Inhaltsverzeichnis

Tandem 08

Hinweis: Bitte ändern Sie die Nummer ihres Tandems und ergänzen ihre Namen.

Erster Text: Entwurfsfassung

Hinweis: Die folgende Gliederung ist orientiert an den Stationen des qualitativen Forschungsprozesses nach Flick (siehe 5. Präsenzveranstaltung) ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Auswahl der Studie ist es empfehlenswert, jeweils eigene Schwerpunkte zu setzen. Dieser Hinweis kann ebenfalls entfernt werden.

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Zorn untersucht die Frage „Welche Sinndimensionen von Konstruktionstätigkeit artikulieren KonstrukteurInnen?“ Daraus ergibt sich für sie auch die folgende Frage aus medienpädagogischer Perspektive: „Welche Bildungspotenziale bietet die eigene Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien?“ (vgl. Zorn 2010, S.5) Die Idee zu dieser Forschungsfrage ergibt sich aus der Forschungsgruppe digitale Medien in der Bildung an der Universität Bremen. Frau Zorn möchte einen Beitrag zur Entwicklung eines theoretischen Rahmens innerhalb der Medien Bildung bearbeiten um die Richtung und Geschwindigkeit digitaler Medien mitbestimmen zu können.(vgl. Zorn 2010, S. 1,3) Das Forschungsinteresse bei Zorn ergibt sich aus dem bislang kaum untersuchten Gebiet der Medien Bildung, daraus entwickelt sich die Forschungsfrage. (vgl. Zorn 2010, S. 4)

Annäherung ans Feld

Für Flick ist es wichtig einen adäquaten Feld Einstieg zu finden und eine bestimmte Rolle im Feld einzunehmen um nicht unbeteiligt zu agieren. Der/die wissenschaftliche Mitarbeiter*in nimmt eine bestimmte Rolle ein, die er/sie selbstbestimmt aussucht oder die ihm /ihr zugeteilt wird. Forscher*innen und Beforschte*r durchlaufen einen Interaktionsprozeß, der sich in mehrere Phasen aufgegliedert. Aus diesem Grund ist die Auswahl der Rolle wichtig, da jede Rolle einen anderen Zugang zu dem Feld ermöglicht. (vgl. Flick 1991, S.154) Frau Zorn richtet ihre Aussage auf den Untersuchungsgegenstand bei dem es auf eine größtmögliche Offenheit ankommt, um eine vielschichtige Auswahl an Sichtweisen zu treffen. Daher ist es wichtig den theoretischen Anteil einzugrenzen. (vgl. Zorn 2010, S.5) Agar (1980), Hildner (1988), und Flick beziehen sich auf Schütz (1971). Laut Flick gibt es zwei Betrachtungsweisen, zu einem die Rolle des Besuchers und zum anderen die Intendanten Rolle und diese beziehen sich auf die außen perspektivische Betrachtungsweise. Im Laufe der teilnehmenden Beobachtung kann die Sichtweise von einer Außenperspektive in die Innenperspektive wechseln. Flick bezieht sich auf Adler (1987) und dieser bezieht sich auf zwei Darstellungsweisen in der zwei Wirklichkeiten beschrieben werden. Dabei handelt es sich um eine perspektivische Sichtweise, die nach außen hin präsent ist und eine andere die nur intern ausgelebt wird.(vgl. Flick 1991, S. 154) Frau Zorn stimmt mit dieser Betrachtungsweise überein und verwendet als Medium die Form des Interviews. Dabei verwendet sie angeleitete Probanden, die Aufgaben erfüllen müssen und sie erschließt sich daraus einen Sinnzusammenhang. Hierbei zielt sie auf den Erkenntnisgewinn innerhalb der Medienbildungstheorie ab. (vgl. Zorn 2010, S.5) Das Ziel qualitativer Forschung, hierbei bezieht sich Flick auf Wahl (1982) ist es, sich auf eine Welt einzulassen aus derer man versucht die Handlungen zu ergründen. Es muss eine Innenperspektive eingenommen werden um die Sichtweise des Subjekts zu verstehen oder um das Ordnungsmuster einer Gruppe nachvollziehen zu können. Dabei gilt es verschiedene Rollen miteinander zu verknüpfen. (vgl. Flick 1991, S.154/155)

