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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem03 [2014/06/30 21:44] 92.227.200.217 [Fragestellung, Forschungsperspektiven] |
lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem03 [2020/11/04 21:16] (aktuell) |
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- | Der Verfasser der Dissertation weist zunächst auf die verschiedenen Definitionsansätze bzw. theoretischen Vorannahmen, | + | Der Verfasser der Dissertation weist zunächst auf die verschiedenen Definitionsansätze bzw. theoretischen Vorannahmen, |
- | Diesen Gedanken aufgreifend, | + | Diesen Gedanken aufgreifend, |
- | Metzgers folgender Schritt richtet sich nach den subjektiven Theorien nach Groeben (vgl. Metzger, S. 4). | + | Metzgers folgender Schritt richtet sich nach den subjektiven Theorien nach Groeben (Vgl. Metzger, S. 4). |
Hierbei wird der Schwerpunkt auf die Lernschwierigkeiten gesetzt. Er untersucht dabei verschiedene Thesen und schafft somit eine Grundlage für sein weiteres Vorgehen. | Hierbei wird der Schwerpunkt auf die Lernschwierigkeiten gesetzt. Er untersucht dabei verschiedene Thesen und schafft somit eine Grundlage für sein weiteres Vorgehen. | ||
==== Fragestellung, | ==== Fragestellung, | ||
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Somit grenzt der Verfasser die subjektive Theoriebildung auf das schulische Lernen ein. Die statistischen Einheiten werden nach der Forschungsperspektive nach Lüders und Reichertz (1982, S. 92) gewählt, indem Schüler der 10. Klasse als Experten für die primärstatistische Erhebung herangezogen werden. Somit handelt es sich um eine Stichprobe aus der interessierenden Grundgesamtheit. Die Schüler der 10. Klasse repräsentieren zudem statistische Einheiten, welche sich im Reflexions- und Entscheidungsjahr befinden. Sie sind daher besonders geeignet um zu einem repräsentativen vertieften Verständnis über das Phänomen Lernschwierigkeiten beizutragen. | Somit grenzt der Verfasser die subjektive Theoriebildung auf das schulische Lernen ein. Die statistischen Einheiten werden nach der Forschungsperspektive nach Lüders und Reichertz (1982, S. 92) gewählt, indem Schüler der 10. Klasse als Experten für die primärstatistische Erhebung herangezogen werden. Somit handelt es sich um eine Stichprobe aus der interessierenden Grundgesamtheit. Die Schüler der 10. Klasse repräsentieren zudem statistische Einheiten, welche sich im Reflexions- und Entscheidungsjahr befinden. Sie sind daher besonders geeignet um zu einem repräsentativen vertieften Verständnis über das Phänomen Lernschwierigkeiten beizutragen. | ||
- | Der Autor versucht seine Entscheidungen transparent zu gestalten, indem er beispielsweise detailliert begründet, warum er die oben genannte Fragestellung gewählt hat (vgl. Metzger, S. 51). Ebenfalls lässt er die Leser an der Entscheidung teilhaben, wieso er gerade Schüler aus der zehnten Klasse beforscht und warum diese nicht eine vorattestierte Lernschwierigkeit besitzen sollten (vgl. Metzger, S. 51). | + | Der Autor versucht seine Entscheidungen transparent zu gestalten, indem er beispielsweise detailliert begründet, warum er die oben genannte Fragestellung gewählt hat (Vgl. Metzger, S. 51). Ebenfalls lässt er die Leser an der Entscheidung teilhaben, wieso er gerade Schüler aus der zehnten Klasse beforscht und warum diese nicht eine vorattestierte Lernschwierigkeit besitzen sollten (Vgl. Metzger, S. 51). |
Seine Offenheit gegenüber der Schüler und deren Eltern wird ebenfalls durch die Einverständniserklärung bestärkt. Hier werden sie über das Forschungsprojekt informiert und darauf hingewiesen, | Seine Offenheit gegenüber der Schüler und deren Eltern wird ebenfalls durch die Einverständniserklärung bestärkt. Hier werden sie über das Forschungsprojekt informiert und darauf hingewiesen, | ||
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==== Annäherung ans Feld ==== | ==== Annäherung ans Feld ==== | ||
