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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem24 [2014/09/30 14:08] 46.243.87.74 [Dritter Text: Endfassung] |
lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem24 [2020/11/04 21:16] |
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- | ====== Tandem 24 ====== | ||
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- | * Tandempartner 1: Lisa Trautmann | ||
- | * Tandempartner 2: Anna Hoess | ||
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- | ===== Erster Text: Entwurfsfassung ===== | ||
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- | **Einleitung** | ||
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- | Die Studie „Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten – Zur Innensicht des erschwerten Lernens“ wurde 2006 von | ||
- | Marius Andreas Metzger verfasst. Er beschäftigt sich in dieser Studie mit der Fragestellung: | ||
- | Theorien von potenziell betroffenen Schülerinnen und Schülern beschaffen“. Hierfür untersucht er die Selbstwahrnehmung | ||
- | von 25 Schülerinnen und Schülern aus zwei zehnten Klassen der freien | ||
- | Anlass der Studie war, dass Lernschwierigkeiten speziell aus subjektiver Perspektive bisher nicht erforscht wurden. | ||
- | Im Folgenden werden wir einen kritischen Blick auf die methodische Vorgehensweise der Studie werfen | ||
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- | **Verhältnis Theorie-Gegenstand & Fragestellung, | ||
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- | Für eine erfolgreiche Hilfestellung / Therapie gegen Lernschwierigkeiten von Lernenden | ||
- | ist das Verständnis von den Ursachen und Hintergründen nötig. Dazu gilt es das Phänomen | ||
- | Lernschwierigkeit genau zu defininieren und herauszufinden, | ||
- | entstehen, welche äußeren Faktoren (wie Familie, Leistungsdruck, | ||
- | pädagogische Betreuung) und innere Faktoren (Motivation, | ||
- | auf das Lernverhalten Einfluss nehmen. | ||
- | Es gilt herauszufinden, | ||
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- | Metzger widmet der Fragestellung ein eigenes Kapitel. In diesem begründet er ausführlich seine Definition | ||
- | des Lernens und die Herleitung der Fragestellung. | ||
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- | Er setzt sich mit der vielfältigen Verwendung der Beriffe Lernen und Lernschwierigkeit auseinander und versucht genau | ||
- | zu fassen, was Lernschwierigkeit bedeutet, um hierauf die Methoden-/ und Theorieentwicklung der Studie aufzubauen. | ||
- | Den alltagsüblichen Gebrauch des Begriffs beschreibt er als zu universal und unreflektiert (vgl. S. 50). Vielmehr findet er unter Bezugnahme diverser Lerntheorien - ein kognitiv-konstruktivistisches Begriffsvertändnis von Lernen für geeignet (vgl. S.51). | ||
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- | Seine Fragestellung entwickelt er auf Grund der Erkenntnis, dass trotz mannigfacher Literatur bisher noch keine | ||
- | Theorie aus der Grundlage konsequenter Subjektorientierung heraus erforscht wurde (vgl. S. 50). Es sei deshalb notwendig, bei der Theorieentwicklung über Lernschwierigkeiten die subjektiven Theorien der Betroffenen methodisch und theoretisch einzubeziehen. | ||
- | Grundlegend | ||
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- | **Annäherung ans Feld** | ||
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- | Das Annähern an das Forschungsfeld fand mit Hilfe eines Referats statt. Hierbei wurden den beiden Schulklassen die Untersuchung und der methodisch- theoretische Hintergrund erläutert. Daraufhin konnten die Schülerinnen und Schüler selbst entscheiden, | ||
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- | Es handelt sich bei dieser Studie um eine qualitative Studie, da das Verständnis der subjektiven Verhältnisse im Mittelpunkt steht. Es kann also nur ein Ergebnis erziehlt werden, wenn die agierenden Komponenten einbezogen werden. In dieser Studie sind es die Schülerinnen und Schüler, die " | ||
- | Das Ziel der Forschung ist, dass das Idividuum durch Rekonstruktion während des Prozesses über seine Defizite im Lernverhalten bewusst wird. | ||