Sammlung der Daten

Laut Flick stehen den Forschenden verschiedene Forschungsverfahren zur Verfügung. Hierbei wird einerseits nach Grad der Natürlichkeit bzw. Künstlichkeit der jeweiligen Forschungssituation unterschieden. Andererseits wird auf den Ausgangspunkt der Gliederung der Datensammlung geachtet. Flick bezieht sich auf Bergmann (1985), welcher das rekonstruktive und das interpretative Verfahren unterscheidet. Laut Bergmanns (1985) Verständnis gehören alle Formen des Interviews/ Befragungsverfahren sowie die zusammengefassten Feldnotizen der beobachteten Personen zu den rekonstruktiven Verfahren. Dieses Verfahren wird auch durch die entsprechende Erzählsituation beeinflusst. Bei dem interpretativen Verfahren, werden akustische oder audiovisuelle Aufzeichnungen eingebunden. Da bei dieser Methode lediglich diese Aufzeichnungen genutzt werden, ist eine sehr genaue mikroskopische Analyse der Aufzeichnungen wichtig. Hierbei kommt es stark auf die sinngemäßen Strukturmuster an. Vorerst soll dies unter Ausschluss des Vorwissen der Forschenden geschehen. Ziel dieser Methode ist es, eine Ordnungsgrundlage herauszufiltern.(Vgl. Flick 1991, S. 156)

Laut Flick gibt es bei beiden oben genannten Verfahren die Möglichkeit von Verzerrungen der Wahrheit. Unterschieden wird hierbei der direkte und der indirekte Zugriff. Bei dem direkten Zugriff haben die Forschenden die Möglichkeit, direkt in das Interview geschehen einzugreifen und gezielt Fragen zu stellen. Wichtig zu wissen ist allerdings hierbei, dass dadurch Lügen bzw. Verzerrungen der Wahrheit in das Interview mit einfließen können. Die Befragten haben die Möglichkeit sich anders selbst darzustellen und werden möglicherweise unbewusst von den Forschenden gelenkt. (vgl Flick 1991 S.157) Flick geht auf die Bezugspunkte ein. Diese werden in drei Kategorien unterteilt: Forscher*innen (Forschungsinteresse), Subjekt*e (zu beobachtende*r) und Forschungssituation. Flick unterteilt sechs gängige Formen der Datensammlung. Narratives Interview - Forscher*in gibt Thema vor, Subjekt wird zum Erzählen aufgefordert. Wichtig: Forscher*in soll den Erzählvorgang nicht stören. Qualitatives Interview - Interview mit Leitfragen. Wichtig: Aufgabe des Forschers ist es ein gutes Maß zwischen Erzählvorgang, Leitfaden und der Zeit zu bewirken. Feldforschung - teilnehmende Beobachtung, Hauptziel: Eintauchen in die Lebenswelt des/r Subjekt/e (ggf. Beeinflussung des/r Subjekt/e) Gruppendiskussionsverfahren - Gruppen Diskussionsrunde nach Einwurf von Medien. Wichtig: Unterscheidung zum Qualitativen Interview: Subjekt kann sich zu gewissen Bemerkungen mitreißen lassen. Aufgabe der Forschenden ist hierbei den Diskussionsverlauf anzuregen und zu dokumentieren. Konversationsanalyse/objektive Hermeneutik - Interaktion der Forschenden, mittels akustischer oder audiovisueller Medien Qualitatives Experiment - vorgegebene Aktionen der Forschenden (vgl. Flick 1991, S. 157-159)

