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Tandem 10

  • Tandempartner 1: Patrick Damascheck
  • Tandempartner 2: Jonathan Baumann

Erster Text: Entwurfsfassung

Diese Forschungsanalyse bezieht sich auf die qualitative Forschung „Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten – Zur Innensicht des erschwerten Lernens“ von Marius Andreas Metzger. Ziel der Tandemarbeit ist die Entwicklung der Kompetenz, eine solche Forschung kritisch analysieren zu können. Die Gliederung dieser Studienanalyse orientiert sich an den „Schritten des nicht standardisierten Forschungsprozesses“ (Flick, 2009). Als Grundlage, den Inhalt der Forschung Metzgers zu prüfen, wesentliche Aspekte zu analysieren und gegebenenfalls auch zu bewerten, dienen Flicks „Stationen des qualitativen Forschungsprozesses“ (vgl. Flick, 2009).

In einer qualitativen Forschung bestehen die ersten Schritte darin, sich eines Forschungsproblems bewusst zu werden, zu diesem Feld Literaturrecherche anzustellen, eine Fragestellung zu formulieren und somit einen Zugang zum Untersuchungsfeld zu erlangen. Das Forschungsproblem stellt die Motivation des Forschers dar, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Daraus resultierend baut sich die Studie auf. Metzger weist in der Einleitung seiner Studie darauf hin, dass Lernschwierigkeiten ein häufig auftretendes Problem darstellen, konkrete Zahlen dazu jedoch stark divergieren (vgl. Metzger, 2006, S. 1). Zudem „gehen die vorherrschenden Theorien des Lernens und der Lernschwierigkeiten grösstenteils über das Subjekt hinweg […]“ (Metzger, 2006, S. 3). Daraus entsteht ein Mangel an empirischen Daten in diesem Feld. Diese beiden Aspekte formen sein Forschungsproblem und Thema seiner Arbeit: „Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten“. Literaturrecherche dient dazu, sich vorab theoretisch mit dem Forschungsthema auseinanderzusetzen und sich über den aktuellen Forschungsstand zu informieren. Im Rahmen des Prinzips der Offenheit besteht der Vorschlag, Literaturrecherche im Voraus gezielt zu vermeiden (vgl. Flick, 2009, S. 150). Metzger hat sich dafür entschieden, Literaturrecherche zu betreiben und sich großflächig mit dem Thema Lernschwierigkeiten auseinandergesetzt. Die Fragestellung eines Forschungsproblems soll möglichst konkret formuliert sein, um das Ziel der Forschung einzugrenzen. Metzgers Fragestellung „Wie sind subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten von potentiell betroffenen Schülerinnen und Schülern beschaffen?“ grenzt das Thema zwar weitgehend auf subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten ein. Die Wörter „potentiell betroffene“ und „beschaffen“ bleiben in ihrer Bedeutungsvielfalt jedoch offen (Metzger, 2006, S. 52). So ist beispielsweise nicht ersichtlich, ob „potentiell betroffen“ meint, dass alle Schüler betroffen sein könnten, oder ob er bereits ein Bild von „potentiell Betroffenen“ hat, zum Beispiel Schüler ab einer gewissen Klassenstufe. Diese Differenzierung wird zusätzlich erschwert, da Metzger nicht darauf eingeht, warum er eben genau diese Schüler und Schülerinnen der freien evangelischen Schule Zürichs für seine Studie ausgewählt hat und um was für eine (Alters-)Klasse es sich dabei handelt. Die theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema dient als Zugang zum Untersuchungsfeld. Metzger findet Zugang zu seinem Forschungsfeld, indem er sich im Rahmen der Literaturrecherche mit dem Begriff der Lernschwierigkeit befasst, versucht ihn zu definieren und bereits bestehende Erklärungsansätze aufführt (vgl. Metzger, 2006, S. 8, S. 13, S. 24). Zudem erörtert er analoge Begriffe zur Lernschwierigkeit und geht auf deren Bedeutungen ein, um zwischen ihnen differenzieren zu können.

