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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem03 [2014/09/30 11:25] 85.179.98.241 [Fragestellung, Forschungsperspektiven] |
lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem03 [2020/11/04 21:16] (aktuell) |
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Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung. | Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung. | ||
- | Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es bestehst | + | Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es besteht |
(Vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (Vgl. Flick, S. 154). | (Vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (Vgl. Flick, S. 154). | ||
- | **Sammlung der Daten** | + | ====Sammlung der Daten==== |
Metzger stellt fest, dass der Weg zu einem tieferen Verständnis über Lernschwierigkeiten sich am Subjekt orientieren muss. Das Ziel des Forschungsprozesses ist somit die Rekonstruktion von subjektiven Theorien über Lernschwierigkeiten (Vgl. Metzger, S. 70). | Metzger stellt fest, dass der Weg zu einem tieferen Verständnis über Lernschwierigkeiten sich am Subjekt orientieren muss. Das Ziel des Forschungsprozesses ist somit die Rekonstruktion von subjektiven Theorien über Lernschwierigkeiten (Vgl. Metzger, S. 70). | ||
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Im Rahmen der Dialog-Konsens-Methodik der Heidelberger Struktur-Lege-Technik wird zwischen einem monologisch-hermeneutischen Teil und einem dialogisch-hermeneutischen Teil der Untersuchung unterschieden. Eine Möglichkeit des Überganges von Aussagen zum Einzelfall hin zu verallgemeinernden Aussagen über alle erhobenen Fälle, also von einer idiographischen zu einer nomothetischen Sichtweise, stellt die Bildung von Modalstrukturen dar (Vgl. Stössel & Scheele, S. 360ff). | Im Rahmen der Dialog-Konsens-Methodik der Heidelberger Struktur-Lege-Technik wird zwischen einem monologisch-hermeneutischen Teil und einem dialogisch-hermeneutischen Teil der Untersuchung unterschieden. Eine Möglichkeit des Überganges von Aussagen zum Einzelfall hin zu verallgemeinernden Aussagen über alle erhobenen Fälle, also von einer idiographischen zu einer nomothetischen Sichtweise, stellt die Bildung von Modalstrukturen dar (Vgl. Stössel & Scheele, S. 360ff). | ||
- | **Fixierung der Daten** | + | ====Fixierung der Daten==== |
Die Daten des Leitfadeninterview wurden auf Tonträgern fixiert. Dies ermöglicht deren Transkription entsprechend den Regeln der Ulmer Textbank (Vgl. Metzger: S. 71). | Die Daten des Leitfadeninterview wurden auf Tonträgern fixiert. Dies ermöglicht deren Transkription entsprechend den Regeln der Ulmer Textbank (Vgl. Metzger: S. 71). | ||
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Eine Problemstellung der Fixierung der Daten ist, dass durch die Fixierung eine andere Version der Daten entsteht. Diesem begegnet Metzger durch eine Umfassende Datensammlung. In einer ersten Sitzung führt Metzger ein Leitfadeninterview durch. Nach der Transkribierung und Kommentierung der Daten erfolgt in einer zweiten Sitzung die Bildung der subjektiven Theorien und der Modalstruktur (Vgl. Metzger, S. 96). | Eine Problemstellung der Fixierung der Daten ist, dass durch die Fixierung eine andere Version der Daten entsteht. Diesem begegnet Metzger durch eine Umfassende Datensammlung. In einer ersten Sitzung führt Metzger ein Leitfadeninterview durch. Nach der Transkribierung und Kommentierung der Daten erfolgt in einer zweiten Sitzung die Bildung der subjektiven Theorien und der Modalstruktur (Vgl. Metzger, S. 96). | ||
- | **Interpretation der Daten** | + | ====Interpretation der Daten==== |
Anhand der Definitionen der Forschungspartner setzt Metzger eine überindividuell gültige Definition der Lernschwierigkeiten. | Anhand der Definitionen der Forschungspartner setzt Metzger eine überindividuell gültige Definition der Lernschwierigkeiten. | ||
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Die Forschungspartner sahen einen Zusammenhang zwischen Lernschwierigkeiten und Problemen in den Bereichen Person, Familie und Umfeld sowie Schule. Ebenso wurde von Interaktion zwischen den Problembereichen ausgegangen (Vgl. Metzger, S. 182). | Die Forschungspartner sahen einen Zusammenhang zwischen Lernschwierigkeiten und Problemen in den Bereichen Person, Familie und Umfeld sowie Schule. Ebenso wurde von Interaktion zwischen den Problembereichen ausgegangen (Vgl. Metzger, S. 182). | ||
- | **Geltungsbegründung** | + | ====Geltungsbegründung==== |
Metzger stellt fest, dass die Gütebestimmung der Daten der vorliegenden Untersuchung entsprechend ihrer qualitativen Forschungsorientierung erfolgen muss (Vgl. Metzger, S. 90). | Metzger stellt fest, dass die Gütebestimmung der Daten der vorliegenden Untersuchung entsprechend ihrer qualitativen Forschungsorientierung erfolgen muss (Vgl. Metzger, S. 90). | ||
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Diesen Gütekriterien versucht Metzger in seiner Dissertation zu entsprechen. Metzger stellt fest, dass die Ausrichtung an einem Forschungsprogramm, | Diesen Gütekriterien versucht Metzger in seiner Dissertation zu entsprechen. Metzger stellt fest, dass die Ausrichtung an einem Forschungsprogramm, | ||
Ein solches Vorgehen garantiert einen stabilen Forschungsrahmen, | Ein solches Vorgehen garantiert einen stabilen Forschungsrahmen, | ||
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+ | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
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+ | Metzger diskutiert die Ergebnisse aus dem Leitfadeninterview mit den Beforschten und bindet diese in die Theoriebildung mit ein. Hieraus resultieren einzelne subjektbasierende Theorien, welche nun kategorisiert und zusammengefasst (verallgemeinert) werden können. Die Selbstreflexion der Subjekte, ermöglicht Selbsterkenntnis und Hilfestellung zur Behebung der nun offengelegten Schwierigkeiten. Die Beforschten werden dabei schriftlich über das Gesamtergenis informieret. | ||
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+ | Der Forscher folgt kosequent seiner Maxime die Subjekte in die Theoriebildung mit einzubeziehen. Interessant ist die Frage: Was nun? Führt die Selbsterkenntnis über den Ursprung der Lernschwierigeit dazu, dass die Beforschten sich aus ihrer nachteiligen Situation selbst herausmanövrieren können. Kann die/der Betroffene sein familiäres Umfeld verändern? Inwiefern benötigt das Subjekt externe Unterstützung? | ||
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+ | Letztlich können die Erebnisse dieser Dissertation dabei helfen, die gedankliche Ausgangssituation der Lehrenden insofen zu beeinflussen, | ||
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+ | ==== Literatur ==== | ||
+ | Amelang, Manfred; Zielinski, Werner; Psychologische Diagnostik und Intervention; | ||
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+ | Flick, Uwe; Stationen des qualitativen Forschungsprozesses In: Handbuch qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen; | ||
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+ | Flick, Uwe; Methoden und Anwendungen, | ||
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+ | Friedberthäuser, | ||
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+ | Groeben, Norbert, Wahl, Diethelm, Schlee, Jörg, Scheele, Brigitte (Hrsg.); Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien In: Eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Subjektes; | ||
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+ | Metzger, Marius A. (Diss, 2006): Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten : Zur Innensicht des erschwerten Lernens. Online verfügbar unter: http:// | ||
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