Frau Zorn hat zur Gewinnung der Datensammlung vordergründig verschiedene Formen des Interviews (Leitfaden Interview, Narrative Interview, Methodisch erweitertes Problem zentriertes Interview, Teilnehmende Beobachtung) verwendet.(vgl. Zorn 2010, S. 109-118) Um ihre Forschungsergebnisse festzuhalten führt sie ein 150 seitiges Forschungstagebuch, dass ihr zur Notierung des jeweiligen nächsten Forschungsschrittes dient. Darunter zu verstehen sind Interview- unabhängige Ideen, sowie deren Auseinandersetzung mit der literarischen Konzept Auseinandersetzung. Dienlich dazu sind ihre eigenen Unterlagen. (vgl. Zorn 2010, S.129) Als Forschungsstil verwendet Sie die „Grounded Theory Methodology“. Diese verwendet Sie als Interaktion zwischen Menschen und Technologie. Hierbei werden keine Einzelfälle bearbeitet sondern es geht um die Erforschung verschiedener Variationen und Dimensionen eines Phänomens. (vgl. Zorn 2010, S. 91/92) Laut Priska Flandorfer handelt es sich um eine Datensammlung und Auswertung. Diese beiden Verfahren wechseln sich gegenseitig ab bis keine neuen Erkenntnisse mehr entstehen. (vgl. Flandorfer 2019, S.1)- Zugriff am 18.08.2019, Uhrzeit: 10:04 Uhr. Schon der Begriff „Grounded Theory“ verweist auf die Idee, dass empirische Fakten den Ausgangspunkt der Forschung und der Theorie Generierung, und nicht den Bezugspunkt empirischer Prüfung darstellen – eine Sichtweise, auf die Glaser und Strauss bereits in ihrem Vorwort zur ersten systematischen Darstellung hinweisen (Glaser/Strauss 1967).(Buber und Holzmüller 2007. S. 189) Aus unserer Sichtweise setzt Frau Zorn die Grounded Theory Methodology ordnungsgemäß ein. Unseres Erachtens ist diese Möglichkeit der Studien Auswertung sinnvoll gewählt, weil hierbei verschiedene Variationen miteinbezogen werden können.

Fixierung der Daten / Interview Verfahren

Laut Flick geht es um eine methodische Herangehensweise bei der sich der/die Forscher*in um das Sichern der Daten Gedanken macht. Dieser Prozess beeinflusst den weiteren Verlauf innerhalb des Forschungsprozesses, dazu zählen Interpretation als Abbild der Beobachter sowie die im Fokus stehende psychische und soziale Realität. Der Prozess der Fixierung gelingt durch die Aufzeichnung der Daten, ihrer Aufarbeitung und der Konfrontation einer neuen Realität.(vgl. Flick 1991, S.160) Frau Zorn merkt an, das die Datenerhebung in Form eines Interviews geschieht. Dabei wird das passende Interview verfahren angemerkt und auf die allgemein – theoretischen sowie die praktischen Vor- und Nachteile getestet, die Auswahl richtet sich immer auf den Forschungsgegenstand. Zum anderen wird die Daten Triangulation aufgeführt, dabei handelt es sich um verschiedene Sichtweisen die auf das gleiche Phänomen angewendet werden. (vgl. Zorn 2010, S.100)

Flick bezieht sich auf Bergmann (1985) und auf Hopf (1985) wenn er über die Datenaufzeichnung spricht und die Möglichkeiten Probleme erkennt. Die qualitative Forschung hat durch die akustische und die audiovisuellen Aufzeichnungsmöglichkeiten profitiert (vgl. Flick 1991, S.160). So spricht Bergmann (1955) von interpretativen Verfahren. Flick merkt an, dass es einen Zwischenschritt der Aufzeichnung der Daten und der jeweiligen Interpretations Grundlage gibt, die Transkription (vgl. Flick 1991, S. 161) Frau Zorn spricht von einer Sichtung und Sortierung des Interviews, für sie kommt es darauf an, das im Auswertungsprozess die Interpretationsrichtungen festgelegt werden um daraus die Theorie zu bilden. So erfolgt die Auswertung nach Vorschlägen der Interview Auswertung von Witzel (2000) und Strauß/Corbin (1996). (vgl. Zorn 2010, S. 100)

