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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:faehnrich:tandem32

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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:faehnrich:tandem32 [2017/09/15 22:48]
tandem32b [Fixierung der Daten]
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tandem32b [Forschung als Diskurs]
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 ==== Geltungsbegründung==== ==== Geltungsbegründung====
  
-Um eine qualitative Studie bewerten zu können, sollte man deren Verallgemeinerungen überprüfen (vgl. Flick, 2009, S.257f), sowie die klassischen Kriterien wie Reliabilität, Validität und Objektivität oder methodenangemessene Güterkriterien (ebd. 2011, S. 489).+Um eine qualitative Studie bewerten zu können, sollte man deren Verallgemeinerungen überprüfen (vgl. Flick, 2009, S.257f), sowie die klassischen Kriterien wie Reliabilität, Validität und Objektivität oder methodenangemessene Gütekriterien (ebd. 2011, S. 489).
 Unser Eindruck ist, dass es sich bestenfalls um Einzelanalysen handelt, die kaum Verallgemeinerungen erlauben. Das zeigt sich schon bei der Auswahl der Jugendlichen. Dabei handelt es sich um alles andere als um eine „Zufallsstichprobe“ (vgl. Fähnrich, S. 120f.). Von  den 80 jugendlichen Mehrfachtätern der von vornherein festgelegten Untersuchungsgruppe stellten sich schließlich für die Untersuchung nur ganz wenige zur Verfügung (ebd. S. 121). Aufschlussreich wäre vielleicht gewesen, wenn man den Jugendlichen, die nicht in die Untersuchung einwilligten, die Frage gestellt hätte, warum sie nicht teilnehmen wollen, und die Antworten aufgelistet und kategorisiert hätte.  Unser Eindruck ist, dass es sich bestenfalls um Einzelanalysen handelt, die kaum Verallgemeinerungen erlauben. Das zeigt sich schon bei der Auswahl der Jugendlichen. Dabei handelt es sich um alles andere als um eine „Zufallsstichprobe“ (vgl. Fähnrich, S. 120f.). Von  den 80 jugendlichen Mehrfachtätern der von vornherein festgelegten Untersuchungsgruppe stellten sich schließlich für die Untersuchung nur ganz wenige zur Verfügung (ebd. S. 121). Aufschlussreich wäre vielleicht gewesen, wenn man den Jugendlichen, die nicht in die Untersuchung einwilligten, die Frage gestellt hätte, warum sie nicht teilnehmen wollen, und die Antworten aufgelistet und kategorisiert hätte. 
-Den Jugendlichen sei die „Schweigepflicht zugesichert“ worden. Andererseits sei es Bestandteil des Gesprächs gewesen, dass „nur befugte Personen Zugang zu den Aufzeichnungen haben“ (ebd. S. 123). Doch was heißt dies genau? Wurde den Jugendlichen zugesichert, dass Polizei, Gerichte und andere staatliche Stellen, nichts von ihren Aussagen erfahren? Wenn ja, war dies dann auch wirklich der Fall? Selbst wenn der Forscher gegenüber den Jugendlichen ehrlich war, kann man nicht davon ausgehen, dass die Jugendlichen ihnen gegenüber kein Misstrauen haben und ihnen ehrliche und authentische Antworten geben (können/wollen). Nur schon aus den genannten Gründen ist die Gültigkeit der Daten fragwürdig bzw. die interne Validität gering.+Den Jugendlichen sei die „Schweigepflicht zugesichert“ worden. Andererseits sei es Bestandteil des Gesprächs gewesen, dass „nur befugte Personen Zugang zu den Aufzeichnungen haben“ (ebd. S. 123). Doch was heißt dies genau? Wurde den Jugendlichen zugesichert, dass Polizei, Gerichte und andere staatliche Stellen, nichts von ihren Aussagen erfahren? Wenn ja, war dies dann auch wirklich der Fall? Selbst wenn der Forscher gegenüber den Jugendlichen ehrlich war, kann man nicht davon ausgehen, dass die Jugendlichen ihm gegenüber kein Misstrauen haben und ihm ehrliche und authentische Antworten geben (können/wollen). Nur schon aus den genannten Gründen ist die Gültigkeit der Daten fragwürdig bzw. die interne Validität gering.
  
 ==== Forschung als Diskurs==== ==== Forschung als Diskurs====
  
-Die Forschung als Diskurs befasst sich mit dem Subjektverständnis der Forschung und inwiefern diese in die Thematik mit einbezogen wurde (vgl. Flick, 1996, S. 170). Zuerst werden die Jugendlichen um ihre Einwilligung gebeten (vgl. Fähnrich, S. 121), diese Vorgehensweise wird von Flick als kommunikative Validierung beschrieben (vgl. Flick, 1996, S.170). Diese Daten werden vertraulich behandelt und danach ausgewertet, zusammengeführt und in Übersichten und Tabellen dokumentiert (vgl. Fähnrich, S. 108f). Nach Abschluss der Studie sollte laut Flick eine Rückmeldung erfolgen, ob dies von Fähnrich durchgeführt wurde, wird in der Studie nicht erwähnt (vgl. Flick, 1996, S.170).+Die Forschung als Diskurs befasst sich mit dem Subjektverständnis der Forschung und inwiefern diese in die Thematik mit einbezogen wurde (vgl. Flick, 1996, S. 170). Zuerst werden die Jugendlichen um ihre Einwilligung gebeten (vgl. Fähnrich, S. 121), diese Vorgehensweise wird von Flick als kommunikative Validierung beschrieben (vgl. Flick, 1996, S.170). Diese Daten werden vertraulich behandelt und danach ausgewertet, zusammengeführt und in Übersichten und Tabellen dokumentiert (vgl. Fähnrich, S. 108f). Nach Abschluss der Studie sollte laut Flick eine Rückmeldung erfolgen, ob diese von Fähnrich vorgenommen wurde, wird in der Studie nicht erwähnt (vgl. Flick, 1996, S.170).
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
lehre/sose2017/sozialwissmeth/analysen/faehnrich/tandem32.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:41 (Externe Bearbeitung)