- | Die Annährung an das Forschungsfeld findet in Form eines Referates statt, welches den Schülern Auskunft über die methodisch-theoretischen Hintergrund gibt (vgl. Metzger, S. 96). Dies ist auch hinsichtlich des Erhebungsverfahren notwendig, denn der Forscher bevorzugt hierfür das Leitfandeninterview. Hierbei wird den Beforschten ein gewisses Vorverständnis des Untersuchungsgegenstsandes vorausgesetzt (vgl. Friebertshäuser, | + | Die Annährung an das Forschungsfeld findet in Form eines Referates statt, welches den Schülern Auskunft über die methodisch-theoretischen Hintergrund gibt (Vgl. Metzger, S. 96). Dies ist auch hinsichtlich des Erhebungsverfahren notwendig, denn der Forscher bevorzugt hierfür das Leitfandeninterview. Hierbei wird den Beforschten ein gewisses Vorverständnis des Untersuchungsgegenstsandes vorausgesetzt (Vgl. Friebertshäuser, |
- | Des weitern wird den Schülern und Ihren Eltern eine Einverständniserklärung bezüglich des Forschungsprojektes ausgehändigt, | + | Des weitern wird den Schülern und Ihren Eltern eine Einverständniserklärung bezüglich des Forschungsprojektes ausgehändigt, |
Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung. | Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung. | ||
Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es bestehst ein Spannungsverhälnis zwischen der Nähe zu den Beforschten und der gegebenen Distanz. Es besteht ein gewisses Vertrauen, weil er die Schüler als Mitwirkende gewinnt, trotzdem ist der Forscher als professionellen Fremder gekennzeichnet | Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es bestehst ein Spannungsverhälnis zwischen der Nähe zu den Beforschten und der gegebenen Distanz. Es besteht ein gewisses Vertrauen, weil er die Schüler als Mitwirkende gewinnt, trotzdem ist der Forscher als professionellen Fremder gekennzeichnet | ||
- | (vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (vgl. Flick, S. 154). | + | (Vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (Vgl. Flick, S. 154). |
==== Sammlung der Daten ==== | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
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Letztlich können die Erebnisse dieser Dissertation dabei helfen, die gedankliche Ausgangssituation der Lehrenden insofen zu beeinflussen, | Letztlich können die Erebnisse dieser Dissertation dabei helfen, die gedankliche Ausgangssituation der Lehrenden insofen zu beeinflussen, | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
+ | Amelang, Manfred; Zielinski, Werner; Psychologische Diagnostik und Intervention; | ||
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+ | Flick, Uwe; Stationen des qualitativen Forschungsprozesses In: Handbuch qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen; | ||
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+ | Flick, Uwe; Methoden und Anwendungen, | ||
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+ | Friedberthäuser, | ||
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+ | Groeben, Norbert, Wahl, Diethelm, Schlee, Jörg, Scheele, Brigitte (Hrsg.); Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien In: Eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Subjektes; | ||
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+ | Metzger, Marius A. (Diss, 2006): Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten : Zur Innensicht des erschwerten Lernens. Online verfügbar unter: http:// | ||
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- | Metzger, Marius A. (Diss, 2006): Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten : Zur Innensicht des erschwerten Lernens. Online verfügbar unter: http:// | ||
- | Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge. | ||
===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ||
+ | ** | ||
+ | Platz 1: Tandem 10** | ||
