Fähnrich ausschließlich um Typen zu bilden, allerdings gab er den Teilnehmern offensichtlich kein Feedback über seine gewonnenen Erkenntnisse. Dies wird deutlich, wenn man sich den Verlauf der Interviews ansieht (Fähnrich, Oliver, 2010, S.235 ff.). Demnach kann man festhalten, dass Fähnrich keinen Diskurs im engeren Sinne zuließ und somit lediglich Informationen von den Teilnehmern einholte.Im weiteren Sinne erfolgte jedoch ein Diskurs, da Fähnrich seine gewonnene Erkenntnisse an „die zuständige Stelle“ (Fähnrich, Oliver, 2010, S.105) weitergab.
Diskussion
Tandem 42, Platz 4 Der vierte Platz unseres Rankings geht an Tandem Nr. 42. Aufgrund der gut strukturierten und deutlichen Formulierungen ist diese Analyse leicht verständlich und gut lesbar. Die Literaturangaben sind zwar einheitlich, jedoch werden die Aussagen im Text leider wenig bis gar nicht belegt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass zur Analyse der Forschung so gut wie keine weitere Literatur verwendet wurde. Daher fehlt unter anderem ein ausreichender Bezug zu Flick, dessen Werke zum Thema Sozialforschung die Grundlage unserer Analyse bilden sollten. Demnach handelt es sich bei dieser Ausarbeitung unserer Meinung nach eher um eine Beschreibung der Studie als um eine Analyse. (Letzter Zugriff: 05.07.17, 15:11 Uhr)
Tandem 42, Platz 4
Dem Tandem ist ein übersichtlicher Einstieg in die Analyse gelungen, außerdem haben sie einen einheitlichen Zitationsstil. Negativ bewerten wir, dass sich nicht mit zusätzlicher Literatur auseinandergesetzt wurde. Bei der Annäherung ans Feld bleibt unklar, was BASU21 genau ist. Bei der Sammlung und Fixierung von Daten lassen sich gravierende Fehler finden, sowohl inhaltlich, als auch formal (siehe Selective Sampling und Zufallsstichprobe). Dennoch wirkt dieser Abschnitt leicht verständlich für den Leser, hierbei sollte zwischen dem Gedankengut von Fähnrich und Flick deutlich differenziert werden. Zudem sollte hervorgehoben werden um welche Form des Leitfadeninterviews es sich handelt. Allgemein bleiben viele Fragen offen, es findet kein deutlicher Diskurs zwischen Fähnrich und Flick statt, außerdem empfinden wir die Analyse als zu deskriptiv.