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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:faehnrich:tandem23 [2017/09/15 19:18] tandem23a [Interpretation der Daten] |
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:faehnrich:tandem23 [2020/11/04 21:41] |
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- | ====== Tandem 23 ====== | ||
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- | * Tandempartner*in 1: Demirel; Helin | ||
- | * Tandempartner*in 2: Circir; Dilara | ||
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- | ===== Entwurfsfassung ===== | ||
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- | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== | ||
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- | ==== Fragestellung, | ||
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- | Einer der wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche qualitative Forschung ist die Definition einer sinnvollen, eindeutigen und leitenden Forschungsfrage (vgl. Flick 2016, S.140). Laut Flick ist die Fragestellung | ||
- | aus verschiedenen Gründen für eine erfolgreiche Forschung ausschlaggebend, | ||
- | Frage für das Ziel der Forschung und auch die exakte Formulierung der Fragestellung. Somit folgt der Forscher | ||
- | ein eindeutiges Ziel, ist aber trotzdem offen und interessiert für neue Erkenntnisse (vgl. Flick 2016, S.133). | ||
- | Fähnrich hat das Prinzip von Flick bei seinem Forschungstext angewendet. Die Ausgangsthese, | ||
- | und das Forschungsziel wurden explizit definiert: „Wie deuten die Jugendlichen ihre aktuellen Lebensumstände und | ||
- | biografischen Erfahrungen (einschließlich ihrer Straftaten) selbst?“ und „Lassen sich typische Selbstdeutungsmuster | ||
- | der Jugendlichen bezüglich ihrer aktuellen Lebensumstände sowie biografischen Erfahrungen (einschließlich Straftaten) feststellen? | ||
- | Der Grund seiner Arbeit ist, dass die bisherigen Studien nicht berücksichtigt haben, wie die Jugendlichen selbst | ||
- | ihr kriminelles Verhalten beurteilen. Somit erwähnt Fähnrich zuerst sein Motiv und leitet dadurch seine | ||
- | Forschungsfrage ab (vgl. Fähnrich 2009, S.102ff). | ||
- | Laut Flick soll herausgestellt werden, dass die Forschungsperspektive und die Methoden für die | ||
- | Datenerhebung kombiniert werden sollten, um möglichst unterschiedliche Aspekte eines Problems zu berücksichtigen | ||
- | (vgl. Flick 2016, S. 136). Fähnrich erklärt sein Motiv und auch seine Forschungsperspektive, | ||
- | Kombination zwischen der Methode und der Forschungsperspektive werden nicht herausgestellt. | ||
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- | ==== Annäherung ans Feld ==== | ||
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- | Um Informationen über die Fälle der kriminellen Jugendlichen zu erlangen, nimmt Fähnrich Kontakt zu dem Hessischen Polizeipräsidium auf, das mit Hilfe der Ermittlungsgruppe „BASU 21“ die Straftaten von 80 jugendlichen Mehrfachtätern erforscht (vgl. Fähnrich 2009, S. 105). Um passende Jugendliche auszuwählen, | ||
- | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
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- | Für die Erhebung der Daten nutzt Fähnrich die Methoden der qualitativen Sozialforschung (vgl. Fähnrich 2009, S. 105). Es stehen ihm 2 Vorgehen zur Auswahl; das narrative- und das Leitfaden-Interview. Fähnrich wählt das Leitfaden-Interview, | ||
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- | ==== Fixierung der Daten ==== | ||
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- | ==== Interpretation der Daten ==== | ||
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- | Nach der Erhebungsphase wurde mit der Datenauswertung begonnen. Das Ziel war die Herleitung der | ||
- | „typischen kriminellen Karriereverläufe“ (Fähnrich 2009, S.123). | ||
- | Fähnrich orientiert sich bei der Auswertung an dem „thematischen Kodieren“ (Flick 2016, S. 402), | ||
- | wird sich aber nicht nur auf eine Methode minimieren und versucht somit den Nachteilen der Methoden auszuweichen. | ||
- | Dieses Verfahren ermöglicht Vergleichbarkeit und Offenheit gegenüber andere Sichtweisen (ebd.). | ||
- | Der erste Schritt erfolgt mit Einzelfallanalysen. Dadurch soll ein Kategoriensystem entwickelt und ein Motto | ||
- | für jeden Fall festgelegt werden (Flick 2016, S. 403ff.). Fähnrich beschreibt | ||
- | jeden Fall in ca. 4-6 Seiten, verzichtet aber darauf, ein Motto für jeden Fall festzulegen, | ||
- | dem ersten Eindruck leiten zu lassen (Fähnrich 2009, S.126). | ||