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+ | Die Einleitung schildert kurz und prägnant die wesentlichen Inhalte der Studienanalyse. Die Bearbeitung zeigt, dass fundierte Kenntnisse in der Thematik erworben und angewandt wurden. | ||
+ | Da die textliche Gestaltung der Analyse keine Themengliederung und wenige Absätze aufweist, wird das Lesen erschwert. | ||
+ | Des Weiteren ist ein inhaltlicher Mangel enthalten. Das Tandem beschreibt, dass der Autor nicht die (Alters-)Klasse der zu beforschenden Schüler darstellt. Jedoch beschreibt Metzger, dass er Schüler der 10. Klasse beforscht und begründet dieses auch hinreichend. | ||
+ | Durch die Studienanalyse wird nicht ersichtlich, | ||
+ | Es ist auffällig, dass das Tandem selten zitiert und kein Literaturverzeichnis vorhanden ist. | ||
+ | (Version vom 06.06.14) | ||
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+ | **Platz 2: Tandem 14** | ||
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+ | Die Einleitung benennt das Vorhaben und stellt das Vorgehen des Autors knapp und verständlich dar. Es entsteht ein erstes Bild von dem was folgt. | ||
+ | Die Analyse ist zwar nicht in der vorgeschlagenen Struktur dargestellt – was nicht ein Muss ist – dennoch ist sie in den einzelnen Absätzen erkennbar. | ||
+ | Die Analyse ist in sich schlüssig und greift von Absatz zu Absatz ineinander. Die Dissertation wurde gut analysiert und verständlich dargestellt. | ||
+ | Die Analyse befasst sich mit dem Wesentlichen und behandelt keine komplexen Themen aus der Dissertation. (Version vom 05.06.14) | ||
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+ | **Platz 3: Tandem 24** | ||
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+ | Die Analyse der Dissertation ist ausgewogen strukturiert und es ist ein roter Faden erkennbar. Die Motivation des Autors wird angemessen verdeutlicht und belegt. Kritikpunkte werden begründet und dadurch nachvollziehbar für den Leser dargestellt. | ||
+ | Kritik aus unserer Sicht ist zum einen, dass das Tandem nicht erläutert, auf welche Grundtheorie der Autor seine Forschung stützt und zum anderen gibt die Studienanalyse keine Information bezüglich des Forschungsdesigns wieder. Weiterhin wird kurz die Rolle des Forschers angesprochen, | ||
+ | Darüber hinaus sind einige Rechtschreib- sowie Zeichensetzungsfehler vorhanden, ferner fehlt das Literaturverzeichnis. | ||
+ | (Version vom 06.06.14) | ||
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+ | **Platz 4: Tandem 13** | ||
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+ | Leider fehlt hier die Einleitung zum Thema. Hierdurch wird das Verstehen des Gesamtkontextes erschwert. | ||
+ | Das Verhältnis Theorie-Gegenstand ist nicht dezidiert beschrieben. Es wirkt eher wie eine Einleitung in das Thema sowie eine Bekanntmachung des Themas mit Rahmenbedingungen. | ||
+ | Nach Flick werden Untersuchungsteilnehmer bei qualitativer Forschung gezielt ausgewählt. Dies wird in der Analyse klar und deutlich hervorgehoben. | ||
+ | Die Annährung an das Forschungsfeld wird ausführlich dargestellt. Es benennt die Untersuchungssubjekte und stellt das Untersuchungsfeld dar. Allerdings wird von Forschungsobjekten anstatt von Forschungssubjekten gesprochen. | ||
+ | Auch die Methoden zur Datenaufnahme und Datenfixierung sind ausführlich beschrieben. | ||
+ | Eine Interpretation der Daten sowie die Geltungsbegründung ist nicht vorhanden. Die Quellenangaben sind nicht genau benannt. Eine durchgehende Struktur der Analyse fehlt. | ||
+ | (Version vom 06.06.14) | ||
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+ | **Platz 5: Tandem 7** | ||
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+ | Die Studienanalyse des Tandems 7 ist grundsätzlich gelungen. Es wurde darauf geachtet den einzelnen Schritten des qualitativen Forschungsprozesses nach Flick zu folgen. Als Beispiel seien hier das Erkennen und die Begründung des Forschungsdesigns genannt. Jedoch gibt es einige Kritikpunkte, | ||
