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Tandem 11

  • Tandempartner 1: Lisa Speiser
  • Tandempartner 2: Anna Keser

Entwurfsfassung

1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Ilka Goetz fragt in ihrer Dissertation ganz generell zur Medienerziehung in Kindertagesstätten im Land Berlin. Im Empirischen Teil ihrer Arbeit (Goetz, 2018, S. 120f) zeigt Sie eine viergegliederte Struktur der Fragestellung auf. Zum ersten fragt Sie nach der „Gestaltung der Medienbildung in Netzwerken“, der „Kooperativen Bildungsverantwortung und Leistungshandeln“, weiterhin nach den „Pädagogischen Fachkräften und medienpädagogischem Handeln“ und letztlich nach der „Medienerzieherischen Zusammenarbeit mit Familien“. Sie stellt verschieden Unterfragen an die jeweiligen Kategorien.

Nach Flick gibt es verschiedene Herangehensweisen einen Ausgangspunkt für eine Fragestellung festzulegen (Flick, 2011, S. 33-35). Bei Ilka Goetz lässt sich erkennen, dass sie eine aktuelle Diskussion aufgefasst hat und diese genauer analysieren möchte, da der bisherige Forschungsstand nicht ausreichend zu sein scheint. Goetz: „Ausgehend von offenbar förderlichen Rahmenbedingungen im Land Berlin wird nach dem Stand der Berücksichtigung in den Kindertagesstätten gefragt und dabei der Fokus auf die Fachkräfte gerichtet.“ (Goetz, 2018, S. 1).

Ilka Goetz erläutert, dass ihrer Arbeit sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsprozesse zugrunde liegen (Goetz, 2018, S. 123). So nutzt sie zur Auswertung der Befragungen eher quantitative Methoden, um eine Statistik der Ergebnisse darzustellen, diskutierte diese danach jedoch nach qualitativen Aspekten. Nach Flick ließe sich dieses Vorgehen dem „Nicht-standardisiertem Forschungsdesign“ zu dem Unterpunkt „Fallstudie“ zuordnen (Flick, 2009, S. 82-83).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Ilka Goetz nutzt in ihrer Dissertation innerhalb der zeitlichen Dimenson eine Querschnittsstudie. Nach Flick bedeutet dies, dass „ein Querschnitt eines bestimmten Zustandes zum Zeitpunkt t gezogen wird“ (Flick, 2009, S. 81). In der vorliegenden Ausarbeitung werden also Momentaufnahmen der verschiedenen Kindertagesstätten gesammelt. Es handelt sich weiterhin um eine Fallanalyse, da nicht nur bestimmte Ausschnitte betrachet werden, sondern alle Fälle in ihrer Komplexität berücksichtigt werden (Goetz, 2018, S.123f).

Zur Auswahl der zu befragenden Kindertagesstätten hat sich Ilka Goetz für geschichtete Zufallsstichproben entschieden (Goetz, 2018, S.167). So war es ihr möglich aus den 1900 zur Verfügung stehenden Einrichtungen, sich auf 510 ausgewählte konzentrieren zu können und gleichzeitig die Unterschiedlichkeit der Kinderbetreuung zu berücksichtigen. Aus den ausgewählten Einrichtungen wurde stichprobenartig ausgewählt. Kontakt wurde über die Leitungspersonen der Kindertagesstätten hergestellt, die oftmals mit bestimmten Forschungsstrukturen schon vertraut sind (Goetz, 2018, S.166). Laut Flick eignet sich eine Stichprobe dann besonders gut, wenn sie „ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit […] ist.“ (Flick, 2009, S. 87). Kontakt zu Erzieher/-innen und Eltern konnte ebenfalls über das Leitungspersonal hergestellt werden.

Die Übermittlung der Fragebögen, Anschreiben und für die Rücksendung vorbereiteten Umschläge wurden postalisch übermittelt (Goetz, 2018, S. 169). Zur Durchführung der Gruppendiskussion wurde eine Vorauswahl von 15 Einrichtungen getroffen, die möglichst kontrastiv geantwortet haben, um die Diskussion möglich angeregt gestalten zu können (Goetz, 2018, S. 171).