- | Laut Flick soll „zunächst offen, dann selektiv“ kodiert werden (vgl. Flick 2016, S. 404). Die Kodierung bei | ||
- | Fähnrich erfolgt nicht offen oder selektiv sondern nach der Thematik. Anschließend fasst er die Bedeutung der | ||
- | Aussage mit wenigen Worten aussagekräftig zusammen (vgl. Fähnrich 2009, S.126). | ||
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- | Für den ersten Analyseschritt wird die „Konzeptualisierung der Daten“ (Strauss/ | ||
- | es darum, dass die Daten aufgebrochen und Phänomene benannt werden (Vgl. Flick S. 388ff). Anders als | ||
- | bei Strauss/ | ||
- | Nach dem Prinzip des offenen Kodieren, wird für die Benennung von Kodes, die Aussagen von dem | ||
- | Interviewpartner zu übernehmen empfohlen (Vgl. Flick, S. 391). Fähnrich verwendet für die festgelegten Kategorien | ||
- | einen selbst formulierten Begriff (Vgl. Fähnrich 2009, S.126ff). | ||
- | Nachdem mehrere Kategorien entstanden sind, werden diese thematisch in Gruppen zugeordnet (Vgl. Flick, S. 391). | ||
- | Somit entsteht eine Struktur, welche auf die nächsten Fälle übertragen werden kann. Somit werden die | ||
- | Gemeinsamkeiten und Unterschiede besser herausgearbeitet. Während diesen Vorgangs soll der Autor offen | ||
- | für neues sein, um seine Struktur zu modifizieren (Vgl. Flick, S. 404). Dies wird auch von Fähnrich in den | ||
- | Vordergrund gestellt (Vgl. S.129). | ||
- | Nachdem die wichtigsten Merkmale von allen Fällen herausgearbeitet und mit einander verglichen wurden, | ||
- | werden anhand Merkmalen und Selbstdeutungsmustern Charakteristika für zwei Typenbildungen erstellt: | ||
- | Aktuelle Lebensumstände und Kriminalität (hier sog. „Situationstypen“) und biografische Erfahrungen und | ||
- | Kriminalität (hier sog. „Biografietypen“) (vgl. Fähnrich, S. 133). | ||
- | Zuletzt wurden die o.g. Typen miteinander verglichen und kombiniert. Dadurch entstanden neue Typen, | ||
- | die „Lebenslagentypen“ genannt wurden (Vgl. Fähnrich, S. 134). Dieser Schritt ist eine weiterführende | ||
- | Methode von Fähnrich. | ||
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- | ==== Geltungsbegründung ==== | ||
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- | Die Geltungsbegründung der qualitativen Sozialforschung stellt die Frage, wie der Forscher sein Material, die Ergebnisse und Interpretationen erläutert und konkludiert (Flick/ | ||
- | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | Flick, Uwe (2012): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick, Uwe/Von Kardorff, Ernst/ Keupp, Heiner, l. (Hrsg.): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 3. Auflage. Weinheim: Beltz. Psychologische Verlags Union. S. 148-170. | ||
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- | Flick, Uwe (2007): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Völlig überarbeitete Neuauflage. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | Flick, Uwe (2009): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Vollständig überarbeitete Neuauflage. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | Flick, Uwe (2014): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA Studiengänge. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | Flick, Uwe (2016): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | ===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ||
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- | Ranking: 1. Platz Tandem 27, 2. Platz Tandem 24, 3. Platz Tandem 19, 4. Platz Tandem 17 | ||
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- | ===Tandem 27, Platz 1=== | ||
- | Auf Platz 1 ist Tandem 27 beginnend mit einer guten Einführung in das Thema. Sprachlich ist die Analyse sehr gut und verständlich geschrieben worden, inhaltlich waren die Erklärungen am manchen Stellen knapp, z.B. bei Interpretation der Daten: „Warum nur drei der vier denkbaren Typen in seiner Untersuchung vorkommen, begründet er nachvollziehbar“. Wie begründet es Fähnrich denn? Die Absätze im Text ermöglichen ein einfaches und angenehmes Lesen. | ||
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- | ===Tandem 24, Platz 2=== | ||
- | Tandem 24 haben wir auf Platz 2 gesetzt, da die Analyse sowohl inhaltlich als auch sprachlich gut strukturiert ist, wobei an vielen Stellen grammatikalische Fehler auffallen. Die Analyse lässt sich mit einer guten Einleitung beginnen, aber uns fällt ein inhaltlicher Fehler am Ende der Einleitung auf: „Wobei auf das Empfinden der Jugendlichen über die jeweilige Tat wenig Wert gelegt wurde“. Die vorherigen Studien legten wenig Wert auf das Empfinden der Jugendlichen, | ||
