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Tandem 30

  • Tandempartner 1: Ilaria Kosubski
  • Tandempartner 2: Moritz ter Meer

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Thematisiert werden neben der Erfahrungswelt der Akteure_innen im heterogenen, interkulturellen Kontext außerbetrieblicher Einrichtungen, auch die daraus resultierenden Handlungsweisen (vgl. Zöller, S.155). Die Autorin verwendet das Prinzip der „Grounded Theory“ und formuliert eine vorläufige Fragestellung, die sich aus einzelnen Teilfragen zusammensetzt und im Laufe des Forschungsprozesses angepasst werden kann (vgl. Zöller, S.66, S.154, S.157f.). Dadurch wird das „Prinzip der Offenheit“ eingehalten und die notwendige Transparenz gewährleistet (vgl. Zöller, S.155f.). Da die Konzentration auf den Institutionen und den Differenzerfahrungen der darin agierenden Subjekte liegt, wird der Fallanalyse ein exemplarischer Charakter verliehen (vgl. Zöller, S. 9, S.155; Flick 2007, Abb. S.187). Der Relevanz ihres sozialwissenschaftlichen Forschungsgebietes ist sich die Forscherin bewusst, weshalb sie ihr Augenmerk auf spezielle Themen der Migrationsforschung und der Benachteiligtenforschung legt (vgl. Zöller, S.9ff.).

Feldzugang und Annäherungen an das Feld

Neben dem persönlichen Studium, der langjährigen Berufserfahrung als Pädagogin und der Teilnahme an Kompetenztrainingprojekten, stieg ihre Sensibilität, als auch das Interesse am zu erforschenden Feld (vgl. Zöller, S.171 ff.). Die Forscherin wird durch die teilnehmende Beobachtung selbst zum Subjekt des Forschungsprozesses und hebt damit die Bedeutsamkeit der Reflexivität als Grundprinzip hervor (vgl. Zöller, S.169ff., S.189 f.). Das jeweilige Agieren und Reagieren auf ihre Person als „Fremde“, wird schrittweise aus der Innenperspektive heraus beobachtet (vgl. Zöller, S.170, S.189). In Folge dessen wird der Umgang mit der professionellen pädagogischen Beziehung im Bezug auf das Gleichgewicht von Nähe und Distanz thematisiert (vgl. Giesecke 2013, S.113). Sowohl die gemeinsamen Erfahrungen im Erzielen von Lerneffekten, als auch die Selbstsensibilisierung stehen im Zentrum des Interesses. Daran angelehnt werden Beispiele genannt, welche auf die Gefahren des Verhältnisses aufmerksam machen (vgl. Zöller, S.300ff.). Im Interesse des Selbstschutzes behandelt die Autorin ihre eigene Position auf Beziehungsebene nicht und verweilt als vermeintliche Beobachterin (vgl. Zöller, S.382ff.). Hierbei wird darauf geachtet, dass die Namen anonymisiert und die Datenbeschaffung auf neutralen Umfeld der Einrichtungen gerecht des Datenschutzes durchgeführt wird (vgl. Zöller, S.187f.).

Erhebungsverfahren

Vorgenommen wurde die Datensammlung in Form von schriftlich dokumentierten Interviews, Feldnotizen fallbezogenen Praxisberichten und Protokollen. Darüber hinaus wurde die originalgetreue Abbildung der gesprochenen Sprache in Text, neben der Digitalisierung der Daten, durch eine parallel ablaufende Tonbandaufnahme garantiert (vgl. Zöller, S.176f., S.187f.). Zudem entspricht die Wahl der Methoden zur Datenerhebung einer Kombination von rekonstruktivem und interpretativem Verfahren, wodurch eine Betrachtung der individuellen Fälle im qualitativen Verfahren gewährleistet wird (vgl. Flick 1995, S.156). Die teilnehmende Beobachtung suggeriert eine Strukturierung der Daten durch das Subjekt und den Forscher_in mithilfe des Leitfaden Interviews (vgl. Flick 1995, S.158f., Abb. S. 159). Die Methode des „Theoretischen Samplings“, das wiederum aus der „Grounded Theory“ hervorgeht, basiert auf der jeweils unmittelbar folgenden Dateninterpretation und der damit einhergehenden Reflexion. Anschließend stellt die zuvor getroffene Auswahl die Voraussetzung für das zirkuläre Verfahren und die Fortentwicklung dar (vgl. Zöller, S.179; Flick 1995, S.72f.).