4. Erhebungsverfahren

Im ersten Schritt nutzt Goetz für ihre Forschung Fragebögen, in Paper‐Pencil‐Form. Die Träger und Einrichtungen der Kindertagesstätten wurden im Voraus informiert und erhielten dann ein Fragebogen-Set mit Allgemeinen Instruktionen, Hinweisen zum Datenschutz, ein Anschreiben, 3 verschiedenen Fragebögen und außerdem einen Umschlag für die Rücksendung. (Goetz, 2018, S.169) Die verschiedenen Fragebögen gingen an die Kitaleitungen, die Erzieher/-innen, sowie Eltern der Kinder. Dabei wurden die Fragen speziell auf die jeweilige Gruppe abgestimmt, so haben zum Beispiel die Kitaleiter/-innen eher organisatorische Fragen bekommen, während die Erzieher/-innen mehr praxisbezogene Fragen zur frühkindlichen Medienbildung beantworten sollten. (Goetz, 2018, S.170) Im zweiten Schritt wurden bei Gruppendiskussionen weiterführende Fragen diskutiert. Dazu wurden 15 Einrichtungen ausgewählt, bei denen die Kitaleitungen Erzieher/-innen aus ihren Reihen angefragt haben. Goetz hat somit nicht selbst die Diskussionsteilnehmer/-innen, aufgrund von medienpädagogischen Erfahrungen oder ähnliches, ausgesucht. (Goetz, 2018, S.171)

Die Gruppendiskussionen haben im Praxisfeld der Erzieher/-innen stattgefunden und wurden in ihrem normalen Tagesablauf eingebunden, um auf ein nicht-konstruiertes Ergebnis zu kommen. Trotzdem berücksichtigt Goetz, dass es keine komplett natürliche Situation für die Erzieher/-innen ist, da sie solle Diskussionen üblicherweise nicht in einem solchen Rahmen führen. Für die Gruppendiskussion hat sich Goetz in die Gruppe eingeordnet, um so auch eine Vertrauensbasis zu schaffen. (Goetz, 2018, S.124f) Dabei nimmt Goetz eine eher zurückhaltende Haltung an, bei der sie Richtungen vorgibt, aber inhaltlich nicht so viel Einfluss nimmt, um die Gruppe zu einer Diskussion anzuregen. Dabei findet zum einen ein Diskurs zwischen Goetz und der Gruppe statt, aber auch vor allem zwischen den Gruppenmitgliedern. (Goetz, 2018, S. 154)

5. Fixierung der Daten

An der Befragung von Ilka Goetz haben 104 Kindertagesstätten in Berlin teilgenommen und dabei 691 Eltern und Erzieher/-innen. Die Rücklaufquote ihrer Fragebögen betrug 20,8%. (Goetz, 2018, S.171)

Für die Gruppendiskussion hat Goetz abgewogen zwischen einer Audioaufnahme und einer Videoaufzeichnung. Da sie eine möglichst natürliche Situation für die Teilnehmer/-innen schaffen wollte und eine Videoaufzeichnung möglicherweise als störend wahrgenommen werden könnte, hat sich Goetz für die Audioaufnahme entschieden.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Als Auswertungsverfahren der Gruppendiskussionen zieht Goetz zwei verschiedene Verfahren ran. Zum einen die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2016) oder Mayring (2015) und zum anderen die dokumentarische Interpretation nach Bohnsack (2014). Beide erfolgen über je vier Schritte:

Die qualitative Inhaltsanalyse:

1. die zusammenfassende Inhaltsanalyse

2. die induktive Kategorienbildung am Textmaterial

3. die explizierende Inhaltsanalyse

4. die strukturierende Inhaltsanalyse

Die dokumentarische Interpretation:

1. die formulierende Interpretation

2. die reflektierende Interpretation

3. die Fall‐ bzw. Diskursbeschreibung

4. die Typenbildung

(Goetz 2018, S.157)

Bei der Auswertung der Gruppendiskussion, können oftmals keine einzelnen Meinungen oder Haltungen erfasst werden, sondern hauptsächlich die Meinung der gesamten Gruppe, so zitiert Goetz: „Dabei ist ein „Zerlegen“ dieser kollektiven Äußerungen vielfach nicht möglich, weil die „Gruppenmeinung […] keine ‚Summe‘ von Einzelmeinungen, sondern das Produkt kollektiver Interaktionen [ist]“ (Mangold 1960, S. 49). Dadurch hat sich Goetz für einen Fokus auf „gemeinsam geteilten Vorstellungen über die Medienbildung und Medienerziehung sowie den Hinweisen zu ihrer Gestaltung im Alltag der Kindertagesstätte“ entschieden. (Goetz, 2018, S.159)

