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lehre:sose2016:sozialwissmeth:analysen:tandem05

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Tandem 05

  • Tandempartner 1: Berivan Dumrul
  • Tandempartner 2: Melisa Cicek

Einleitung

In der vorliegenden Dissertation „Wo verläuft der Digitale Divide im Klassenraum? - Lehrerhandeln und Digitale Medien“, geschrieben von Iris Bockermann, geht es um Lehrkräfte, um ihre Einstellung und ihrer Haltung gegenüber digitaler Medien. Medien sind nicht mehr wegzudenken, sowohl ökonomisch, als auch gesellschaftlich, politisch und kulturell sind sie in den Medien in allen Bereichen erfasst (vgl. Bockermann, 2012, S. 9).

Fragestellung/Forschungsperspektiven/Annäherung ans Feld

Digitale Medien dienen nicht nur als Unterrichtsmittel, sondern sie dienen auch als Inhalt und Ziel von Unterricht. Aus diesem Grund beschäftigt sich Iris Bockermann in dieser Dissertation mit den folgenden Fragen, welche Gründe für das besondere Verhältnis von Lehrer und Lehrerinnen zu Digitalen Medien im schulischen Kontext konstitutiv sind?
 Des Weiteren geht Bockermann der Frage nach, worauf Lehrkräfte referenzieren, wenn sie Digitale Medien verorten und interpretieren. Gleichzeitig schaut ob es verallgemeinernde Orientierungs- und Deutungsmuster gibt(vgl. Bockermann, 2012, S. 6).

Infolgedessen stellt sich nun die Frage, wie Lehrkräfte nach ihren persönlichen Einstellungen gegenüber den digitalen Medien stehen. Dazu hat Bockermann sich für die Subjektive Methode entschieden (vgl. Flick, 1995, S. 152).

Sammlung der Daten

Die Datensammlung folgt aus zwei verschiedenen Methoden. Die Forschungsfragen möchte die Autorin über zwei Erhebungs- und Auswertungsverfahren (vgl. Flick 2011b) nachgehen. Einerseits mit einer Blog-Erhebung und andererseits mit einem leitfadengestütztes Interview mit Lehrkräften von zwei Schulen.

„Die Blog-Erhebung mit Studierenden in der Lehramtsausbildung diente als Vorstudie,um das Feld der Haltungen und Einstellungen„ zunächst zu rahmen und eine erste Verhältnisbestimmung vorzunehmen, während die Interviews mit den Lehrkräften in der Praxis des Schulalltags die gewonnenen Erkenntnisse vertiefen, spezifizieren sollten.“ (Bockermann, 2012, S. 74). Wichtig ist, dass über die zwei Erhebungsverfahren mit Lehrkräften und Studierenden die Haltung und Einstellung zu digitalen Medien näher und vertieft werden (vgl. Bockermann, 2012, S. 74). Als Vorstudie werden mehrere 100 Blogaussagen von angehenden Lehrkräften ausgewertet und diese Ergebnisse werden später erhoben und ausgewertet und somit als Hinweise zu Orientierungen und Bewertungen im Hinblick auf Digitale Medien im schulischen Kontext aus Studierendensicht dargestellt (vgl. Bockermann, 2012, S. 75).

Diese Blog-Erhebung ist mit einem Passwort geschützt, damit der Persönlichkeitsschutz der Studierenden gesichert ist und hiermit kein Fremder einen freien Zugang zu den Daten hat (vgl. Bockermann, 2012, S. 75). Insgesamt wurden 411 Beiträge erstellt und die wurden einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. An diesem Punkt stand die Systematisierung qualitativer Aspekte im Vordergrund. „Für die Interpretation des Materials wurde dieses mehrfach gelesen, Kategorien gebildet und diese immer wieder überprüft und verdichtet“ (Bockermann, 2012, S. 76).

Bei diesem Interview schaut es ein wenig anders aus. Die Autorin erwähnt am Anfang, dass es zu Verzerrung und Verwerfung der Ergebnisse kommen kann, da die Lehrkräfte sozialtechnologisch geschult und gebildet sind und somit wissen sie schon, was sie sagen dürfen und was nicht.

Die Lehrkräfte die interviewt wurden, werden als Experten und Expertinnen von der Autorin angesehen. (vgl. Bockermann, 2012, S. 76).

Weiterhin erfährt man in der vorliegenden Dissertation, dass die Autorin bewusst die Schulen ausgewählt hat, da es sich um zwei junge Schulen handelt, indem die Einstellung und die Haltung der Lehrkräfte offener gegenüber der digitalen Medienwelt sind (vgl. Bockermann, 2012, S. 80).

Fixierung und Interpretation der Daten

Das Auswertungsverfahren von Daten erfolgt in drei Schritten: Zum einen die Transkription, darauf hin die Analyse und schließlich die Systematisierung der Ergebnisse der Analyse. Bei der Transkription wird entschieden, in welcher Form das Material ausgewertet werden soll. Hierbei befasst sich die Autorin bei dieser Phase nur mit dem Gesagten des Teilnehmers. Sie achtet auf paraverbale Elemente, wie zum Beispiel die stimmlichen Aspekte, die Lautstärke, die Versprecher, die Pausen etc. (vgl. Bockermann, 2012, S. 90). Die Analyse sollte über thematische gemeinsame Wissensbestände und Haltungen herausgearbeitet werden, da es ein zulässiges und bewährtes Verfahren beim Interview sein kann. Anschließend kommt es zu einer Systematisierung der Ergebnisse. Dieses Interview lässt inhaltliche Typologisierungen zu. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede können entsprechend identifiziert und ausgewertet werden(vgl. Bockermann, 2012, S. 90). „Dies ist ein zentrales Anliegen meiner Analysen, nämlich, die Interpretation des Materials nicht einzelfallanalytisch vorzunehmen, sondern entlang thematischer Einheiten (vgl. Meuser und Nagel 2004; vgl. auch Flick 2011a; Flick et al. 2010), aber auch unter Einbezug individueller/persönlicher Erfahrungs- und Wissensbestände“ (Bockermann, 2012, S.90).

Mit der Software MaxQDA wurden die verschiedenen Interviews ausgewertet, hierzu sind die Visualisierungsfunktionen der Software auf quantitative Verfahren ausgerichtet. Für die Analyse des Materials hat Iris Böckermann ein induktives Verfahren gewählt, demzufolge die Genierung von thematischen Codes durch das ausführliche mehrmalige Lesen und Prüfen (vgl. Bockermann, 2012, S. 91). Durch den Einsatz der Software MaxQDA gelang es der Autorin die Interviews nicht nur den „Fragen entsprechend zu sichten und zu codieren, sondern auch querliegende Stellungnahmen zu berücksichtigen und übergreifende Stellungnahmen über alle Interviews hinweg in Beziehung zueinander zu setzen, zu codieren und daraus Kategorien zu entwicklen“ (Bockermann, 2012, S. 91).

Literatur

Bockermann, Iris (2012): Wo verläuft der Digital Divide im Klassenraum? Lehrerhandeln und Digitale Medien. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1071992643 (Letzter Zugriff: 03.06.2016)

Flick, U. (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Auflage Beltz / Psychologie Verlags Union. Weinheim: S. 148-173.

Kommentare

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