Beim zweiten Schritt einer qualitativen Forschung geht es darum, an konkrete Daten zur gewählten Fragestellung zu gelangen, diese zu dokumentieren, zu analysieren und zu vergleichen. Für die Auswahl einer Forschungsgruppe nutzt man das Sampling-Verfahren. Oftmals beschreibt dieses Verfahren die zufällige Auswahl von Forschungssubjekten, es gibt jedoch in der qualitativen Forschung Fälle, in denen diese ganz bewusst ausgewählt werden (vgl. Flick, 2009, S. 155). Bei Metzger lässt sich die fehlende Transparenz bezüglich der Auswahl der Forschungsgruppe kritisieren, da er keine Gründe für seine Wahl nennt. Um mit Hilfe der Forschungsgruppe an Daten zu gelangen, muss sich für eine möglichst geeignete Methode zur Datenerhebung entschieden werden. Im Falle dieser Forschungsarbeit fand ein Leitfadeninterview Anwendung. Die Besonderheit eines solchen Interviews liegt in der stärkeren Strukturierung durch den Forscher und der themenspezifischen Befragung der zu Interviewenden. Metzger hat dieses Leitfadeninterview so aufgebaut, dass er zunächst offene Fragen stellte, um dann im Verlauf des Interviews immer geschlossener beziehungsweise konkreter zu werden. Die so gewonnen Daten müssen dokumentiert werden, um weiter damit arbeiten zu können. Dies geschieht bei Metzger mittels einer Audioaufnahme, welche anschließend transkribiert wird. Dabei notiert er Begriffe und Aussagen, welche er für besonders wichtig hält, auf Kärtchen. In diesem Schritt der Transkription besteht die Gefahr, dass der Forscher durch seine Interpretation die Intention des Forschungsobjektes verfälscht. Um zu einer Datenanalyse zu gelangen, müssen die aus der Datendokumentation erworbenen Daten in Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Beforschten analysiert werden. Dies wurde von Metzger mittels der Heidelberger Struktur-Lege-Technik durchgeführt. Dabei wurde versucht Kategorien im Bereich der Lernschwierigkeiten zu finden. Dieser Schritt der Kodierung gestaltete sich, gemeinsam mit den interviewten Schülern, als kreativer Prozess, wodurch dieser an Offenheit gewinnt (vgl. Flick, 2009, S. 165). Die analysierten Daten werden miteinander verglichen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten und damit Schwerpunkte zu finden. Bei Metzger geschieht dies, indem er die Kategorien tabellarisch darstellt und so die Häufigkeit ihres Auftretens in den Aussagen der verschiedenen Schülern strukturiert wiedergibt.

In einem dritten Schritt der qualitativen Forschung wird versucht, aus den Daten gewonnene Ergebnisse zu diskutieren, ihre Allgemeingültigkeit zu testen und in geeigneter Form darzustellen. Durch die Diskussion der Ergebnisse sollen diese geprüft und interpretiert werden. Metzger führt diese Diskussion gemeinsam mit den befragten Schülern durch (vgl. Metzger, 2006). Ein Vorteil dieser Variante ist, dass die Schüler die Chance haben, die Ergebnisse auf ihre Trefflichkeit zu überprüfen und ob sie ihre eigenen subjektiven Theorien wiederfinden. Durch die Ergebnisse versucht der Forscher eine verallgemeinerte Aussage zu treffen, um mehrere subjektive Theorien zu einem Konsens zusammenzufassen. Hierbei wird sich um eine geeignete Darstellungsform bemüht, um die erfassten Ergebnisse in allgemeiner Form darstellen zu können. Dies setzt Metzger statistisch um, indem er sich vielzähliger Tabellen bedient und theoretisch, indem er Piktogramme für die Aussagen der einzelnen Forschungspartner, als auch für die mehrfach kombinierten Ergebnisse und Aussagen erstellt (vgl. Metzger, 2006). Der Vorteil der Methodik Piktogramme zur Ergebnissicherung zu verwenden, liegt besonders bei der Arbeit mit Schülern darin, dass eine Meta- oder Laiensprache genutzt wird, um eine gemeinsame Verständlichkeitsbasis zu schaffen (vgl. Flick, 2009, S. 170). Im Anschluss an eine qualitative Forschung werden aus den neuen Erkenntnissen weiterführende Fragestellungen formuliert. Bei Metzger konnten wir jedoch keine erweiterte Fragestellung über seine Forschung hinaus entdecken.

Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen

Platz 1

Als die am besten gelungene Studienanalyse werter wir das Tandem 07. Die Struktur und ein roter Faden sind gut erkennbar. Die Analyse wird in ihrem Verlauf immer spezifischer, was das Lesen und Einfinden in den Text sehr angenehm gestaltet. Zudem ist die Sprache gut verständlich und angemessen. Zitate wurden einheitlich und treffend verwendet. Den größten Verbesserungsvorschlag sehen wir an dieser Stelle, da teilweise ein Eingehen auf die verwendeten Zitate fehlt (z.B. in dem 2. Absatz unter „Analyse der verwendeten Theorie“). Für besonders gelungen halten wir das Fazit, in dem eine gute Kritik geübt wird.

(Bewertet am 12.06.2014)

Platz 2

Knapp hinter Tandem 07 haben wir Gruppe 14 gesetzt. Positiv aufgefallen ist uns bei der Struktur, dass sie eine eigene, sinnvolle Gliederung mit zweckmäßiger Einleitung verwenden. Wie Gruppe 07 schließen sie ihre Analyse mit einem gelungenen Fazit. Die Sprache ist ebenfalls gut verständlich und dem Thema angemessen. Vergleiche und Zitate werden korrekt und einheitlich angewendet. Der Grund, warum dieses Tandem hinter Tandem 07 platziert ist, ist das Fehlen von Erläuterungen zu einigen Analyse- und Kritikpunkten. Dennoch werden wesentliche Aspekte der Studie gut beschrieben, analysiert und gegebenenfalls kritisiert.