Zur Auswertung zieht Ilka Goetz die Computer Software „MAXQDA“ heran. Sie betont dabei, dass das Programm nicht ihre Auswertungsarbeit übernehmen kann, sondern sie lediglich dabei unterstützt und Analyseschritte dokumentieren kann, dabei verweist sie auch auf Mayring 2001, S. 4. (Goetz, 2018, S.161)

7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)

8. (Forschung als Diskurs)

9. (Sonstiges)

Literatur

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dortmund: Universitätsbibliothek Dortmund.


Überarbeitete Endfassung

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Ilka Goetz möchte in ihrer Dissertation auf die frühe Medienbildung eingehen. Sie untersucht vorallem die „medienerzieherischen Aufgaben und Handlungspraktiken der Eltern und der pädagogischen Fachkräfte“ (Goetz, 2018, S.29).

Sie geht nicht explizit auf eine bestimmte Vorannahme ein, erwähnt jedoch, dass sie die bisherigen Ergebnisse in diesem Forschungsbereich nicht ausreichend findet (Goetz, 2018, S. 25). Sie erläutert mehrere Arbeiten, die sich auf die Medienbildung beziehen und die sie z.T. miteinfließen lässt (Goetz, 2018, S. 24-25); zu ihrem spezifischen Forschungsgegenstand ist aber keine vorherige Ausarbeitung zu finden. Flick schreibt dass durch die Sozialforschung neue Zusammenhänge entdeckt werden können und auch bestehende Theorien überprüft werden können (Flick, 2009, S.20).

Ilka Goetz folgt in ihrer Disseration der „Grounded Theory“, bei der die Theorie aus der Herhebung der Daten erst im Anschluss abgeleitet werden soll (Goetz, 2018, S. 125-126). Sie folgt einer sehr gegenstandnahen Theoriebildung bei der sie versucht sich sehr offen dem Feld zu nähern und dadurch erst zu Erkenntnissen kommt.

Sie erwähnt, dass es in der Politik bereits Richtlinien bezüglich der Mikro- und Makroebene gibt; also das konkrete Schul- und Unterrichtsgeschehen mit seinen verschiedenen Akteuren und die Schulleitung/Schulträger (Goetz, 2018, S.87).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Ilka Goetz fragt in ihrer Dissertation ganz generell zur Medienerziehung in Kindertagesstätten im Land Berlin. Im Empirischen Teil ihrer Arbeit (Goetz, 2018, S. 120f) zeigt Sie eine viergegliederte Struktur der Fragestellung auf. Zum ersten fragt Sie nach der „Gestaltung der Medienbildung in Netzwerken“, der „Kooperativen Bildungsverantwortung und Leistungshandeln“, weiterhin nach den „Pädagogischen Fachkräften und medienpädagogischem Handeln“ und letztlich nach der „Medienerzieherischen Zusammenarbeit mit Familien“. Sie stellt verschiedene Unterfragen an die jeweiligen Kategorien.

Nach Flick gibt es verschiedene Herangehensweisen einen Ausgangspunkt für eine Fragestellung festzulegen (Flick, 2011, S. 33-35). Bei Ilka Goetz lässt sich erkennen, dass sie eine aktuelle Diskussion aufgefasst hat und diese genauer analysieren möchte, da der bisherige Forschungsstand nicht ausreichend zu sein scheint. Goetz: „Ausgehend von offenbar förderlichen Rahmenbedingungen im Land Berlin wird nach dem Stand der Berücksichtigung in den Kindertagesstätten gefragt und dabei der Fokus auf die Fachkräfte gerichtet.“ (Goetz, 2018, S. 1).