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- | M.A.Metzger geht nicht auf seinen persönlichen Bezug zu dem Forschungsfeld Schule ein. Da nach Flick (2009: S.152) die Fragestellung für gewöhnlich "von lebenspraktischen Interessen des Forschers und seiner Einbindung in bestimmte soziale Kontexte" | ||
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- | Zu Recht spezifiziert er, es müssten Forschungspartner ohne aufgefallenden | ||
- | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
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- | Metzger führt seine Untersuchung in zwei Teilen aus, um die sujektiven Theorien zu ermitteln. Zum einen der monologisch-hermeneutische | ||
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- | ==== Fixierung der Daten ==== | ||
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- | Die Daten aus der Erhebung verden geklustert und in ober und unter- kategorien geteilt. Außerdem werden Relationen zwischen den Ursachen für Lernschwierigkeiten durch die Verbindung von „und“, „und/ | ||
- | ==== Interpretation der Daten ==== | ||
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- | ==== Geltungsbegründung ==== | ||
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- | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | ==== Notiz ==== | ||
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- | (Etherpad: http:// | ||
- | ===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ||
- | === Ranking === | ||
- | 1. **Tandem 3** | ||
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- | 2. **Tandem 7** | ||
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- | 3. **Tandem 13** | ||
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- | 4. **Tandem 14** | ||
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- | 5. **Tandem 10** | ||
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- | === Tandem 3 === | ||
- | Die Gruppe hat einen sicheren und klaren Schreibstil. Die Studie wird korrekt wiedergegeben und alle relevanten Informationen werden genannt. | ||
- | Allerdings wurden verschiedene Begriffe falsch verwendet: z.B. Forschungsanalyse, | ||
- | Der Absatz: "Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschugnspartner erwähnt. [...] Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (vgl. Flick, S. 154)" könnte eher zu dem Kapitel " | ||
- | Schließlich sollte die Aussage „Weiterhin wird festgestellt, | ||
- | Insgesamt macht dieses Tandem sich eigene Gedanken und geht so über eine Textwiedergabe hinaus. | ||
- | (Version: 30/06/14) | ||
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- | === Tandem 7 === | ||
- | Die Entwurfsfassung ist nach einer selbst gewählten Gliederung unterteilt. Besonders gut gelungen ist hierbei der Gliederungspunkt kritische Denkanstöße. Die Überschrift „Analyse der Theorie“ ist jedoch nicht zutreffend, da hier eher das Forschungsverfahren | ||
- | (Version: 05/06/14) | ||
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- | === Tandem 10 === | ||
- | Der Hauptteil ist in drei Blöcke, mit jeweils mehreren Arbeitsschritten eines Forschungsprozesses, | ||
- | Die Einleitung ist gelungen, denn sie leitet nicht in die Studie, sondern in den eigenen Text ein. | ||
- | Bei der Sprache fällt der abwechselnde Begriffsgebrauch von Studien-/ und Forschungsanalyse, | ||
- | Inhaltlich wurden Vor- und Nachteile der Methodik sowie Schwachstellen der Studie ausgearbeitet. Der Ansatz inwiefern Metzger seine Theorie weiterentwickelt bzw. wie er mit eventuell ungeklärten Punkten umgeht ist gut und sollte ausgebaut werden. | ||
- | (Version: 06/06/14) | ||
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- | === Tandem 13 === | ||
- | Das Tandem hat einen sehr prägnanten, | ||
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- | === Tandem 14 === | ||