+ | Die Einleitung der Studienanalyse des Tandems 7 enthält zu viele inhaltliche Informationen, | ||
+ | Es wird nicht darauf eingegangen, | ||
+ | Positiv zu erwähnen wäre der Punkt „Kritische Denkanstöße“. Hier setzt sich das Tandem mit dem Text auseinander und stellt kritische Fragen. | ||
+ | (Version vom 05.06.14) | ||
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- | ... | ||
===== Dritter Text: Endfassung ===== | ===== Dritter Text: Endfassung ===== | ||
- | ... | + | ==== Einleitung ==== |
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+ | Die folgende Studie befasst sich mit dem Thema, " | ||
+ | Es handlet sich um eine qualitative Forschungsanalyse, | ||
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+ | Der Verfasser der Dissertation weist zunächst auf die verschiedenen Definitionsansätze bzw. theoretischen Vorannahmen, | ||
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+ | Diesen Gedanken aufgreifend, | ||
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+ | Metzgers folgender Schritt richtet sich nach den subjektiven Theorien nach Groeben (Vgl. Metzger, S. 4). | ||
+ | Hierbei wird der Schwerpunkt auf die Lernschwierigkeiten gesetzt. Er untersucht dabei verschiedene Thesen und schafft somit eine Grundlage für sein weiteres Vorgehen. | ||
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+ | ==== Fragestellung, | ||
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+ | Der Autor verdeutlicht durch das Konkretisieren der Fragestellung die Vorgehensweise in seiner Forschung. Dabei wird zunächst beschrieben, | ||
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+ | Hierzu wurde folgende Frage formuliert: | ||
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+ | „Wie sind subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten von potentiell betroffenen Schülerinnen und Schülern beschaffen? | ||
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+ | Somit grenzt der Verfasser die subjektive Theoriebildung auf das schulische Lernen ein. Die statistischen Einheiten werden nach der Forschungsperspektive nach Lüders und Reichertz (1982, S. 92) gewählt, indem Schüler der 10. Klasse als Experten für die primärstatistische Erhebung herangezogen werden. Somit handelt es sich um eine Stichprobe aus der interessierenden Grundgesamtheit. Die Schüler der 10. Klasse repräsentieren zudem statistische Einheiten, welche sich im Reflexions- und Entscheidungsjahr befinden. Sie sind daher besonders geeignet um zu einem repräsentativen vertieften Verständnis über das Phänomen Lernschwierigkeiten beizutragen. | ||
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+ | Der Autor versucht seine Entscheidungen transparent zu gestalten, indem er beispielsweise detailliert begründet, warum er die oben genannte Fragestellung gewählt hat (Vgl. Metzger, S. 51). Ebenfalls lässt er die Leser an der Entscheidung teilhaben, wieso er gerade Schüler aus der zehnten Klasse beforscht und warum diese nicht eine vorattestierte Lernschwierigkeit besitzen sollten (Vgl. Metzger, S. 51). | ||
+ | Seine Offenheit gegenüber der Schüler und deren Eltern wird ebenfalls durch die Einverständniserklärung bestärkt. Hier werden sie über das Forschungsprojekt informiert und darauf hingewiesen, | ||
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+ | Aus den Ausführungen wird ersichtlich, | ||
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+ | Die Studie lässt darauf schließen, dass es sich bezüglich des Forschungsdesigns um eine Mischung aus Momentaufnahme und Fallstudie handelt. Zum einen werden die Ausprägungen der Experten (Schüler) zu einem bestimmten Zeitpunkt (10. Klasse) und innerhalb eines bestimmten Feldes (Lernschwierigkeiten) erhoben und zum anderen wird das Umfeld (Familie, Lehrer, Freunde, Persönlichkeit, | ||