Auswertungsverfahren und Interpretation

Das System der qualitativen-interpretativen Forschung legt Kategorien nicht zu Beginn der Forschung fest, sondern gestaltet diese zunächst offen (vgl. Zöller, S.73). Sowohl ihre Auswertung und Erhebung verlaufen im Sinne der „Grounded Theory“ parallel ab. Eine Einordnung unerwarteter Erkenntnisse in Kategorien und die Zusammenstellung aller relevanten Aspekte wird hierbei verfolgt. Strukturen des Materials bilden sich im Laufe der Untersuchung heraus, indem wiederholte Thematiken für die weitere Arbeit aufgenommen werden (vgl. Zöller, S.177). Zusätzlich wird in der Auswertung die Strategie des „Theoretischen Samplings“, der Interpretation der erhobenen Daten im Laufe der Erhebung, verfolgt (vgl. Zöller, S.179). Zu Beginn steht die sogenannte „Globalauswertung“, welche der primären Orientierung des Materials dient (vgl. Zöller, S.198f.). Das im Anhang vorzufindende Beispiel einer solchen Auswertung verweist auf die Reflexion der Autorin als Interviewerin und macht auf die Grenzen dieser Methodik aufmerksam (vgl. Zöller, S.455). Theoretische Codes werden vermieden und eine Einteilung in etablierte Kategorien wie Alter, Geschlecht und Schicht werden neben persönlichen Kategorien als sinnvoll erachtet (vgl. Zöller, S.200). Darauf folgend werden „In-Vivo-Codes“ und die daran anschließenden Formen des offenen, axialen, und selektiven Kodierens angewandt. Hierbei werden Vergleiche angestellt, vorangegangene Behauptungen revidiert und weiterhin in von der Autorin erstellte Kategorien, als auch Subkategorien differenziert, um die Ergebnisse in der Auswertung zu einer Theorie zusammenzutragen (vgl. Zöller, S.198ff.).

Geltungsbegründung

Zur Bewertung der Wissenschaftlichkeit liegen in der qualitativen Forschung keine allgemeingültigen Kriterien vor, weshalb die für die Studie notwendigen Gütekriterien an diese angepasst wurden. Zunächst bildet die „intersubjektive Nachvollziehbarkeit“, welche aufgrund der detaillierten, durchgehenden Dokumentation des Prozesses offen zugänglich bleibt, ein Kernkriterium. Nicht die Methode des Erhebungs- und Auswertungsvorgehens, sondern die Angemessenheit des kompletten Forschungsprozesses steht im zweiten Kernkriterium der „Indikation des Forschungsprozesses“ im Mittelpunkt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Nähe zum Forschungsfeld zu wahren, um im späteren Verlauf ein reflektiertes Bewusstsein für die beforschten Subjekte zu entwickeln. Die „empirische Verankerung“ als weiteres Gütekriterium verfolgt das kritische Hinterfragen von Neuerungen und hält sich dabei eng an die generierten Daten. Auf dem bereits genannten Grundprinzip der Reflexivität basiert das Kernkriterium der „reflektierten Subjektivität“, in der sich die Forscherin selbst als Teilnehmerin der sozialen Welt versteht. Ihre persönlichen Einflüsse auf das Forschungsprojekt und die aufgetretenen Schwierigkeiten, wie beispielsweise die Problematik der Distanzierung von ihrer eigentlichen Zielsetzung, werden in der Studie aufgegriffen und transparent dargelegt (vgl. Zöller, S.164ff.). Grenzen der Aussagekraft lassen sich durch die Abhängigkeit des zugrundeliegenden Datenmaterials vom Verfasser_in aufzeigen. Jedoch erscheint eine subjektive Verzerrung der Aussagekraft der Ergebnisse durch die studentische Hilfskraft als möglich, sowie teilweise ein Informationsaustausch in nicht neutralem Umfeld mit einzelnen Beforschten entstand, der zu einer Verzerrung durch Auswahl geführt haben könnten (vgl. Zöller, S.184, S.188; Aronson et al. 2014, S.31; Eckle-Kohler, Kohler 2011, S.25f.).

Literatur

Akert, Robin; Aronson, Elliot; Wilson, Timothy (2014): Sozialpsychologie. Auflage 8. Hallbergmoos. Pearson Verlag.

Eckle-Kohler, Judith; Kohler, Michael (2011): Eine Einführung in die Statistik und ihre Anwendungen. Auflage 2. Heidelberg. Springer Verlag.

Giesecke, Hermann (2013): Pädagogik als Beruf. Grundformen pädagogischen Handelns. Auflage 11. Weinheim. Beltz Juventa Verlag.

Flick, Uwe (1995) : „Stationen des qualitativen Forschungsprozesses.“ Handbuch qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen 2. S. 148-173.

Flick, Uwe (2007) : Qualitative Sozialforschung: Eine Einführung. S.155-187.

Zöller, Ulrike (2007) : „Anerkennung – noch ein langer Weg“ Interkulturelle Erfahrungen von Auszubildenden heterogener Herkunft und pädagogischen Fachkräften. Online publiziert auf dem Server der Universität Bremen: http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/edocs/dokumente/fbg/paedagogik/diss2007/zoeller/dg0704.pdf. (Letzter Zugriff: 02.06.2015).

Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen

Ranking: 1. Tandem 17; 2. Tandem 03; 3. Tandem 12; 4. Tandem 05; 5. Tandem 02

Tandem 02

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Die Fragestellung wurde im Laufe des ersten Abschnitts der Analyse klar herausgearbeitet, dabei sind zusätzlich Verweise zu den zentralen Kernfragen vorhanden. Kritisieren lässt sich der auf den Leser monoton wirkende Schreibstil durch z.B. sich wiederholende Satzanfänge. Außerdem findet sich keine Nennung zur Einhaltung des Aspektes der Transparenz der Studie. Zusätzlich könnte man den Abschnitt um das Basisdesign der Studie ergänzen. Damit ist nicht die Theorie der Grounded Theory gemeint, sondern die Art der Studie.