- | Der Textentwurf ist in eine kurze Einleitung und in einen langen Hauptteil unterteilt. Die Einleitung ist gut gelungen und enthält alle wichtigen Punkte, die für eine Einleitung relevant sind. Der Hauptteil beinhaltet die komplette Analyse der Doktorarbeit und ist durch Absätze gegliedert. Hierdurch wird das Lesen und Verstehen des Textes erschwert. Es wäre hilfreich und ansprechender für den Leser, wenn der Hauptteil weitere Überschriften hätte. Des Weiteren sind manche Textstellen ´fehlerhaft´ formuliert. Der Satz: „Dabei lässt er ein Leitfadeninterview in Form einer Momentaufnahme durchführen“, | ||
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- | ===== Dritter Text: Endfassung ===== | ||
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- | **Einleitung** | ||
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- | Die Dissertationsstudie „Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten – Zur Innensicht des erschwerten Lernens“ wurde 2006 von Marius Andreas Metzger verfasst. Er beschäftigt sich in dieser Studie mit der Fragestellung: | ||
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- | **Verhältnis Theorie-Gegenstand** | ||
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- | Für eine erfolgreiche Behebung von LS ist das Verständnis von den Faktoren nötig, die LS entstehen lassen und aufrechterhalten. Dazu gilt es das Phänomen Lernschwierigkeit genau zu definieren und herauszufinden, | ||
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- | Die vorliegende Studie dient der Erforschung des subjektiven Verständnisses von Schülerinnen und Schülern über LS im Bereich des schulischen Lernens. M.A.Metzger setzt sich hierfür ausführlich mit bestehenden Forschungsergebnissen und Theorien auseinander. Er führt an, dass die meisten Erkenntnisse über LS von einem Außenstandpunkt aus ermittelt wurden. LS sind aber, so argumentiert er, keine Leistungsschwierigkeiten, | ||
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- | Grundlegend für die weitere Gestaltung der Studie ist das epistemologische Menschenbild, | ||
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- | M.A.Metzger entscheidet sich, aufbauend auf genannten theoretischen Vorannahmen, | ||
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- | **Forschungsausschnitt, | ||
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- | M.A.Metzger formuliert folgende Fragestellung: | ||
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- | Als Forschungsausschnitt wählt M.A.Metzger hierfür den Bereich des schulischen Lernens. Unausgesprochen bleibt, was unter schulischem Lernen verstanden wird, sodass die Vermutung der impliziten Gleichsetzung schulischen Lernens mit formalem Lernen nahe liegt. Den Fokus auf das schulische Lernen begründet er mit der hohen Wahrscheinlichkeit in der Schule " | ||
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- | Als Forschungsdesign ist sowohl eine Vergleichsstudie als auch eine Momentaufnahme zu erkennen. Eine Vergleichsstudie wird deutlich, da die ST miteinander verglichen werden. „Häufig wird jedoch nicht der einzelne Fall [...] untersucht, sondern eine Vielzahl von Fällen in Hinblick auf bestimmte Ausschnitte. So werden etwa spezifische Inhalte des Expertenwissens mehrerer Personen verglichen“ (Flick (2009): S.83). Für eine Momentaufnahme deutet auch das Vergleichen der erhobenen Interviews hin. | ||
- | „Verschiedene Ausprägungen des Expertenwissens, | ||
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- | Es handelt sich bei dieser Studie um eine qualitative Studie, da das Verständnis der subjektiven Verhältnisse im Mittelpunkt steht. Es kann also nur ein Ergebnis erzielt werden, wenn „Experten“ über LS einbezogen werden (S.56). | ||
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- | **Annäherung an das Feld** | ||
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- | M.A.Metzger begründet zu Beginn, dass er die 25 Schüler der FESZ ausgewählt hat, aufgrund der „vielfältigen Erfahrungen mit dem schulischen Lernen und dessen Erschwernissen'', | ||