(Bewertet am 25.06.2014)

Platz 3

Das Tandem 24 erhält von uns den dritten Platz. Zwar ist diese Studienanalyse ebenfalls gut aufgebaut und enthält einen roten Faden, allerdings verliert sich dieser beim Lesen und es entsteht bei uns der Eindruck, dass nur die einzelnen Themenblöcke separat bearbeitet werden, ohne aufeinander Bezug zu nehmen. Die Sprache ist auch hier gut verständlich, teilweise jedoch in zu lange „Schachtelsätze“ verpackt. Diese beiden negativen Aspekte, gemeinsam mit einigen Rechtschreib- Tipp- und Formatierungsfehlern (z.B. zu viele/zu wenige Leerzeichen), ist der Grund, weshalb diese Studienanalyse hinter den zuvor platzierten Studien liegt. Diese Aspekte lassen sich jedoch durch kürzere Sätze und eine Korrekturlesung verbessern. Nichtsdestotrotz wurden Vergleiche und Zitate angemessen, jedoch nicht einheitlich, verwendet. Positiv hervorzuheben ist die ausführliche Beschreibung wesentlicher Aspekte der Studie, welche zumeist auch analysiert wurden.

(Bewertet am 25.06.2014)

Platz 4

Auf Platz 4 setzen wir Gruppe 03. Inhaltlich hat auch diese Gruppe die wesentlichen Aspekte gut herausgearbeitet und klar strukturiert. Als verbesserungswürdig erachten wir die Zitation, die nicht einheitlich und oft falsch aufgebaut ist. Wie auch bei Tandem 24 sind einige Tipp- und Rechtschreibfehler vorhanden, welche den Lesefluss unterbrechen. Zwar wurde die Forschung gut beschrieben, doch mangelt es an Kritik. An dieser Stelle ist anzumerken, dass dies daran liegen könnte, dass die Gruppe keine Kritik auszuüben hat. Wenn diese Fehler behoben werden, kann die Studienanalyse noch weiter verbessert werden.

(Bewertet am 12.06.2014)

Platz 5

Den 5. Platz vergeben wir Tandem 13. Zwar sind viele essentielle Inhalte gegeben, allerdings werden diese hauptsächlich beschrieben, statt wirklich analysiert oder gar kritisiert. Diese Beschreibung ist jedoch ausführlich und gut. Der Text lässt sich gut lesen, der Lesefluss wird jedoch beeinträchtigt durch Abkürzungen, welche vorher nicht benannt werden. (Zum Beispiel: SuS) Eine kurze Erwähnung hinter dem voll ausgeschriebenen Begriff würde das Lesen erleichtern, wie bei Struktur-Lege-Technik (SLT) geschehen. Die Literatur- und Quellenangaben sind korrekt verwendet worden, was eine Differenzierung im Ranking mit Tandem 03 schwierig macht.

(Bewertet am 25.06.2014)

Dritter Text: Endfassung

Kommentare

Diskussion

Eylem und Sahure, 2014/07/03 21:29

Die Einleitung schildert kurz und prägnant die wesentlichen Inhalte der Studienanalyse. Die Bearbeitung zeigt, dass fundierte Kenntnisse in der Thematik erworben und angewandt wurden. Da die textliche Gestaltung der Analyse keine Themengliederung und wenige Absätze aufweist, wird das Lesen erschwert. Des Weiteren ist ein inhaltlicher Mangel enthalten. Das Tandem beschreibt, dass der Autor nicht die (Alters-)Klasse der zu beforschenden Schüler darstellt. Jedoch beschreibt Metzger, dass er Schüler der 10. Klasse beforscht und begründet dieses auch hinreichend. Durch die Studienanalyse wird nicht ersichtlich, welche Basistheorie Metzger bei seiner Forschung bevorzugt. Darüber hinaus ist die Annäherung an das Feld nicht dargestellt. Es ist auffällig, dass das Tandem selten zitiert und kein Literaturverzeichnis vorhanden ist. (Version vom 06.06.14)

Anna und Lisa, 2014/07/03 23:19

Der Hauptteil ist in drei Blöcke, mit jeweils mehreren Arbeitsschritten eines Forschungsprozesses, gegliedert. Prinzipiell gibt es eine klare Struktur, es fehlen aber Überschriften und Absätze, um diese sichtbar zu machen. Rechtschreibfehler und der Sprachstil sollten überarbeitet werden. Die Einleitung ist gelungen, denn sie leitet nicht in die Studie, sondern in den eigenen Text ein. Bei der Sprache fällt der abwechselnde Begriffsgebrauch von Studien-/ und Forschungsanalyse, unterschiedlicher Zeitengebrauch, die falsche Verwendung von Forschungsfeld und Sampling und ein fehlender Schluss auf. Inhaltlich wurden Vor- und Nachteile der Methodik sowie Schwachstellen der Studie ausgearbeitet. Der Ansatz inwiefern Metzger seine Theorie weiterentwickelt bzw. wie er mit eventuell ungeklärten Punkten umgeht ist gut und sollte ausgebaut werden.

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