Annäherung an das Feld

Herausgestellt werden der Feldzugang, als auch die Rolle der Autorin, die zwar einen Fremdenstatus inne hat, sich aber in die Innenperspektive der Akteure begibt. Es existiert keine tiefgehende Ausarbeitung der Feststellungen, das Verhältnis von Nähe & Distanz und der Vertrauens- & Interessenschutz sollten nähergehend betrachtet werden. Die gewählte Form der Belege stört den Lesefluss zum Teil, da diese beispielsweise mitten im Satz stehen. Ein besserer Übergang zum letzten Satz könnte noch gefunden werden.

Sammlung der Daten

Euch gelingt eine klare Darstellung der Instrumente, sowie eine Einordnung in das interpretative Verfahren. Positiv ist zudem die systematische Aufzählung der Forschungsschritte. Ihr solltet die Art der Strukturierung und die Qualifizierung der Forscherin genauer benennen. Den ersten Satz könnte man der Verständlichkeit wegen umstellen bzw. kürzen.

Interpretation der Daten

Alle Formen des Codierens, als auch das Vorgehen der Forscherin sind klar herausgearbeitet. Strukturen des Materials sollten genauer benannt werden. Nicht vorhanden ist die Reflexion der Autorin, die Auswirkung der verwendeten Vorgehen wird ebenso nicht thematisiert. Ihr könntet am Ende dieses Abschnitts die von uns vorgefundene Wiederholung des Teils „Sammlung der Daten“ (Formen des Codierens) weglassen oder vertiefen.

Geltungsbegründungen

Es gelingt eine Nennung der vorgefundenen Gütekriterien, allerdings wird auf diese nicht weiter eingegangen bzw. werden sie nicht alle benannt. Die Rolle der Transparenz in der Studie wird erwähnt. Auch sind diverse Belege für die empirische Verankerung der Erkenntnisse vorhanden. Nicht geprüft wurde, ob die Forscherin ihre sich selbst gesetzten Gütekriterien im Laufe der Studie einhält.

Anmerkungen

Ihr verwendet kurze und verständliche Sätze, die treffend die zugrundeliegende Thematik wiedergeben. An einigen Stellen finden sich jedoch Mängel im Bezug auf die Zeichensetzung, im Formalen, als auch in der Rechtschreibung. Eine kritische Reflexion mit Zöllers Studie und ihrem Vorgehen könnte außerdem hinzugezogen werden. Die Grounded Theory hat für die Autorin als zentrale Theorie der Studie einen wichtigen Charakter, dieser wird in der Analyse nicht genug Aufmerksamkeit zuteil. Die angeführten Belege stören zum Teil den Lesefluss und könnten auf das Ende der Sätze beschränkt werden.

Tandem 03

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Allgemein wurde ein roter Faden verfolgt, wodurch der Abschnitt gut verständlich ist. Zudem erleichtern kurze, prägnante Sätze den Lesefluss. Fragestellung und einzelne Kernfragen wurden klar benannt, jedoch befinden wir eine zusätzliche Zitation der Fragen nicht für notwendig. Aspekte der Transparenz, die Reflexion der Forscherin, als auch das Basisdesign der Studie wurden noch nicht ausreichend thematisiert.

Annäherung an das Feld

Der Feldzugang wurde klar herausgestellt, dabei wurde auf die Rolle der Forscherin und ihr Hintergrundwissen Bezug genommen. Aspekte der Innenperspektive werden aufgegriffen, jedoch wird der Fremdenstatus nicht beachtet. Mögliche negative Auswirkungen des Verhältnisses von Nähe und Distanz werden thematisiert, dabei wird Bezug auf Zöllers Lösungsansätze genommen. Die Reflexion der Forscherin über ihren Einfluss kommt zu kurz. Ein Beleg zu „Kluge und Kelle“ wäre der Verständlichkeit wegen sinnvoll.

Sammlung der Daten

In der Studie verwendete Daten und deren Beschaffung werden deutlich aufgezeigt. Eine eindeutige Einordnung in die qualitativ-interpretative Forschung und deren Auswirkung ist gegeben. Des weiteren macht ihr auf die Grenzen des Verfahrens aufmerksam und thematisiert die Qualifizierung der Forscherin.

Interpretation der Daten

Es wurde ausführlich auf alle Formen des Kodierens, der Entwicklung der Kategorien und der Datenauswertung eingegangen. Die Kontextualisierung, als auch die Reduktion des Materials werden ebenso berücksichtigt. Ein roter Faden ist bei euch klar zu erkennen, besonders durch die treffenden Belege und den Schreibstil. Bei den Grenzen des Verfahrens und der Bildung von Typen wäre jeweils ein zur Begründung passender Beleg wünschenswert.

Geltungsbegründung

Ihr seid auf alle drei Gütekriterien eingegangen und habt sie treffend verständlich gemacht. Der Erkenntnisgewinn und die empirische Verankerung, als auch die Nachvollziehbarkeit wurden belegt. Eine Beachtung der Grenzen der Aussagekraft und der Transparenz der Autorin sollte in der Überarbeitung nochmals herangezogen werden.

Anmerkungen

Allgemein sind noch einige formale und sprachliche Fehler, als auch Mängel in der Zeichensetzung vorzufinden. Ihr solltet euch möglicherweise mehr auf die zentralen Aussagen fokussieren, statt den Text mit direkten Zitaten, in ungekürzter Fassung, zu füllen. Für den Leser scheinen die einzelnen Abschnitte in unterschiedlichen Schreibstilen verfasst. Ansonsten gefällt uns die systematische, strukturierte Art eurer Studienanalyse.

