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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem03

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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem03 [2014/09/30 11:27]
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 Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung. Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung.
-Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es bestehst ein Spannungsverhälnis zwischen der Nähe zu den Beforschten und der gegebenen Distanz. Es besteht ein gewisses Vertrauen, weil er die Schüler als Mitwirkende gewinnt, trotzdem ist der Forscher als professionellen Fremder gekennzeichnet +Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es besteht ein Spannungsverhälnis zwischen der Nähe zu den Beforschten und der gegebenen Distanz. Dadurch entsteht ein gewisses Vertrauen, weil er die Schüler als Mitwirkende gewinnt, trotzdem ist der Forscher als professionellen Fremder gekennzeichnet 
 (Vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (Vgl. Flick, S. 154).  (Vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (Vgl. Flick, S. 154). 
  
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 Diesen Gütekriterien versucht Metzger in seiner Dissertation zu entsprechen. Metzger stellt fest, dass die Ausrichtung an einem Forschungsprogramm, wie die der Subjektiven Theorie, (Vgl., Groeben et al., 1988) gewährleistet wird. Welches auf der Grundlage eines theoretisch und methodisch reflektierten Forschungsprogrammes und valider Forschungsdaten generiert werden kann.  Diesen Gütekriterien versucht Metzger in seiner Dissertation zu entsprechen. Metzger stellt fest, dass die Ausrichtung an einem Forschungsprogramm, wie die der Subjektiven Theorie, (Vgl., Groeben et al., 1988) gewährleistet wird. Welches auf der Grundlage eines theoretisch und methodisch reflektierten Forschungsprogrammes und valider Forschungsdaten generiert werden kann. 
 Ein solches Vorgehen garantiert einen stabilen Forschungsrahmen, wodurch die gewonnen Daten im wissenschaftlichen Diskurs eher bestehen können, als eine eigene Methode neu zu erfinden und nur einmal zu verwenden (Vgl., Ackermann und Rosenbusch, S. 50).  Ein solches Vorgehen garantiert einen stabilen Forschungsrahmen, wodurch die gewonnen Daten im wissenschaftlichen Diskurs eher bestehen können, als eine eigene Methode neu zu erfinden und nur einmal zu verwenden (Vgl., Ackermann und Rosenbusch, S. 50). 
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 +==== Forschung als Diskurs ====
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 +Metzger diskutiert die Ergebnisse aus dem Leitfadeninterview mit den Beforschten und bindet diese in die Theoriebildung mit ein. Hieraus resultieren einzelne subjektbasierende Theorien, welche nun kategorisiert und zusammengefasst (verallgemeinert) werden können. Die Selbstreflexion der Subjekte, ermöglicht Selbsterkenntnis und Hilfestellung zur Behebung der nun offengelegten Schwierigkeiten. Die Beforschten werden dabei schriftlich über das Gesamtergenis informieret. 
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 +Der Forscher folgt kosequent seiner Maxime die Subjekte in die Theoriebildung mit einzubeziehen. Interessant ist die Frage: Was nun? Führt die Selbsterkenntnis über den Ursprung der Lernschwierigeit dazu, dass die Beforschten sich aus ihrer nachteiligen Situation selbst herausmanövrieren können. Kann die/der Betroffene sein familiäres Umfeld verändern? Inwiefern benötigt das Subjekt externe Unterstützung?
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 +Letztlich können die Erebnisse dieser Dissertation dabei helfen, die gedankliche Ausgangssituation der Lehrenden insofen zu beeinflussen, dass nicht von einer irreperabelen Behinderung des Subjekts ausgegangen werden muss. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass durch unterstützende Maßnahmen dem Subjekt bei der Behebung von Lernschwierigkeiten geholfen werden kann.
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 +==== Literatur ====
 +Amelang, Manfred; Zielinski, Werner; Psychologische Diagnostik und Intervention; Berlin; Springer; 2002 
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 +Flick, Uwe; Stationen des qualitativen Forschungsprozesses In: Handbuch qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen; Wolff, Stephan u.a. (Hrsg.); Weinheim; Beltz PVU; 1995 S. 148-173 
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 +Flick, Uwe; Methoden und Anwendungen, Ein Überblick für die BA-Studiengänge In: Soialforschung; König, Burghard (Hrsg.); Reinbek bei Hamburg; Rowohlt; 2009; S. 9-32
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 +Friedberthäuser, Barbara; Langer, Antje; Pranger, Annelore (Hrsg.); Handbuch qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft; Weinheim; Beltz Juventa; 2013; S. 430-440
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 +Groeben, Norbert, Wahl, Diethelm, Schlee, Jörg, Scheele, Brigitte (Hrsg.); Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien In: Eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Subjektes;Tübingen: Francke; 1988
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 +Metzger, Marius A. (Diss, 2006): Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten : Zur Innensicht des erschwerten Lernens. Online verfügbar unter: http://edudoc.ch/record/3622/files/zu07024.pdf (Letzter Zugriff 29.11.2010)
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