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- | ===Tandem 19, Platz 3=== | ||
- | Positiv finden wir bei der Analyse der Tandemgruppe 19, dass sie bestimmte Punkte sehr ausführlich und präzise beschrieben haben auf die Fragestellungen im Interview eingehen. Als Verbesserungsvorschlag empfehlen wir darauf zu achten, dass genügend Vergleiche erstellt werden, siehe Sammlung der Daten. Darüber hinaus wurde bei der Interpretation fast gar nicht mehr zitiert. „Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Sammlung de Daten sehr professionell durchgeführt wurde und in jeder Hinsicht seine Richtigkeit hatte.“ Dieser Satz wurde ebenfalls nicht zitiert und da auch kein Vergleich erstellt wurde, war uns unklar, nach welchem Autor sich die Tandemgruppe orientiert hat. Außerdem ist das Literaturverzeichnis unvollständig, | ||
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- | ===Tandem 17, Platz 4=== | ||
- | Das Literaturverzeichnis von Tandem 17 ist vollständig. Der Punkt Sammlung der Daten wurde sehr ausführlich und informativ beschrieben. Darüber hinaus ist uns aufgefallen, | ||
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- | ===== Dritter Text: Endfassung ===== | ||
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- | ====Einleitung ==== | ||
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- | //Aus welchem Grund steigen die Zahlen der Jugendkriminalität in Deutschland?// | ||
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- | Diese Frage beschäftigte auch Dr. Paed. Oliver Fähnrich. Das ist einer der Gründe für die hermeneutisch-qualitative Studie „Jugendkriminalität Biographischer Kontexte straffälliger Jugendlicher“, | ||
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- | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ||
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- | Im Ansatz der gegenstandsbegründeten Theoriebildung sind die Daten und das untersuchte Feld im Vordergrund (vgl. Flick 2016, S.124). Dabei sind die Bestandteile des theoretischen Samplings zu beachten (vgl. Flick 2016, S.125). Wichtig ist hierbei, dass nicht zuerst alle Interviews durchgeführt werden und anschließend mit der Interpretation der Daten angefangen wird, sondern der Untersuchungsgegenstand soll mit kritischen Theorien entwickelt werden (vgl. Flick 2016 S.126). Das Basiswissen von Fähnrich erlaubt ihm, eine Lücke in dem Forschungsbereich „Die Jugendkriminalität“ zu finden (vgl. Fähnrich 2009, S.7). Dadurch entwickelt er eine kritische Theorie, welche bisher noch nicht berücksichtigt wurde. Anschließend verschafft Fähnrich ein Überblick ausgewählter klassischer sowie aktueller Theorien zur (Jugend-)Kriminalität, | ||
- | ==== Fragestellung, | ||
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- | Einer der wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche qualitative Forschung ist die Definition einer sinnvollen, | ||
- | eindeutigen und leitenden Forschungsfrage (vgl. Flick 2016, S.140). Laut Flick ist die Fragestellung aus | ||
- | verschiedenen Gründen für eine erfolgreiche Forschung ausschlaggebend, | ||
- | das Ziel der Forschung und auch die exakte Formulierung der Fragestellung. Somit folgt der Forscher ein eindeutiges | ||
- | Ziel, ist aber trotzdem offen und interessiert für neue Erkenntnisse (vgl. Flick 2016, S.133). Fähnrich hat das | ||
- | Prinzip von Flick ebenfalls beachtet. Die Ausgangsthese, | ||
- | wurden explizit definiert: „Wie deuten die Jugendlichen ihre aktuellen Lebensumstände und biografischen Erfahrungen | ||
- | (einschließlich ihrer Straftaten) selbst?“ und „Lassen sich typische Selbstdeutungsmuster der Jugendlichen bezüglich | ||
- | ihrer aktuellen Lebensumstände sowie biografischen Erfahrungen (einschließlich Straftaten) feststellen? | ||
- | (vgl. Fähnrich 2009, S.103ff). Der Grund seiner Arbeit ist, dass die bisherigen Studien nicht berücksichtigt | ||
- | haben, wie die Jugendlichen selbst ihr kriminelles Verhalten beurteilen. Somit erwähnt Fähnrich zuerst | ||
- | sein Motiv und leitet dadurch seine Forschungsfrage ab (vgl. Fähnrich 2009, S.102ff). Fähnrich erklärt | ||
- | sein Motiv und auch seine Forschungsperspektive, | ||
- | Forschungsperspektive werden nicht erläutert. | ||
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- | ==== Annäherung ans Feld==== | ||
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- | Um Informationen über die Fälle der kriminellen Jugendlichen zu erlangen, nimmt Fähnrich Kontakt zu dem Hessischen Polizeipräsidium auf, das mit Hilfe der Ermittlungsgruppe „BASU 21“ die Straftaten von 80 jugendlichen Mehrfachtätern erforscht (vgl. Fähnrich 2009, S. 105). Um passende Jugendliche auszuwählen, | ||