Tandem 05

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Ihr beschreibt den Zugang der Forscherin zum Feld, als auch ihre Fragestellung sehr ausführlich und bringt treffende Belege dazu ein. In Folge dessen fallen die Beschreibung des Basisdesigns, der Transparenz und die Reflexion der Forscherin im ersten Teil eurer Analyse weg.

Annäherung an das Feld

Analysekriterien, wie der Feldzugang, die Rolle der Forscherin und ihre Reflexion werden erwähnt und zum Teil ausgeführt. Ihr versucht einen roten Faden zu verfolgen, was euch gelingt, allerdings wurden dabei Aspekte des Fremdenstatus, der Innenperspektive, des Verhältnisses von Nähe und Distanz und der Vertrauens- und Interessenschutz außen vor gelassen. So solltet ihr die Hintergründe der Autorin vor dem Feldzugang etwas kürzer fassen und euch auf die Essenz beschränken.

Erhebungsverfahren

Erwähnt wurden alle Formen der Datensammlung, die in die Forschung einfließen. Die Grounded Theory, als zentrale Theorie, habt ihr in diesen Teil berücksichtigt. Ihr habt das Verfahren eingeordnet und mit ausreichend Belegen versehen. Die Punkte: Strukturierung der Daten, Verzerrungen des Verfahrens und die Angemessenheit der Datensammlung gegenüber dem Gegenstandsfeld sollten im Interesse der Vollständigkeit noch herausgearbeitet werden.

Auswertungsverfahren und Interpretation der Daten

Die verwendeten Verfahren der Forscherin und die hinter der Studie stehende Grounded Theory werden aufgezeigt. Sowohl die Kategorienbildung und Entwicklung von Codes habt ihr berücksichtigt. Auf die Grenzen der Studie und die entsprechende, möglicherweise auch kritische Reflexion der Forscherin wurde wiederum nicht genügend geachtet.

Gütekriterien

Auf die vorzufindenden Gütekriterien nehmt ihr Bezug und belegt diese auch treffend. Zudem gefällt die Strukturierung dieses Abschnittes, da die wichtigsten Aspekte, wie die Erkenntnisgewinnung, die empirische Verankerung, die Nachvollziehbarkeit, als auch die Transparenz systematisch benannt wurden. Die Analyse könnte im Bezug auf die Grenzen der Gütekriterien und deren Aussagekraft noch erweitert werden.

Anmerkungen

In eurer Analyse gelingt es euch, die zentralen Inhalte der Studie aufzuzeigen und diese mit passenden Quellenangaben zu versehen. Uns ist aufgefallen, dass keine kritische Sichtweise von euch beachtet wird und ihr wenig Begründungen zu den aufgestellten Thesen anderer Autoren (wie z.B. Böhm, Flick, Corbin) liefert. Die langen, einführenden Sätze der jeweiligen Abschnitte sollten überdacht werden, damit ihr euch mehr auf Kernaussagen fokussieren könnt.

Tandem 12

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Die Fragestellung und der Forschungsausschnitt werden zu Beginn des Abschnitts klar beschrieben. Die einzelnen Kernfragen wurden ausführlich ausgeführt. Auszubauen sind Punkte bezüglich des Basisdesigns der Studie, als auch bezüglich der Transparenz und der Reflexion der Forscherin.

Annäherung an das Feld

Wie der Feldzugang der Forscherin erfolgte und wie sie ihre Rolle in diesem Feld selbst sieht, werden deutlich herausgearbeitet. Zu kurz kommen jedoch eine Begründung für das Verhältnis von Nähe und Distanz, der Innenperspektive, des Fremdenstatus, der Vertrauens- und Interessensschutz, als auch wiederum die Reflexion der Forscherin. Besonders in diesem Abschnitt fallen sprachliche, formale Fehler und einige Mängel in der Zeichensetzung auf.

Sammlung der Daten

Alle in der Studie verwendeten Daten werden aufgezählt und passend belegt. Ihr macht zudem auf die möglichen Probleme des Verfahrens aufmerksam und nehmt auf die Grounded Theory, als auch das Theoretical Sampling Bezug. Des weiteren erwähnt ihr die Qualifizierung der Forscherin und berichtet darüber ausführlich. Erweitern solltet ihr in der Verbesserung euren Teil mit Aspekten der Strukturierung und der Einordnung in das vorliegende Verfahren. Wir empfinden den Abschnitt der Datensammlung als zu weit gefasst. Die Rolle der Forscherin könnte prägnanter formuliert werden, wodurch ihr mehr Spielraum für fehlende Punkte erreicht.

Interpretation der Daten

Die einzelnen Formen des Kodierens, die Grounded Theory und Aspekte der Transparenz wurden dargestellt und kurz erläutert. Ein System ist erkennbar, wodurch der Lesefluss erleichtert wird. Zu bemängeln ist das Fehlen der Typenbildung, die Vorgehensweise zur Reduktion des Materials und die Grenzen des verwendeten Verfahrens.

Gütekriterien

Alle in der Studie verfolgten Gütekriterien werden in eurer Analyse benannt und mit einem entsprechenden Textbeleg versehen. Die Problemantik einer Verallgemeinerung der Kriterien habt ihr dabei auch herausgearbeitet. Außen vor bleibt eine Untersuchung der empirischen Verankerung der Erkenntnisse und die Grenzen der Aussagekraft. Die hier fehlende Beschreibung der Transparenz, die ihr allerdings bereits oben erwähnt habt, könntet ihr diesem Teil noch anfügen.