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- | Das Annähern an das Forschungsfeld fand mit Hilfe eines Referats statt. Hierbei wurden die Untersuchung und der methodisch-theoretische Hintergrund erläutert. Das zeigt, dass Metzger versucht sein Vorgehen transparent zu gestalten. Die freiwillige Teilnahme sichert, dass nur motivierte Schülerinnen und Schüler interviewt werden, was in einer Qualitativen Studie wichtig ist. Meldet sich nur eine bestimmte Gruppe von Schüler(innen) kann dies andererseits zu Verzerrungen führen. Zwar geht dadurch nicht - wie bei einer quantitativen Studie - die Repräsentativität verloren, die mögliche Selektierung sollte dennoch mehr beachtet werden. | ||
- | Die FP und deren Eltern mussten eine Einverständniserklärung unterzeichnen, | ||
- | Des weiteren handelt M.A.Metzger nach dem Prinzip der Offenheit, indem er die Probanden als „selbstreflexive Experten und Expertinnen im Bereich des erschwerten Lernens“ (S.71) betrachtet und sie aktiv in den Forschungsprozess einbezieht (S.56). Die Schüler(innen) werden als „Forschungspartner“ beschrieben, | ||
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- | **Methodisches Vorgehen** | ||
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- | Menschen sprechen nicht gerne – vor allem nicht mit Fremden – über Schwächen. Der offene Umgang mit LS ist gerade im Schulkontext für Schüler(innen) nicht selbstverständlich. M.A.Metzger versucht mittels des " | ||
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- | Die Daten zu den ST der Schüler(innen) ermittelt M.A.Metzger in zwei Schritten. | ||
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- | In der ersten Sitzung erfolgte die Erfassung der Theorie-Inhalte durch ein halb-strukturiertes Interview (Flick (2005) S.84). Ein Leitfadeninterview ist eine gängige Methode ST zu erfassen. | ||
- | Diese Form des Leitfadeninterviews zählt zu den rekonstruktiven Verfahren, da „der zu untersuchende Sachverhalt in der Erhebungssituation ein zweites Mal rekonstruiert wird“ (Flick (1995) S.156). | ||
- | Der Forscher stellt vorformulierte Fragen und richtet sich nach einem Interviewleitfaden. Die interviewte Person kann sich frei zu den Fragen äußern, durch die Vorformulierung schränkt der Forscher aber auch den Gegenstandsbereich ein. Das Leitfadeninterview bietet eine Form der Standardisierung, | ||
- | Hieran lässt sich sowohl eine Vergleichsstudie als auch eine Momentaufnahme als Forschungsdesign erkennen, da die Antworten der Interviewten miteinander verglichen werden (Flick (2005): | ||
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- | In der zweiten Sitzung, dem Dialogisch-hermeneutischen Teil wird die Heidelberger Strktur-Lege-Technik beziehungsweise deren alltagssprachlische Anwendung eingesetzt. Hierbei weicht Metzger von der eigentlichen SLT ab, bei der das Erkenntnisobjekt selbstständig Lösungen entwickelt und das Erkenntnissubjekt lediglich Bemerkungen einbringt (S.205). Die Modifikation der SLT zeigt, dass Metzger versucht das Verfahren dem Gegenstand anzupassen. Die Alltagssprache soll einer eventuellen Überforderung der Schüler(innen) durch abstrakte wissenschaftliche Sprache vorbeugen (S.204). In Zusammenarbeit - und nur wenn zwischen beiden ein Konsens besteht - wird die Theorie des Schülers/ | ||
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- | **Interpretation der Daten** | ||
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- | M.A.Metzger reduziert die Inhalte der Interviews indem er Kategorien erstellt. Die Aussagen bilden die Grundlage für die Kategorienbildung. Die Strukturen der ST aus der zweiten Sitzung verallgemeinert er zu einer Modalstruktur. Ziel dieser Arbeit ist die Erarbeitung einer allgemeinen Theorie über LS. M.A.Metzger konzentriert sich zu Beginn auf jeden einzelnen Fall in seiner Individualität. Da aber die Theoriegenese im Vordergrund steht, löst er durch die Reduktion die Aussagen der Individuen aus ihrem Kontext, abstrahiert sie und führt alle Aussagen zu einer allgemeinen Theorie zusammen (vgl. Flick(1991): | ||
- | In der Studie sagt M.A.Metzger nur, dass er das Transkribtionssystem nach Mergenthaler anwendet (S.71). Zumindest die Erstellung der Kategorien für die SLT ist nicht transparent. | ||
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- | **Geltungsbegründung** | ||
