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lehre:sose2016:sozialwissmeth:analysen:tandem25 [2016/09/15 20:56] 84.59.60.7 [Theorie – Gegenstand Verhältnis] |
lehre:sose2016:sozialwissmeth:analysen:tandem25 [2020/11/04 21:16] |
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- | ====== Tandem 25 ====== | ||
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- | * Tandempartner 1: Medine Celik | ||
- | * Tandempartner 2: Esra Nacak | ||
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- | ===== Studienanalyse - Endfassung ===== | ||
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- | ==== Theorie – Gegenstand Verhältnis==== | ||
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- | Die Dissertation „Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule“, | ||
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- | ==== Fragestellung und Forschungsperspektiven ==== | ||
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- | Mit dieser Studie möchte man den „berufsbezogenen Habitus von Lehramtsstudierenden mit Blick auf aktuelle Professionsforderungen […] untersuchen“ (Stein, 2007, S. 12), da sich die Aufgaben und Verantwortungen der Lehrerinnen und Lehrern aufgrund des strukturellen Wandels immer weiter ausdehnt (vgl. Stein, 2007, S. 3). Dabei soll untersucht werden, inwieweit der Habitus von Lehramtsstudierenden „innovativ“ ist. Folglich soll die Studie der reflexiven Lehrerbildung dienen, dessen zentrale Aufgabe die Reflexion beruflichen Handels darstellen soll. | ||
- | So wird ein komplexes Feld wie die Lehrerbildung, | ||
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- | ==== Annäherung ans Forschungsfeld ==== | ||
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- | Mit der vorliegenden Studie soll ein empirischer Nachholbedarf im Forschungsfeld der Lehrerbildung und Lehrerprofessionalisierung bedient werden. Die Studie wird mit Theorien und Einzelstudien aus dem Forschungsfeld verknüpft, weshalb sie als eine Art Meta-Forschung gesehen werden soll. „Die Studie bietet insgesamt eine Theoriebildung (der Forscherin) über die Theoriebildung von Lehramtsstudierenden […] (Stein, 2007, S. 12). Hierbei soll „kein allgemeingültiges Modell für die Lehrerbildung (gesucht werden), sondern fragt nach einer lokal angemessenen Entwicklung“ (Stein, 2007, S. 9). Trotzdem werden die Ergebnisse generalisiert und typisiert. | ||
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- | Die Forscherin nimmt als Supervisionsleiterin didaktisch beabsichtigt am Forschungsgeschehen teil, da es einer Zusammenarbeit zwischen Forscher und Beforschter bedingt. Beforschte sind Lehramtsstudierende, | ||
- | Bei dieser Studie sollen die Kompetenzen von Berufsanfängerinnen und Berufsanfängern, | ||
- | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
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- | Die Datensammlung in der Studie von Stein erfolgt überwiegend durch die Rekonstruktion der Alltagspraxis der Lehramtsstudierenden, | ||
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- | ==== Fixierung der Daten ==== | ||
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- | Die erhobenen Daten in der Studie stammen sowohl von den vier Seminarsitzungen von zwei unterschiedlichen Gruppen, also den teilnehmenden Studentinnen und Studenten, als auch von den jeweiligen „Kompakttagen“ vor und nach dem Praktikum (vgl. Stein, 2007, S. 69). Diese Daten liegen in mündlicher und in schriftlicher Form vor, sodass sie von Stein in direkte und mittelbare Daten eingeteilt werden. (vgl. Stein, 2007, S. 69 f.) | ||
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- | __**Hierbei gehören zu den direkten Daten:**__ | ||
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- | * die Audioaufzeichnungen der gesamten Seminarsitzungen | ||
- | * die Beobachtungsprotokolle der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, | ||
- | * die Reflexionsmails aller teilnehmenden Studierenden, | ||
- | * das Forschungstagebuch der Studienleiterin, | ||
- | * unter den sonstigen Daten werden die Praktikumsberichte der Studierenden verarbeitet. Weiterführend werden die aufgezeichneten - zwei Mal stattgefundenen- | ||
- | Diese sonstigen Daten dienen zum begleitenden Vergleich der gesammelten Daten der Studie, jedoch wurden sie nicht dazu verwendet die Studie zu ergänzen oder anderweitig zu beeinflussen (vgl. Stein, 2007, S. 71). | ||
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- | __**Zu den mittelbaren Daten gehören: | ||