Anmerkungen

Ihr habt die grundlegenden Gedanken der Analyse beschrieben und weitestgehend belegt. Man könnte allerdings die einzelnen Analysepunkte bezüglich der Länge aneinander anpassen, da einige deutlich zu lang, andere zu kurz ausfallen. Zum Teil fehlen die Zusammenhänge zwischen den Sätzen gegen Ende der Abschnitte. In einigen Punkten fallen starke sprachliche Mängel auf. Im Bezug auf die Zeichensetzung und im Formalen sollte die Analyse überarbeitet werden.

Tandem 17

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Der Forschungsausschnitt der vorliegenden Studie, als auch die jeweiligen Fragestellungen werden deutlich herausgearbeitet und mit eigenen Gedanken versehen. Die Konsequenzen, die sich aus der Entscheidung für das Forschungsfeld ergeben, könnten im Bezug auf die Transparenz deutlicher beschrieben werden. Zudem könnte auf die Art der Studie (Basisdesign) eingegangen werden.

Annäherung an das Feld

Der Zugang zum Feld, die Rolle der Forscherin im Verlauf der Studie und Aspekte der Innenperspektive und des Fremdenstatus wurden thematisiert. Erweitern könntet ihr den Abschnitt um die beiden Punkte des Verhältnisses von Nähe und Distanz und den Vertrauens- und Interessenschutz. Beide sind bei einer teilnehmenden Beobachtung von hoher Relevanz.

Erhebungsverfahren

Ihr erwähnt treffend die Grounded Theory als zentralen Aspekt der Studie. Zudem ordnet ihr das Verfahren ein und nennt alle Arten der Datensammlung mit entsprechenden Belegen. Zu nennen wäre noch die Strukturierung der Daten und die Angemessenheit der Erhebung und die daraus resultierende Reflexion seitens der Forscherin.

Interpretation der Daten

Die Formen des Kodierens und eine kurze Erläuterung ist gegeben. Ergänzt werden die einzelnen Arbeitsschritte, das Theoretische Sampling und die verwendeten Kategorien. Damit einhergehend macht ihr auf die Reduktion aufmerksam und belegt diese wiederum. Es mangelt jedoch an den Aspekten der Typenbildung und der vorzufindenden Interpretation der Daten.

Gütekriterien

Vorgefundene Gütekriterien der Autorin wurden teilweise beschrieben, zudem wurde auf die Transparenz aufmerksam gemacht. Wie die Gütekriterien in der Studie eingehalten wurden und an welche Grenzen Zöller gestoßen ist, wurden nicht ausreichend analysiert.

Anmerkungen

Allgemein gelingt es euch gut, die zentralen Aussagen der Studie herauszustellen und dabei diese passend zu belegen. Auch stellt ihr einen Bezug zu zusätzlicher Literatur der Thematik her und arbeitet persönliche, weiterführende Gedanken heraus. Zu kritisieren wären der unterbrochene Lesefluss durch zu viele Absätze, als auch einige formale und sprachliche Fehler.

Dritter Text: Endfassung

Einleitung

„Wenn du mit Charakter überhaupt nicht passt zu jemandem oder der passt nicht zu dir, das ist dann egal, was für Nationalität du hast. Spielt keine Rolle, finde ich. Du musst einfach ein normaler Mensch sein und fertig“ (Rebecca) (Zöller, S. 244). Diese Anerkennungsproblematik steht im Zentrum der qualitativen Studie „Anerkennung noch ein langer Weg - Interkulturelle Erfahrungen von Auszubildenden heterogener Herkunft und pädagogischen Fachkräften“. Ziel ist es an die Spannungsfelder des interkulturellen Kontextes anzusetzen, wobei die Autorin in den Herausforderungen vielfältige Möglichkeiten für die Entwicklung der sozialen Arbeit in der Jugendberufshilfe außerberuflicher Einrichtungen sieht. Im Folgenden wird die von Ulrike Zöller im Jahr 2007 verfasste Studie anhand gängiger Analysekriterien auf ihr Vorgehen und ihre Erkenntnisse untersucht.

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Als Untersuchungsgegenstand der Studie lassen sich die verschiedenen Erfahrungen und Sichtweisen der Akteure_innen im interkulturellen Kontext ausmachen. (vgl. Zöller, S.155). Ein klarer Bezug zu bereits vorhandenen Forschungsergebnissen lässt sich nicht herstellen. Vielmehr kommt es in der Studie zu einer Kombination aus Erkenntnissen der Migrationsforschung und der Benachteiligtenforschung, um die auf diesem Gebiet wenig vorhandenen Wissensbestände auszugleichen (vgl. Zöller, S.9f.). In ihrer Durchführung und Auswertung orientiert sich Zöller an diversen Theorien qualitativer Forschung, welche im Verlauf der Analyse aufgegriffen werden. Formuliert werden implizite Hypothesen bezüglich der zentralen Fragestellung, die eine flexible Gestaltung des weiteren Forschungsprozesses erlauben und somit dem „Prinzip der Offenheit“ gerecht werden (vgl. Zöller, S.73; Flick 1995, S.150). Zöller selbst besitzt bereits Berufserfahrungen, die professionelle Forschung im Feld der Sozialen Arbeit ist ihr jedoch vorerst fremd (vgl. Zöller, S.173f.).

