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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem24 [2014/09/30 14:02] 46.243.87.74 [Dritter Text: Endfassung] |
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- | M.A.Metzger entscheidet sich, aufbauend auf genannten theoretischen Vorannahmen, | + | M.A.Metzger entscheidet sich, aufbauend auf genannten theoretischen Vorannahmen, |
**Forschungsausschnitt, | **Forschungsausschnitt, | ||
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- | Als Forschungsausschnitt wählt M.A.Metzger hierfür den Bereich des schulischen Lernens. Unausgesprochen bleibt, was unter schulischem Lernen verstanden wird, sodass die Vermutung der impliziten Gleichsetzung schulischen Lernens mit formalem Lernen nahe liegt. Den Fokus auf das schulische Lernen begründet er mit der hohen Wahrscheinlichkeit in der Schule " | + | Als Forschungsausschnitt wählt M.A.Metzger hierfür den Bereich des schulischen Lernens. Unausgesprochen bleibt, was unter schulischem Lernen verstanden wird, sodass die Vermutung der impliziten Gleichsetzung schulischen Lernens mit formalem Lernen nahe liegt. Den Fokus auf das schulische Lernen begründet er mit der hohen Wahrscheinlichkeit in der Schule " |
Als Forschungsdesign ist sowohl eine Vergleichsstudie als auch eine Momentaufnahme zu erkennen. Eine Vergleichsstudie wird deutlich, da die ST miteinander verglichen werden. „Häufig wird jedoch nicht der einzelne Fall [...] untersucht, sondern eine Vielzahl von Fällen in Hinblick auf bestimmte Ausschnitte. So werden etwa spezifische Inhalte des Expertenwissens mehrerer Personen verglichen“ (Flick (2009): S.83). Für eine Momentaufnahme deutet auch das Vergleichen der erhobenen Interviews hin. | Als Forschungsdesign ist sowohl eine Vergleichsstudie als auch eine Momentaufnahme zu erkennen. Eine Vergleichsstudie wird deutlich, da die ST miteinander verglichen werden. „Häufig wird jedoch nicht der einzelne Fall [...] untersucht, sondern eine Vielzahl von Fällen in Hinblick auf bestimmte Ausschnitte. So werden etwa spezifische Inhalte des Expertenwissens mehrerer Personen verglichen“ (Flick (2009): S.83). Für eine Momentaufnahme deutet auch das Vergleichen der erhobenen Interviews hin. | ||
- | „Verschiedene Ausprägungen des Expertenwissens, | + | „Verschiedene Ausprägungen des Expertenwissens, |
Es handelt sich bei dieser Studie um eine qualitative Studie, da das Verständnis der subjektiven Verhältnisse im Mittelpunkt steht. Es kann also nur ein Ergebnis erzielt werden, wenn „Experten“ über LS einbezogen werden (S.56). | Es handelt sich bei dieser Studie um eine qualitative Studie, da das Verständnis der subjektiven Verhältnisse im Mittelpunkt steht. Es kann also nur ein Ergebnis erzielt werden, wenn „Experten“ über LS einbezogen werden (S.56). | ||
- | **Annäherung an das Feld** | ||
+ | **Annäherung an das Feld** | ||
M.A.Metzger begründet zu Beginn, dass er die 25 Schüler der FESZ ausgewählt hat, aufgrund der „vielfältigen Erfahrungen mit dem schulischen Lernen und dessen Erschwernissen'', | M.A.Metzger begründet zu Beginn, dass er die 25 Schüler der FESZ ausgewählt hat, aufgrund der „vielfältigen Erfahrungen mit dem schulischen Lernen und dessen Erschwernissen'', | ||
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Des weiteren handelt M.A.Metzger nach dem Prinzip der Offenheit, indem er die Probanden als „selbstreflexive Experten und Expertinnen im Bereich des erschwerten Lernens“ (S.71) betrachtet und sie aktiv in den Forschungsprozess einbezieht (S.56). Die Schüler(innen) werden als „Forschungspartner“ beschrieben, | Des weiteren handelt M.A.Metzger nach dem Prinzip der Offenheit, indem er die Probanden als „selbstreflexive Experten und Expertinnen im Bereich des erschwerten Lernens“ (S.71) betrachtet und sie aktiv in den Forschungsprozess einbezieht (S.56). Die Schüler(innen) werden als „Forschungspartner“ beschrieben, | ||
- | **Sammlung der Daten** | + | **Methodisches Vorgehen** |
Menschen sprechen nicht gerne – vor allem nicht mit Fremden – über Schwächen. Der offene Umgang mit LS ist gerade im Schulkontext für Schüler(innen) nicht selbstverständlich. M.A.Metzger versucht mittels des " | Menschen sprechen nicht gerne – vor allem nicht mit Fremden – über Schwächen. Der offene Umgang mit LS ist gerade im Schulkontext für Schüler(innen) nicht selbstverständlich. M.A.Metzger versucht mittels des " | ||
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- | **Forschung als Diskurs** | + | **Forschung als Diskurs** |
Die fertige Modalstruktur präsentiert M.A.Metzger in einer dritten Sitzung der Gruppe. Die Diskussion über das Studienergebnis wird von einer passiven Person protokolliert. Die Gruppendiskussion bietet M.A.Metzger die Möglichkeit der kommunikativen Validierung der Modalstruktur sowie der Klärung noch offener Fragen (S.206). Er räumt allerdings ein, dass die Klärung, vermutlich aufgrund von Hemmungen der FP untereinander über LS zu sprechen, scheiterte. | Die fertige Modalstruktur präsentiert M.A.Metzger in einer dritten Sitzung der Gruppe. Die Diskussion über das Studienergebnis wird von einer passiven Person protokolliert. Die Gruppendiskussion bietet M.A.Metzger die Möglichkeit der kommunikativen Validierung der Modalstruktur sowie der Klärung noch offener Fragen (S.206). Er räumt allerdings ein, dass die Klärung, vermutlich aufgrund von Hemmungen der FP untereinander über LS zu sprechen, scheiterte. | ||
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**Abkürzungen** | **Abkürzungen** | ||
+ | FP = Forschungspartner | ||
FST = Forschungsprogramm Subjektive Theorien | FST = Forschungsprogramm Subjektive Theorien | ||
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LS = Lernschwierigkeit(en) | LS = Lernschwierigkeit(en) | ||
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SLT = Struktur-Lege-Technik | SLT = Struktur-Lege-Technik | ||
- | ST= Subjektive Theorie | + | |
+ | ST = Subjektive Theorie | ||