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- | Das FST gleicht die Dialektik von Authentizität und Strukturierung gut aus. Der methodische Aufbau ermöglicht M.A.Metzger sich während den Sitzung in die Gedankenwelt der FP hinein zu versetzen und LS aus deren Perspektiven zu erfassen. Durch die zeitliche Trennung der Sitzungen können die Schüler(innen) ihre Sichtweise reflektieren und zu weiteren Erkenntnissen gelangen, was die Rekonstruktion der Lerntheorien in der zweiten Sitzung noch authentischer macht. Außerdem erhält der Forscher Zeit, um die Interviews der ersten Sitzung distanziert zu betrachten und für die SLT der zweiten Sitzung zu kategorisieren. | ||
- | Durch die Dialog-Konsens-Methode der zweiten Sitzung und die Gruppendiskussion der dritten Sitzung wird die Auswertung der Interviews und die Erstellung der Modalstruktur kommunikativ Validiert. Auf eine vorgesehene explanative Validierung verzichtet M.A.Metzger begründet. | ||
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- | **Forschung als Diskurs** | ||
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- | Die fertige Modalstruktur präsentiert M.A.Metzger in einer dritten Sitzung der Gruppe. Die Diskussion über das Studienergebnis wird von einer passiven Person protokolliert. Die Gruppendiskussion bietet M.A.Metzger die Möglichkeit der kommunikativen Validierung der Modalstruktur sowie der Klärung noch offener Fragen (S.206). Er räumt allerdings ein, dass die Klärung, vermutlich aufgrund von Hemmungen der FP untereinander über LS zu sprechen, scheiterte. | ||
- | Als Nebenziel des Forschungsprozesses war eine Steigerung der Selbstreflexion sowie ein erhöhtes Bewusstsein der FP über eigene LS angesetzt, was nach M.A.Metzger auch erfüllt wurde (S.207). | ||
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- | **Fazit** | ||
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- | Metzger arbeitet aus der Studie heraus, dass Schüler(innen) fähig sind eigene Erklärungen und Lösungsansätze für ihre LS zu entwickeln. | ||
- | Es ist hierbei von enormer Bedeutung, dass außenstehende Personen – wie etwa Lehrer - auf jeden Schüler(in) individuell eingeht und auf dessen/ | ||
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- | Die Unterstützung von Schülern mit ihren LS gehört zu den wichtigsten Aufgaben von Lehrpersonen. Die genannten Erkenntnisse der Studie bilden somit einen wichtigen Beitrag für die pädagogische Arbeit. | ||
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- | **Literatur** | ||
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- | Christmann, Ursula; Groeben, Norbert; Schreier, Margrit: Subjektive Theorien - Rekonstruktion und Dialog-Konsens. In: SPIEL. Siegener Periodicum zur Internationalen Empirischen Literaturwissenschaft. Jg.18 (1999) Heft1. Frankfurt a.M; Berlin; Bern; Bruxelles; New York; Wien: Peter Lang | ||
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- | Flick, Uwe: Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick über die BA- Studiengänge. Reinbek. 2009 | ||
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- | Flick, Uwe: Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick, Uwe (Ed.) ; Kardoff, Ernst von (Ed.) ; Keupp, Heiner (Ed.) ; | ||
- | Rosenstiel, Lutz von (Ed.) ; Wolff, Stephan(Ed.): | ||
- | Anwendungen. München : Beltz - Psychologie Verl. Union, 1991. S.148-492. | ||
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- | Metzger, Marius A.: Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten. Zur Innensicht des erschwerten Lernens. Dissertation. Universität Zürich. 2006 | ||
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- | **Abkürzungen** | ||
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- | FP = Forschungspartner | ||
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- | FST = Forschungsprogramm Subjektive Theorien | ||
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- | LS = Lernschwierigkeit(en) | ||
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- | SLT = Struktur-Lege-Technik | ||
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- | ST= Subjektive Theorie | ||
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