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Thematisiert werden neben der Erfahrungswelt der Akteure_innen im heterogenen, interkulturellen Kontext außerbetrieblicher Einrichtungen, auch die daraus resultierenden Handlungsweisen (vgl. Zöller, S.155). Die Autorin verwendet das Prinzip der „Grounded Theory“ und formuliert eine vorläufige Fragestellung, die sich aus einzelnen Teilfragen zusammensetzt und im Laufe des Forschungsprozesses angepasst werden kann (vgl. Zöller, S.66, S.154, S.157f.). Dadurch wird das „Prinzip der Offenheit“ eingehalten und die notwendige Transparenz gewährleistet (vgl. Zöller, S.155f.). Da die Konzentration auf den Institutionen und den Differenzerfahrungen der darin agierenden Subjekte liegt, wird der Fallanalyse ein exemplarischer Charakter verliehen (vgl. Zöller, S. 9, S.155; Flick 2007, Abb. S.187). Der Relevanz ihres sozialwissenschaftlichen Forschungsgebietes ist sich die Forscherin bewusst, weshalb sie ihr Augenmerk auf spezielle Themen der Migrationsforschung und der Benachteiligtenforschung legt (vgl. Zöller, S.9ff.).

Feldzugang und Annäherungen an das Feld

Neben dem persönlichen Studium, der langjährigen Berufserfahrung als Pädagogin und der Teilnahme an Kompetenztrainingprojekten, stieg ihre Sensibilität, als auch das Interesse am zu erforschenden Feld (vgl. Zöller, S.171 ff.). Die Forscherin wird durch die teilnehmende Beobachtung selbst zum Subjekt des Forschungsprozesses und hebt damit die Bedeutsamkeit der Reflexivität als Grundprinzip hervor (vgl. Zöller, S.169ff., S.189 f.). Das jeweilige Agieren und Reagieren auf ihre Person als „Fremde“, wird schrittweise aus der Innenperspektive heraus beobachtet (vgl. Zöller, S.170, S.189). In Folge dessen wird der Umgang mit der professionellen pädagogischen Beziehung im Bezug auf das Gleichgewicht von Nähe und Distanz thematisiert (vgl. Giesecke 2013, S.113). Sowohl die gemeinsamen Erfahrungen im Erzielen von Lerneffekten, als auch die Selbstsensibilisierung stehen im Zentrum des Interesses. Daran angelehnt werden Beispiele genannt, welche auf die Gefahren des Verhältnisses aufmerksam machen (vgl. Zöller, S.300ff.). Im Interesse des Selbstschutzes behandelt die Autorin ihre eigene Position auf Beziehungsebene nicht und verweilt als vermeintliche Beobachterin (vgl. Zöller, S.382ff.). Hierbei wird darauf geachtet, dass die Namen anonymisiert und die Datenbeschaffung auf neutralen Umfeld der Einrichtungen gerecht des Datenschutzes durchgeführt wird (vgl. Zöller, S.187f.).

Erhebungsverfahren

Vorgenommen wurde die Datensammlung in Form von schriftlich dokumentierten Interviews, Feldnotizen fallbezogenen Praxisberichten und Protokollen. Darüber hinaus wurde die originalgetreue Abbildung der gesprochenen Sprache in Text, neben der Digitalisierung der Daten, durch eine parallel ablaufende Tonbandaufnahme garantiert (vgl. Zöller, S.176f., S.187f.). Zudem entspricht die Wahl der Methoden zur Datenerhebung einer Kombination von rekonstruktivem und interpretativem Verfahren, wodurch eine Betrachtung der individuellen Fälle im qualitativen Verfahren gewährleistet wird (vgl. Flick 1995, S.156). Die teilnehmende Beobachtung suggeriert eine Strukturierung der Daten durch das Subjekt und den Forscher_in mithilfe des Leitfaden Interviews (vgl. Flick 1995, S.158f., Abb. S. 159). Die Methode des „Theoretischen Samplings“, das wiederum aus der „Grounded Theory“ hervorgeht, basiert auf der jeweils unmittelbar folgenden Dateninterpretation und der damit einhergehenden Reflexion. Anschließend stellt die zuvor getroffene Auswahl die Voraussetzung für das zirkuläre Verfahren und die Fortentwicklung dar (vgl. Zöller, S.179; Flick 1995, S.72f.).

Fixierung der Daten

Die zuvor gesammelten Daten, wurden anhand der klassischen Medien, wie bereits beschrieben, verschriftlicht und zudem mithilfe der Tonbandaufnahmen originalgetreu fixiert (vgl. Flick 1995, S.160f.). Neben den Antworten der Studienteilnehmer_innen, wurden zudem Wortabbrüche, Dialekte, Stottern, nonverbales Verhalten, als auch Redepausen dokumentiert und möglichst zutreffend transkribiert (vgl. Zöller, S.187f). Um die Objektivität zu garantieren, führten die Forschenden zum Einen Tagebücher über die Beobachtungen und zum Anderen dienten die verschiedenen Aufzeichnungsmethoden als weitere Absicherung. Dokumentationen von Seiten der Beforschten wurden jedoch nicht für die weitere Forschung hinzugezogen. Die Autorin ist sich des möglichen subjektiv verzerrten Eindrucks und der damit einhergehenden Konstruktion einer neuen Realität, die von der tatsächlichen Realität abweicht, bewusst. Mithilfe der Orientierung am Sprachstil der Beforschten und einer entsprechenden Darstellung, wird der Versuch unternommen, die neue Realität zu reduzieren (vgl. Zöller, S.191).