- | ==== Sammlung der Daten==== | ||
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- | Für die Erhebung der Daten nutzt Fähnrich die Methoden der qualitativen Sozialforschung (vgl. Fähnrich 2009, S. 105). Es stehen ihm 2 Vorgehen zur Auswahl; das narrative- und das Leitfaden-Interview. Fähnrich wählt das Leitfaden-Interview, | ||
- | ==== Fixierung der Daten==== | ||
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- | Bei Fixierung der Daten sind drei Schritte zu beachten: | ||
- | 1. Der Aufzeichnung der Daten: Fähnrich zeichnete die Interviews auf und machte währenddessen Notizen (vgl. Fähnrich 2009, S.123). Laut Flick ist das einerseits gut, weil somit alle Informationen beachtet werden aber andererseits soll es zu Anonymitätsverlust für die Befragten führen (vgl. Flick/ | ||
- | 2. Die Aufbereitung der Daten: Alle Interviews wurden vollständig und wörtlich transkribiert (Fähnrich 2009, S.123). Es gibt viele Transkriptionssysteme, | ||
- | ==== Interpretation der Daten==== | ||
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- | Nach der Erhebungsphase wurde mit der Datenauswertung begonnen. Das Ziel war die Herleitung der „typischen kriminellen Karriereverläufe“ (Fähnrich 2009, S.123). | ||
- | Fähnrich orientiert sich bei der Auswertung an dem „thematischen Kodieren“ (Flick 2009, S. 402), aber wird sich nicht nur auf eine Methode minimieren und versucht somit den Nachteilen der Methoden auszuweichen. Dieses Verfahren ermöglicht Vergleichbarkeit und Offenheit (ebd.). Der erste Schritt erfolgt mit Einzelfallanalysen und dadurch soll ein Kategoriensystem und ein Motto für jeden Fall entwickelt werden (Flick 2009, S. 403ff.). Fähnrich beschreibt jeden Fall in ca. 4-6 Seiten, verzichtet aber auf den Motto, um sich nicht von dem ersten Eindruck leiten zu lassen (Fähnrich 2009, S.126). | ||
- | Laut Flick soll „zunächst offen, dann selektiv“ kodiert werden (vgl. Flick 2009, S. 404). Die Kodierung bei Fähnrich erfolgt nicht offen oder selektiv sondern nach der Thematik. Anschließend fasst er die Bedeutung der Aussage mit wenigen Worten aussagekräftig zusammen (vgl. Fähnrich 2009, S.126). Für den ersten Analyseschritt wird die „Konzeptualisierung der Daten“ (Strauss/ | ||
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- | ==== Geltungsbegründung==== | ||
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- | Die Geltungsbegründung der qualitativen Sozialforschung stellt die Frage, wie der Forscher sein Material, die Ergebnisse und Interpretationen erläutert und konkludiert (Flick/ | ||
- | ==== Forschung als Diskurs==== | ||
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- | „An dieser Stelle werden erneut das Subjektverständnis der Forschung und die Frage nach der Einbeziehung der Erforschten zum Thema“ (Flick/ | ||
- | 1. Die Rückmeldung nach Abschluss der Erhebung. Die Aussagen der Befragten sollen hier rückgemeldet und zugänglich gemacht werden. Es ist unklar, ob nach der Forschung die Befragten Zugang zu den Aussagen hatten. | ||
- | 2. Das Einbeziehen der Beforschten in die Interpretation der Daten und als | ||
- | 3. erfolgt die Rückmeldung an die Betroffenen nach Abschluss des Forschungsprozesses, | ||
- | ==== Literatur ==== | ||
- | Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | ||
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- | Flick, Uwe (2012): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick, Uwe/Von Kardorff, Ernst/ Keupp, Heiner /Von Rosenstiel, Lutz /Wolff, Stephan (Hrsg.): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 3. Auflage. Weinheim: Beltz. Psychologische Verlags Union. S. 148-170. | ||
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- | Flick, Uwe (2007): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Völlig überarbeitete Neuauflage. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | Flick, Uwe (2009): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Vollständig überarbeitete Neuauflage. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | Flick, Uwe (2016): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Hamburg: Reinbek. | ||
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- | Fähnrich, Oliver (2010): Jugendkriminalität. Biografische Kontexte straffälliger Jugendlicher. Merkmale und Selbstdeutungsmuster jugendlicher Wiederholungstäter. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: | ||
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