Ilka Goetz erläutert, dass ihrer Arbeit sowohl qualitative als auch quantitative Forschungsprozesse zugrunde liegen (Goetz, 2018, S. 123). So nutzt sie zur Auswertung der Befragungen eher quantitative Methoden, um eine Statistik der Ergebnisse darzustellen, diskutierte diese danach jedoch nach qualitativen Aspekten. Nach Flick ließe sich dieses Vorgehen dem „Nicht-standardisiertem Forschungsdesign“ zu dem Unterpunkt „Fallstudie“ zuordnen (Flick, 2009, S. 82-83).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Ilka Goetz nutzt in ihrer Dissertation innerhalb der zeitlichen Dimenson eine Querschnittsstudie. Nach Flick bedeutet dies, dass „ein Querschnitt eines bestimmten Zustandes zum Zeitpunkt t gezogen wird“ (Flick, 2009, S. 81). In der vorliegenden Ausarbeitung werden also Momentaufnahmen der verschiedenen Kindertagesstätten gesammelt. Es handelt sich weiterhin um eine Fallanalyse, da nicht nur bestimmte Ausschnitte betrachet werden, sondern alle Fälle in ihrer Komplexität berücksichtigt werden (Goetz, 2018, S.123f).

Zur Auswahl der zu befragenden Kindertagesstätten hat sich Ilka Goetz für geschichtete Zufallsstichproben entschieden (Goetz, 2018, S.167). So war es ihr möglich aus den 1900 zur Verfügung stehenden Einrichtungen, sich auf 510 ausgewählte konzentrieren zu können und gleichzeitig die Unterschiedlichkeit der Kinderbetreuung zu berücksichtigen. Aus den ausgewählten Einrichtungen wurde stichprobenartig ausgewählt. Kontakt wurde über die Leitungspersonen der Kindertagesstätten hergestellt, die oftmals mit bestimmten Forschungsstrukturen schon vertraut sind (Goetz, 2018, S.166). Laut Flick eignet sich eine Stichprobe dann besonders gut, wenn sie „ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit […] ist.“ (Flick, 2009, S. 87). Kontakt zu Erzieher/-innen und Eltern konnte ebenfalls über das Leitungspersonal hergestellt werden.

Die Übermittlung der Fragebögen, Anschreiben und für die Rücksendung vorbereiteten Umschläge wurden postalisch übermittelt (Goetz, 2018, S. 169). Zur Durchführung der Gruppendiskussion wurde eine Vorauswahl von 15 Einrichtungen getroffen, die möglichst kontrastiv geantwortet haben, um die Diskussion möglich angeregt gestalten zu können (Goetz, 2018, S. 171).

4. Erhebungsverfahren

Im ersten Schritt nutzt Goetz für ihre Forschung Fragebögen, in Paper‐Pencil‐Form. Die Träger und Einrichtungen der Kindertagesstätten wurden im Voraus informiert und erhielten dann ein Fragebogen-Set mit Allgemeinen Instruktionen, Hinweisen zum Datenschutz, ein Anschreiben, 3 verschiedenen Fragebögen und außerdem einen Umschlag für die Rücksendung (Goetz, 2018, S.169). Die verschiedenen Fragebögen gingen an die Kitaleitungen, die Erzieher/-innen, sowie Eltern der Kinder. Dabei wurden die Fragen speziell auf die jeweilige Gruppe abgestimmt, so haben zum Beispiel die Kitaleiter/-innen eher organisatorische Fragen bekommen, während die Erzieher/-innen mehr praxisbezogene Fragen zur frühkindlichen Medienbildung beantworten sollten Goetz, 2018, S.170). Im zweiten Schritt wurden bei Gruppendiskussionen weiterführende Fragen diskutiert. Dazu wurden 15 Einrichtungen ausgewählt, bei denen die Kitaleitungen Erzieher/-innen aus ihren Reihen angefragt haben. Goetz hat somit nicht selbst die Diskussionsteilnehmer/-innen, aufgrund von medienpädagogischen Erfahrungen oder ähnliches, ausgesucht (Goetz, 2018, S.171). Laut Flick sind Fragebögen dann sinnvoll, wenn der Forschende genug Vorwissen zu dem Thema hat, um dann gezielte Fragen zu stellen, anhand dessen Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar gemacht werden können (Flick, 2009, S. 112f).

Die Gruppendiskussionen haben im Praxisfeld der Erzieher/-innen stattgefunden und wurden in ihrem normalen Tagesablauf eingebunden, um auf ein nicht-konstruiertes Ergebnis zu kommen. Trotzdem berücksichtigt Goetz, dass es keine komplett natürliche Situation für die Erzieher/-innen ist, da sie solle Diskussionen üblicherweise nicht in einem solchen Rahmen führen. Für die Gruppendiskussion hat sich Goetz in die Gruppe eingeordnet, um so auch eine Vertrauensbasis zu schaffen (Goetz, 2018, S.124f). Dabei nimmt Goetz eine eher zurückhaltende Haltung an, bei der sie Richtungen vorgibt, aber inhaltlich nicht so viel Einfluss nimmt, um die Gruppe zu einer Diskussion anzuregen. Dabei findet zum einen ein Diskurs zwischen Goetz und der Gruppe statt, aber auch vor allem zwischen den Gruppenmitgliedern (Goetz, 2018, S. 154).