Auswertungsverfahren und Interpretation

Das System der qualitativen-interpretativen Forschung legt Kategorien nicht zu Beginn der Forschung fest, sondern gestaltet diese zunächst offen (vgl. Zöller, S.73). Sowohl ihre Auswertung und Erhebung verlaufen im Sinne der „Grounded Theory“ parallel ab. Eine Einordnung unerwarteter Erkenntnisse in Kategorien und die Zusammenstellung aller relevanten Aspekte wird hierbei verfolgt. Strukturen des Materials bilden sich im Laufe der Untersuchung heraus, indem wiederholte Thematiken für die weitere Arbeit aufgenommen werden (vgl. Zöller, S.177). Zusätzlich wird in der Auswertung die Strategie des „Theoretischen Samplings“, der Interpretation der erhobenen Daten im Laufe der Erhebung, verfolgt (vgl. Zöller, S.179). Zu Beginn steht die sogenannte „Globalauswertung“, welche der primären Orientierung des Materials dient (vgl. Zöller, S.198f.). Das im Anhang vorzufindende Beispiel einer solchen Auswertung verweist auf die Reflexion der Autorin als Interviewerin und macht auf die Grenzen dieser Methodik aufmerksam (vgl. Zöller, S.455). Theoretische Codes werden vermieden und eine Einteilung in etablierte Kategorien wie Alter, Geschlecht und Schicht werden neben persönlichen Kategorien als sinnvoll erachtet (vgl. Zöller, S.200). Darauf folgend werden „In-Vivo-Codes“ und die daran anschließenden Formen des offenen, axialen, und selektiven Kodierens angewandt. Hierbei werden Vergleiche angestellt, vorangegangene Behauptungen revidiert und weiterhin in von der Autorin erstellte Kategorien, als auch Subkategorien differenziert, um die Ergebnisse in der Auswertung zu einer Theorie zusammenzutragen (vgl. Zöller, S.198ff.).

Geltungsbegründung

Zur Bewertung der Wissenschaftlichkeit liegen in der qualitativen Forschung keine allgemeingültigen Kriterien vor, weshalb die für die Studie notwendigen Gütekriterien an diese angepasst wurden. Zunächst bildet die „intersubjektive Nachvollziehbarkeit“, welche aufgrund der detaillierten, durchgehenden Dokumentation des Prozesses offen zugänglich bleibt, ein Kernkriterium. Nicht die Methode des Erhebungs- und Auswertungsvorgehens, sondern die Angemessenheit des kompletten Forschungsprozesses steht im zweiten Kernkriterium der „Indikation des Forschungsprozesses“ im Mittelpunkt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Nähe zum Forschungsfeld zu wahren, um im späteren Verlauf ein reflektiertes Bewusstsein für die beforschten Subjekte zu entwickeln. Die „empirische Verankerung“ als weiteres Gütekriterium verfolgt das kritische Hinterfragen von Neuerungen und hält sich dabei eng an die generierten Daten. Auf dem bereits genannten Grundprinzip der Reflexivität basiert das Kernkriterium der „reflektierten Subjektivität“, in der sich die Forscherin selbst als Teilnehmerin der sozialen Welt versteht. Ihre persönlichen Einflüsse auf das Forschungsprojekt und die aufgetretenen Schwierigkeiten, wie beispielsweise die Problematik der Distanzierung von ihrer eigentlichen Zielsetzung, werden in der Studie aufgegriffen und transparent dargelegt (vgl. Zöller, S.164ff.). Grenzen der Aussagekraft lassen sich durch die Abhängigkeit des zugrundeliegenden Datenmaterials vom Verfasser_in aufzeigen. Jedoch erscheint eine subjektive Verzerrung der Aussagekraft der Ergebnisse durch die studentische Hilfskraft als möglich, sowie teilweise ein Informationsaustausch in nicht neutralem Umfeld mit einzelnen Beforschten entstand, der zu einer Verzerrung durch Auswahl geführt haben könnten (vgl. Zöller, S.184, S.188; Aronson et al. 2014, S.31; Eckle-Kohler, Kohler 2011, S.25f.).

Forschung als Diskurs

Nach der Erhebung der Daten erfolgt eine Rückmeldung in Form von an die Projektarbeit anschließenden Arbeitskreisen und Gruppendiskussionen, in welchen die Situationen mit den Beforschten diskutiert werden (vgl. Zöller, S.58, S.411). Diese entspräche einer der drei von Flick genannten Möglichkeiten der Rückmeldung (vgl. Flick 1995, S.170). Mögliche Ansätze zur Veränderung der vorliegenden Situation werden von der Forscherin gegeben, jedoch werden diese nicht direkt mit den Beteiligten kommuniziert (vgl. Zöller, S. 174f.). Sie analysiert bestehende Problematiken bezüglich des Alltags und stellt dabei mögliche Lösungsansätze für die Ausbildenden bereit. Die Forscherin zeigt die gewonnenen Erkenntnisse auf, außerdem ist der Wunsch nach einer Veränderung der Umstände erkennbar, jedoch werden keine expliziten Lösungsansätze benannt. (vgl. Flick 1995, S.170f.). In folgenden Unterpunkten ihrer Arbeit verweist Zöller auf die Relevanz einiger Teilaspekte zu den Verbesserungsvorschlägen (vgl. Zöller, S.125, S.382f.). Des weiteren werden Gemeinsamkeiten mit bestehenden Forschungsergebnissen und Theorien registriert und damit ein wissenschaftlicher Diskurs nach innen hergestellt (vgl. Flick 1995, S.171).