Interpretation der Daten

In der Qualitativen Forschung wird ein Kontrast zwischen einem Fall auf der einen Seite und dem allgemeinen Zusammenhang gezogen. Sowie allgemeine Aussagen die untersucht werden sollen und allgemeine Aussagen die angestrebt werden müssen. (vgl. 1991, S.163-166) Flick bezieht sich auf Hopf (1982) dieser spricht von einer qualitativen Inhaltsanalyse. Es werden drei Quellen ausgewertet (Daten, Fall oder Fälle). Dialektik von Authentizität und Strukturierung (Methode die Ausschnitte der Daten fokussiert) oder die induktive Entwicklung neuer oder deduzierter Kategorien. Dadurch wird eine eigene Struktur freigelegt. Es gibt eine Kodierung, diese geschieht reduktiv, zuordnend oder kreativ. Diese Kodierung verleiht der Forschungsfrage Struktur. (vgl. Flick 1991, S. 166) Frau Zorn beschreibt in einem Konstruktionsprozess anhand verschiedener Fallbeispiele wie sich eine positive Entwicklung hinsichtlich der Medienbildung entwickelt hat. (vgl. Zorn 2010, S. 377) Frau Zorn hat bei der Datenauswertung ein 150 Seitiges Forschungstagebuch verwendet, das ihr zur Verwendung der einzelnen Forschungsschritte dient, sowie den Interview unabhängigen Ideen sowie die Auseinandersetzung mit theoretischen Konzepten aus der Literatur. Diese Notizen dienen ihr zur Durchführung der Studie. (vgl. Zorn 2010, S. 129) Aus unserer Sichtweise setzt Frau Zorn die Handhabung mit dem Forschungstagebuch zielgerichtet ein, da Sie auf Notizen zurückgreifen kann um die Forschungsschritte nachvollziehen zu können.

Geltungsbegründung

In diesem Abschnitt beschreibt Flick (1991) zwei Betrachtungsweisen, der die Forschenden vor ein methodisches Problem stellen. Zum einen gilt es den Erkenntnisprozess abzusichern, andererseits muss sich der / die Forscher*in darüber im Klaren sein, welche Daten transparent gemacht werden um seinen Erkenntnishorizont zu beleuchten. Bei diesem Vorgang geht es um eine Einsicht und Transport von Informationen, so muss der/ die Forscher*in seine /ihre Vorgänge begründen und dieses Ergebnis an Außenstehende vermitteln. Im qualitativen Forschungsprozess gibt es drei Kriterien zu beachten (Reliabilität, Validität, Objektivität)

Im qualitativen Forschungsprozess ist es schwierig den Vorgang des (Interaktions-,verallgemeinerungs Prozess) zu umschreiben, der zum Ergebnis geführt hat. Hingegen lassen sich qualitative Ergebnisse in Form von Tabellen und Verteilungen festhalten. Flick beschreibt im weiteren Textabschnitt die Rückmeldung erhobener Daten, sowie die Rückmeldung von Interpretation und die Rückmeldung nach Abschluss der Forschung. Die Bearbeitung der Punkte soll zielführend zu einer Veränderung der Lebenspraxis führen, dies steckt sich die Forschung als Ziel. ( vgl. Flick 1991, S.169)

Zorn wertet ihre Interviews anhand von drei Techniken aus. Dazu zählen die Interview Auswertung, die Interview Transkription und die subjektive Sinndimension, Sichtung und Sortierung des Interviews. Weiterhin hat sie die offene Kodierung verwendet, welche W-Fragen beinhaltet. Diese Vorgehensweise ist angelehnt an Strauß/Corbin (1996). (vgl. Zorn 2010, S. 106 - 108)

Forschung als Diskurs

Literatur

Zorn, Isabel (2010): Konstruktionstätigkeit mit digitalen Medien: Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung

Flick, Uwe (1991): Handbuch qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen: 2. Auflage Beltz/Psychologie Verlags Union Weinheim. S. 148-173

Buber, Renate / Holzmüller Hartmut (2007): Qualitative Marktforschung - Konzepte-Methoden-Analyse: 1. Auflage April 2007, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007

Internetseite Flandorfer, Priska (2019): https://www.scribbr.de/methodik/grounded-theory/

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