5. Fixierung der Daten

An der Befragung von Ilka Goetz haben 104 Kindertagesstätten in Berlin teilgenommen und dabei 691 Eltern und Erzieher/-innen. Die Rücklaufquote ihrer Fragebögen betrug 20,8% (Goetz, 2018, S.171). Dabei ist es, nach Flick, nicht nur wichtig zu beachten, dass es oft eine geringe Rücklaufquote der Fragebögen gibt, sondern auch die Vollständigkeit der ausgefüllten Fragebögen (Flick, 2009, S. 111ff).

Für die Gruppendiskussion hat Goetz abgewogen zwischen einer Audioaufnahme und einer Videoaufzeichnung. Da sie eine möglichst natürliche Situation für die Teilnehmer/-innen schaffen wollte und eine Videoaufzeichnung möglicherweise als störend wahrgenommen werden könnte, hat sich Goetz für die Audioaufnahme entschieden (Goetz, 2018, S.154).

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Als Auswertungsverfahren der Gruppendiskussionen zieht Goetz zwei verschiedene Verfahren ran. Zum einen die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2016) oder Mayring (2015) und zum anderen die dokumentarische Interpretation nach Bohnsack (2014). Beide erfolgen über je vier Schritte:

Die qualitative Inhaltsanalyse, bestehend aus der zusammenfassenden Inhaltsanalyse, der induktiven Kategorienbildung am Textmaterial, der explizierenden Inhaltsanalyse und der strukturierenden Inhaltsanalyse.

Sowie die dokumentarische Interpretation, mit der formulierenden Interpretation, der reflektierenden Interpretation, der Fall‐ bzw. Diskursbeschreibung und der Typenbildung (Goetz 2018, S.157).

Bei der Auswertung der Gruppendiskussion, können oftmals keine einzelnen Meinungen oder Haltungen erfasst werden, sondern hauptsächlich die Meinung der gesamten Gruppe, so zitiert Goetz: „Dabei ist ein „Zerlegen“ dieser kollektiven Äußerungen vielfach nicht möglich, weil die „Gruppenmeinung […] keine ‚Summe‘ von Einzelmeinungen, sondern das Produkt kollektiver Interaktionen [ist]“ (Mangold 1960, S. 49). Dadurch hat sich Goetz für einen Fokus auf „gemeinsam geteilten Vorstellungen über die Medienbildung und Medienerziehung sowie den Hinweisen zu ihrer Gestaltung im Alltag der Kindertagesstätte“ entschieden (Goetz, 2018, S.159).

Zur Auswertung zieht Ilka Goetz die Computer Software „MAXQDA“ heran. Sie betont dabei, dass das Programm nicht ihre Auswertungsarbeit übernehmen kann, sondern sie lediglich dabei unterstützt und Analyseschritte dokumentieren kann, dabei verweist sie auch auf Mayring 2001, S. 4 (Goetz, 2018, S.161).

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Ilka Goetz führt in ihrer Studie an, dass ihr die quantitativen Gütekriterien Objktivität, Reliabilität und Validität bekannt sind, diese in ihrem Forschungsprozess jedoch nicht ausreichend sind (Goetz, 2018, S. 164).

Sie fasst sich aus Steinke (2007, 1999) vier dessen sieben Kernkriterien heraus und führt diese als Qualitätskriterien an. Zum einen wird hier die „Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand genannt, zum zweiten die „Empirische Verankerung der Ergebnisse mit einer Theoriebildung dicht an den empirischen Daten“, dann eine „Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und Angaben zur Übertragbarkeit der Ergebnisse“ und zuletzt die „Intersubjektive Nachvollziehbarkeit mit einer Dokumentation des Vorgehens“ (Goetz, 2018, S. 165).