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+ | ==== Annäherung ans Feld ==== | ||
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+ | Die Annährung an das Forschungsfeld findet in Form eines Referates statt, welches den Schülern Auskunft über die methodisch-theoretischen Hintergrund gibt (Vgl. Metzger, S. 96). Dies ist auch hinsichtlich des Erhebungsverfahren notwendig, denn der Forscher bevorzugt hierfür das Leitfandeninterview. Hierbei wird den Beforschten ein gewisses Vorverständnis des Untersuchungsgegenstsandes vorausgesetzt (Vgl. Friebertshäuser, | ||
+ | Des weitern wird den Schülern und Ihren Eltern eine Einverständniserklärung bezüglich des Forschungsprojektes ausgehändigt, | ||
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+ | Es fällt auf, dass der Verfasser die Beforschten des Öfteren als Forschungspartner erwähnt. Diese Erwähnung zeigt eine Vertrauens- sowie Interessensbeziehung auf. Zudem werden die beteiligten Schülerinnen und Schüler als Experten für den zu erforschenden Bereich erklärt. Dieses bestärkt das subjektorientierte Bestreben dieser Forschung. | ||
+ | Die Rolle des Forschers ist dennoch schwer zu definieren. Es besteht ein Spannungsverhälnis zwischen der Nähe zu den Beforschten und der gegebenen Distanz. Dadurch entsteht ein gewisses Vertrauen, weil er die Schüler als Mitwirkende gewinnt, trotzdem ist der Forscher als professionellen Fremder gekennzeichnet | ||
+ | (Vgl. Flick, S. 154). Nach Flick ist es entscheident welche Rolle der Forscher im Feld einnimmt, da er dadurch die Informationgabe stark beeinflussen kann (Vgl. Flick, S. 154). | ||
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+ | ====Sammlung der Daten==== | ||
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+ | Metzger stellt fest, dass der Weg zu einem tieferen Verständnis über Lernschwierigkeiten sich am Subjekt orientieren muss. Das Ziel des Forschungsprozesses ist somit die Rekonstruktion von subjektiven Theorien über Lernschwierigkeiten (Vgl. Metzger, S. 70). | ||
+ | Als geeignete Methoden für die Erhebung der Daten im Forschungsfeld wird unter anderem das Leitfadeninterview, | ||
+ | In einer zweiten Sitzung werden die Ausgestaltung und die Präzisierung der subjektiven Theorien zwischen Forscher und Forschungspartner durchgeführt. Dies organisierte sich als „dialogisch-konsensueller Prozess“ (Vgl. Metger: S. 71). | ||
+ | Im Rahmen der Dialog-Konsens-Methodik der Heidelberger Struktur-Lege-Technik wird zwischen einem monologisch-hermeneutischen Teil und einem dialogisch-hermeneutischen Teil der Untersuchung unterschieden. Eine Möglichkeit des Überganges von Aussagen zum Einzelfall hin zu verallgemeinernden Aussagen über alle erhobenen Fälle, also von einer idiographischen zu einer nomothetischen Sichtweise, stellt die Bildung von Modalstrukturen dar (Vgl. Stössel & Scheele, S. 360ff). | ||
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+ | ====Fixierung der Daten==== | ||
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+ | Die Daten des Leitfadeninterview wurden auf Tonträgern fixiert. Dies ermöglicht deren Transkription entsprechend den Regeln der Ulmer Textbank (Vgl. Metzger: S. 71). | ||
+ | Auf der Basis der Transkripte wurden die wichtigsten subjektiven Begriffe respektive Konzepte abgeleitet und auf Kärtchen notiert. | ||
+ | Eine Problemstellung der Fixierung der Daten ist, dass durch die Fixierung eine andere Version der Daten entsteht. Diesem begegnet Metzger durch eine Umfassende Datensammlung. In einer ersten Sitzung führt Metzger ein Leitfadeninterview durch. Nach der Transkribierung und Kommentierung der Daten erfolgt in einer zweiten Sitzung die Bildung der subjektiven Theorien und der Modalstruktur (Vgl. Metzger, S. 96). | ||
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+ | ====Interpretation der Daten==== | ||
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+ | Anhand der Definitionen der Forschungspartner setzt Metzger eine überindividuell gültige Definition der Lernschwierigkeiten. | ||