Erkenntnisgewinnung

Alle Ergebnisse der Studie wurden anhand mehrerer Phasen der Erkenntnisgewinnung ausgearbeitet und dokumentiert. Die Erhebung, Fixierung und Interpretation samt den Fragestellungen und jeweiligen Antworten der Interviewten wurden, wie bereits erwähnt, festgehalten, selektiert und entsprechend analysiert (vgl. Zöller, S.185, S.176f.). Dies führte zu den schlussendlichen Ergebnissen der Forschung, welche aufgrund der Aufzeichnung transparent erscheinen (vgl. Zöller, S.185, S.374ff.). Die Autorin ist sich dieser „Selektiven Plausibilisierung“ nach Flick bewusst, die allerdings als notwendiges Mittel der qualitativen Forschung zur Reduzierung des Datenvolumens kaum zu vermeiden ist (vgl. Flick 1995, S.169). Ihr weiteres Vorgehen im Verlauf des Forschungsprozesses, als auch die Spezifizierung der Fragestellungen ist einsehbar beschrieben worden (vgl. Zöller, S.66, S.154, S.157f.).

Literatur

Akert, Robin; Aronson, Elliot; Wilson, Timothy (2014): Sozialpsychologie. Auflage 8. Hallbergmoos. Pearson Verlag.

Eckle-Kohler, Judith; Kohler, Michael (2011): Eine Einführung in die Statistik und ihre Anwendungen. Auflage 2. Heidelberg. Springer Verlag.

Giesecke, Hermann (2013): Pädagogik als Beruf. Grundformen pädagogischen Handelns. Auflage 11. Weinheim. Beltz Juventa Verlag.

Flick, Uwe (1995) : „Stationen des qualitativen Forschungsprozesses.“ Handbuch qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen 2. S. 148-173.

Flick, Uwe (2007) : Qualitative Sozialforschung: Eine Einführung. S.155-187.

Zöller, Ulrike (2007) : „Anerkennung – noch ein langer Weg“ Interkulturelle Erfahrungen von Auszubildenden heterogener Herkunft und pädagogischen Fachkräften. Online publiziert auf dem Server der Universität Bremen: http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/edocs/dokumente/fbg/paedagogik/diss2007/zoeller/dg0704.pdf. (Letzter Zugriff: 02.06.2015).

Kommentare

Diskussion

Belan Serdi, 2015/06/27 13:33

Allgemein:

• Formal: Zitation Studie ohne Namensangabe • Formal: Punkte vor der Seitenzahl • Geltungsbegründung im Kern wissenschaftlich und klar ausformuliert geschrieben

Einleitung:

• Formal: (Rebecca 64). (S. 244) – Punkt falsch gesetzt, Rebecca 64 – Zitation? • Paraphrase ohne Kennzeichnung: „Ziel ist es an die Spannungsfelder des interkulturellen Kontextes anzusetzen“ • Ausdruck: „Im Folgenden wird die …“ von Ulrike Zöller im Jahr 2007 verfasste Studie anhand gängiger Analysekriterien auf das Vorgehen und die Erkenntnisse der Forscherin hin untersucht – Die Studie wird untersucht, nicht Zöller

Fragestellung:

• Gender: „Akteure_innen“ – Akteur_innen • gehört in die Einleiung oder anderswo hin: „Thematisiert werden neben der Erfahrungswelt der Akteure_innen im heterogenen, interkulturellen Kontext außerbetrieblicher Einrichtungen, auch die daraus resultierenden Handlungsweisen. (vgl. S.155) Die Autorin verwendet das Prinzip der „Grounded Theory““

Feldzugang und Annäherungen an das Feld:

• gehört nicht rein: das Interesse am zu beforschenden Feld • gehört nicht rein: hebt damit die Bedeutsamkeit der Reflexivität als Grundprinzip hervor

Erhebungsverfahren:

• Formal: verschrifteten Interviews – verschriftlichen, schriftlich dokumentierten • Formal: darüber hinaus wird – darüber hinaus wurde • Gender: den/die Forscher_in – oder umformulieren

Auswertungsverfahren und Interpretation:

• Formal – welches System?: Dieses System der qualitativen-interpretativen Forschung • Ausdruck: Sowohl ihre Auswertung als auch Erhebung • Formal: weitere Arbeit aufgenommen wurden • An den Anfang: „Zu Beginn steht die sogenannte „Globalauswertung“ …“

Geltungsbegründung:

• Ergibt keinen Sinn: „Für die Bewertung der Wissenschaftlichkeit … keine allgemeingültigen Kriterien vor … Gütekriterien an diese angepasst wurden.“ • Gender: vom Verfasser_in • Weglassen: „Jedoch erscheint eine subjektive Verzerrung der Aussagekraft der Ergebnisse durch die studentische Hilfskraft als möglich, sowie teilweise ein Informationsaustausch in nicht neutralem Umfeld mit einzelnen Beforschten entstand, der zu einer Verzerrung durch Auswahl geführt haben könnten“

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