8. Forschung als Diskurs

Von den Forscher wird erwartet, dass sie den Teilnehmern ihrer Studie Rückmeldung leisten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Ergebnis verständlich dargestellt wird, sowie einzelne Teilnehmer nicht identifizierbar sind (Flick 2009, S.254).

Für Ilka Goetze stehen die Erzieher/-innen zu einem großem Teil im Fokus ihrer Arbeit, da diese für sie eine große Verantwortung tragen und die gegebenen Konzepte realisieren müssen (Goetz, 2018, S. 249).

9. Sonstiges

Literatur

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (2011): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt-Taschenbuch-Verlag.

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dortmund: Universitätsbibliothek Dortmund.

Mangold, Werner (1960): Gegenstand und Methode des Gruppendiskussionsverfahrens. Frankfurt am Main: Europäische Verlagsanstalt.


Kommentare

Diskussion

Alicia Zenker, 2020/06/28 11:56

In unserem Ranking seid ihr auf dem 2. Platz gelandet. Besonders gut gefallen hat uns euer Punkt „Fragestellung und Forschungsperspektive“!

In Punkt 4 und 5 fehlt leider komplett der Vergleich zu Flick oder einer anderen Literatur zum Thema Erhebungsverfahren / Fixierung der Daten. Außerdem habt ihr in Punkt 5 leider einmal vergessen auf Goetz zu verweisen (Audioaufzeichnung).

Punkt 6 ist etwas unübersichtlich. Wir finden, dass ihr die einzelnen Unterpunkte der qualitativen Inhaltsanalyse und der dokumentarischen Interpretation gar nicht hättet aufzählen brauchen.

Euer Literaturverzeichnis ist leider unvollständig. Ihr zitiert Mangold von 1960 und Flick aus 2011, leider finden wir diese Verweise im Literaturverzeichnis nicht.

Eine Anmerkung wäre noch, dass ihr unterschiedlich zitiert habt. Einmal setzt ihr den Punkt vor die Klammer und einmal dahinter.

Lisa und Alicia

Kathrin Leffler und Selin Gökmenoglu, 2020/06/29 22:08

(Rang 2) Eure Entwurfserfassung ist unserer Meinung nach schon ganz gut gelungen. Was das zitieren angeht müsstet ihr aber nochmal nachschauen, wie ihr andere Autoren, die im Text vorkommen, richtig zitiert. Außerdem habt ihr beim 6. Punkt „Auswertung und Interpretation“ noch Kuckartz, Mayring und Bohnsack mit einbezogen, die aber nicht im Literaturverzeichnis auftauchen. Eure Entwurfserfassung ist ansonsten aber schon wirklich gut gelungen und enthält viele wichtige Aspekte aus dem Text.

Kathrin & Selin

Dorothee Müller, 2020/07/01 14:49

Wir haben euren Entwurf mit Platz 2 bewertet. Die Analyse ist sehr gut strukturiert, ausführlich und präzise erklärt.

Besonders hervorzuheben ist Punkt 3 „Feldzugang und Annährung an das Feld“ sowie Punkt 4 „Erhebungsverfahren“. In diesen zwei Punkten wird das Ziel und das Analyseverfahren deutlich. Jedoch ist uns aufgefallen, dass Vergleiche fehlen. Zusätzlich sind wir über den Absatz 17-19 gestoßen und haben hier die Aussage nicht ganz nachvollziehen können. In Punkt 6 kam uns die Frage auf, wie dieser Punkt interpretiert und bewertet wurde. Hier werden „reine“ Fakten aufgelistet. Im Schlusssatz wird das Ausgangsmaterial erwähnt jedoch nicht erläutert.

Eure Zitationen sollten noch mal überprüft werden. Zusätzlich fehlen einzelne Autoren in eurem Literaturverzeichnis.

Dorothe und Vanessa

Islim Dumrul, 2020/07/06 13:49

Liebe Lisa und Anna,

wir haben euch auf den Platz 3 eingestuft. Eure Entwurfsfassung habt ihr sehr verständlich und gut geschrieben. Als Verbesserung für das nächste Mal empfehlen wir euch, dass ihr euch kurz nochmal anschaut, wie man zitiert. Bei Punkt 6 ist es zu viel mit den Unterpunkten. Uns gefallen die Punkte 2 bis 4 gut, da ihr auf die einzelnen Punkte detailliert eingeht und gute Vergleiche zieht. In eurer Literatur fehlen manche Autoren.

Denise und Islim

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