+ | Metzger beschreibt Lernschwierigkeiten als “nicht wissen, wie beim Lernen vorgegangen werden soll”. Die definitorische Festlegung des Phänomens Lernschwierigkeiten beinhaltet somit den Aspekt des fehlenden Wissens, welcher auf das Vorgehen beim Lernen bezogen wird (Vgl. Metzger: S. 181). | ||
+ | Die Definition der Forschungspartner impliziert darüber hinaus potentielle Veränderbarkeit von Lernschwierigkeiten, | ||
+ | Weiterhin wird festgestellt, | ||
+ | Die Forschungspartner sahen einen Zusammenhang zwischen Lernschwierigkeiten und Problemen in den Bereichen Person, Familie und Umfeld sowie Schule. Ebenso wurde von Interaktion zwischen den Problembereichen ausgegangen (Vgl. Metzger, S. 182). | ||
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+ | ====Geltungsbegründung==== | ||
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+ | Metzger stellt fest, dass die Gütebestimmung der Daten der vorliegenden Untersuchung entsprechend ihrer qualitativen Forschungsorientierung erfolgen muss (Vgl. Metzger, S. 90). | ||
+ | Qualitative Forschung muss bestimmten Gütekriterien entsprechen. Neben klassischen Gütekriterien wie Objektivität, | ||
+ | Verfahrensdokumentation, | ||
+ | Diesen Gütekriterien versucht Metzger in seiner Dissertation zu entsprechen. Metzger stellt fest, dass die Ausrichtung an einem Forschungsprogramm, | ||
+ | Ein solches Vorgehen garantiert einen stabilen Forschungsrahmen, | ||
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+ | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
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+ | Metzger diskutiert die Ergebnisse aus dem Leitfadeninterview mit den Beforschten und bindet diese in die Theoriebildung mit ein. Hieraus resultieren einzelne subjektbasierende Theorien, welche nun kategorisiert und zusammengefasst (verallgemeinert) werden können. Die Selbstreflexion der Subjekte, ermöglicht Selbsterkenntnis und Hilfestellung zur Behebung der nun offengelegten Schwierigkeiten. Die Beforschten werden dabei schriftlich über das Gesamtergenis informieret. | ||
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+ | Der Forscher folgt kosequent seiner Maxime die Subjekte in die Theoriebildung mit einzubeziehen. Interessant ist die Frage: Was nun? Führt die Selbsterkenntnis über den Ursprung der Lernschwierigeit dazu, dass die Beforschten sich aus ihrer nachteiligen Situation selbst herausmanövrieren können. Kann die/der Betroffene sein familiäres Umfeld verändern? Inwiefern benötigt das Subjekt externe Unterstützung? | ||
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+ | Letztlich können die Erebnisse dieser Dissertation dabei helfen, die gedankliche Ausgangssituation der Lehrenden insofen zu beeinflussen, | ||
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+ | ==== Literatur ==== | ||
+ | Amelang, Manfred; Zielinski, Werner; Psychologische Diagnostik und Intervention; | ||
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+ | Flick, Uwe; Stationen des qualitativen Forschungsprozesses In: Handbuch qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen; | ||
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+ | Flick, Uwe; Methoden und Anwendungen, | ||
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+ | Friedberthäuser, | ||
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+ | Groeben, Norbert, Wahl, Diethelm, Schlee, Jörg, Scheele, Brigitte (Hrsg.); Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien In: Eine Einführung in die Psychologie des reflexiven Subjektes; | ||
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+ | Metzger, Marius A. (Diss, 2006): Subjektive Theorien über Lernschwierigkeiten : Zur Innensicht des erschwerten Lernens. Online verfügbar unter: http:// | ||
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