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- | * die Transkripte der Audioaufzeichnungen und der Reflexionsmails, | ||
- | * die Notizen (auch „Chronoscripts“ genannt), die eine stichwortartige Verlaufsübersicht herhalten, die Stein ausführlich zu jeder Audioaufzeichnung anlegte | ||
- | * „Metaphern, | ||
- | * Memos, mehrfache Diagramme und „Merkzettel“ die während des gesamten Forschungsverlaufs angefertigt wurden (Stein, 2007. S. 72). | ||
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- | ==== Interpretation der Daten ==== | ||
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- | Die erhobenen Daten, welche aus verschiedenen Textsorten und Beobachtungen bestehen, werden rekonstruktiv interpretiert bzw. paraphrasiert. So werden die Aussagen der Studierenden als Hinweis bzw. als Dokument für „etwas“ genommen. Bei der Interpretation wird das Vorgehen der Studierenden abhängig von der sozialen Situation gesehen, um die Einflüsse im Kollektiv als Alltagsgeschehen reproduzieren zu können. So sind die Bedingungen – Kontexte – und Strategien wichtiger Bestandteil für die Interpretation. Durch die Bedingungen, | ||
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- | ==== Geltungsbegründung ==== | ||
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- | Die Geltungsbegründung von Daten und Interpretationen beschäftigt sich mit der Transparenz von Erkenntnis und Verallgemeinerung bei der Darstellung bzw. bei der Vermittlung an Dritte (vgl. Flick, 1995, S. 167). | ||
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- | Da diese Studie die Grounded Theory als Grundlage verwendet, wird eine aufwendige Aufarbeitung der Dateninterpretation bzw. der Datenanalyse vor, nämlich das Kodieren bzw. Konzeptualisieren und Kategorisieren. Durch das Kodieren werden voreilige Verallgemeinerungen vorgebeugt. So schreiben die Konzepte und Kategorien, welche aus den empirischen Daten gewonnen werden, den Daten eine Bedeutung zu (vgl. Stein, 2007, S. 72). Verwendet wurde das offene, axiale und selektive Kodieren (vgl. Stein, 2007, S. 72). Der Kodiervorgang erfolgt in der Studie von Stein sequenzanalytisch, | ||
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- | Die Erkenntnisse wurden durch die intensive Begleitung von externen Wissenschaftler(-innen) abgesichert, | ||
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- | Die Erkenntnisse werden durch die möglichst nachvollziehbare Darstellung der Kategoriengenerierung und der stringenten Verfolgung der Fragestellung vermittelt bzw. dargestellt (vgl. Stein, 2007, S. 80). Es wird zunächst eine rekonstruktive Interpretation der untersuchten Gebiete vorgenommen, | ||
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- | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
- | Unter diesem Aspekt werden das Subjektverständnis der Forschung und die Einbeziehung der Beforschten zum Thema (vgl. Flick, 1995, S. 170). Des Weiteren beschreibt Forschung als Diskurs verschiedene Verfahren, mit denen die Interviews den Beforschten zugänglich gemacht werden können. Hierzu gehört unter anderem die Rückmeldung nach Abschluss der Erhebung. Dazu wird die Zustimmung der Befragten zur Wiedergabe ihrer Aussagen im Interview, die Zugänglichkeit der Daten und die Rückmeldung eingeholt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Befragten nach der Interpretation der Daten oder nach Abschluss der Forschung einen Feedback zu geben (Vgl. Flick, 1995, S. 170). | ||
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- | Stein beschreibt in ihrer Studie, dass sie während des gesamten Forschungszeitraumes mit ihren Studierenden den Kontakt aufrecht hielt und alle Daten den Studierenden zugänglich machte (vgl. Stein, 2007, S.62 f.). Es ist nicht erkennbar, ob eine Rückmeldung nach Abschluss der Studie stattgefunden hat. Während der Forschung von Stein werden die Ergebnisse sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form (z.B. Audioaufzeichnungen, | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | * Flick, U. (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Auflage Beltz / Psychologie Verlags Union. Weinheim: S. 148-173. | ||
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- | * Stein, Sabine (2007): Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule. Eine empirische Studie über reflexive Lehrerbildung. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: | ||
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- | ===== Kommentare ===== | ||
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- | ~~DISCUSSION~~ | ||
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